Immer wieder fallen viele Facebookbenutzer auf Fake-Applikationen wie “Besucherstatistik”, “Wer hat mein Profil besucht”, “sehe wer Dein Profil aufgerufen hat”, “Deine häufigsten Profilbesucher”, “Topfreunde”, “Profil-Stalker” und Co. herein. Im Gegensatz zu XING und Linkedin gibt es bei Facebook keine Funktion die es dem Benutzer erlaubt, zu sehen wer sein Facebook Profil angeschaut hat. Gemäss den […]
Immer wieder fallen viele Facebookbenutzer auf Fake-Applikationen wie “Besucherstatistik”, “Wer hat mein Profil besucht”, “sehe wer Dein Profil aufgerufen hat”, “Deine häufigsten Profilbesucher”, “Topfreunde”, “Profil-Stalker” und Co. herein. Im Gegensatz zu XING und Linkedin gibt es bei Facebook keine Funktion die es dem Benutzer erlaubt, zu sehen wer sein Facebook Profil angeschaut hat. Gemäss den Richtlinien für Facebook-Applikationen sind entsprechende Applikationen ganz klar nicht erlaubt – technisch sind die entsprechenden Informationen auch nicht verfügbar (mehr dazu im Beitrag “Facebook: Mehr Klarheit bezüglich den Grundsätzen und Richtlinien von Facebook Anwendungen“).
Entsprechende Applikationen, die vorgeben anzuzeigen wer das Profil besucht hat, sind immer ein Fake und zielen in der Regel darauf ab, an Adressinformationen der neugierigen Benutzer zu gelangen. Die Adressdaten, welche über die Applikation von Facebook geliefert werden, sind für Spammer und Adresshändler ein Eldorado und äusserst interessant und wertvoll.
Das Beispiel der Datenfreigabeanfrage einer entsprechenden Applikation zeigt dies sehr deutlich:
Der Betreiber der Fake-Applikation erhält nach der Autorisierung folgende Daten von der Facebook-API geliefert:
Die Applikation darf im Namen des Benutzers an die Pinnwand Statusmeldungen, Notizen, Fotos und Videos publizieren und auch ohne weitere Nutzung der Applikation auf die Daten zugreifen. Für Spammer sind diese Daten natürlich äusserst interessant, die wichtigsten demographischen Daten des Benutzers liefert der Benutzer durch die Nutzung automatisch. Entsprechend sollte man sich nach der Nutzung einer entsprechenden Applikation nicht wundern, wenn das eigene Postfach überläuft.
Ein Beispiel einer Pinnwandmeldung, welche über eine entsprechenden Fake-Applikation im Namen des Benutzers automatisch an seine Pinnwand (und somit für die weiteren Freunde im Ticker und im Newsfeed ersichtlich) gepostet wird:
Durch den Zusatztext in der Bildunterschrift und der entsprechenden Verlinkung mit der dazugehörigen Facebookseite oder Facebook Applikation wird die Verbreitung sichergestellt. In vielen Fällen wird die Nutzung der Applikation mit dem vorherigen Liken der Facebookseite verknüpft, was wiederum eine zusätzliche Verbreitungsmöglichkeit bietet.
Merksatz:
Es gibt keine Applikationen auf Facebook, die es mir ermöglichen, zu sehen, wer das eigenen Profil besucht hat!
Allerdings ist nicht nur bei der beschriebenen Art von Applikation Vorsicht geboten, auch andere meistens sinnfreie Applikationen zielen auf die Datenerhebung von neugierigen und unbedarften Faceboooknutzer ab. Ein weiteres Beispiel:
Die Zahlen für “gefällt mir” und “sprechen darüber” zeigen das enorme Potential dieser SCAM-Versuche, auch die hier dahinter steckende Applikation versucht diverse Daten des Nutzers abzugreifen.
Seiten und Applikationen, welche Spam-Verbreiten, Betrugsversuche oder offensichtlich ein Fake darstellen, können Facebook gemeldet werden. Bei einer Applikation befindet sich der Melden-Link auf der Freigabe-Seite der Applikation. Nach dem Klick auf “melden” öffnet sich ein Dialogfenster, welches nach weiteren Informationen fragt.
Das Melden einer Facebookseite funktioniert ähnlich, der Link dazu findet man bei der entsprechenden Facebookseite in der linken Leiste unterhalb des Menüs.
Grundsätzlich hat der Scammer in der Regel die Daten nach der Freigabe bereits, ein Rückgängigmachen ist nicht möglich. Allerdings kann die Applikation über die Privatsphäre-Einstellungen unter dem Menüpunkt “Anwendungen und Webseiten” wieder entfernt werden, somit ist ein weiteres Posten und ein späterer Zugriff auf die Applikation nicht mehr möglich. Ein weiterer Weg die Applikation zu entfernen, wäre direkt beim entsprechenden Post an der Timeline. Nach dem Klick auf “editieren” kann die Applikation direkt aus dem Menü heraus entfernt werden. Das “Unliken” der Facebookseite ist auf der entsprechenden Seite unten links über den Link “Gefällt mir nicht mehr” möglich.
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Personen aus dem Umfeld des Seitenbetreibers haben mich via Mail und Kommentare kontaktiert und haben versucht klarzustellen, dass die Daten einzig für statistische Zwecke verwendet werden. Nach der negativen Reaktion meinerseits haben sie versucht, durch verunglimpfende Kommentare meine Kompetenz in Frage zu stellen. Die entsprechenden Beiträge wurden gelöscht, allerdings sind die E-Mails und Kommentare archiviert.
Ich halte daran fest, dass entsprechende Applikationen
a) Spam verursachen können
b) gegen mehrere Facebook Guidelines verstossen
c) von mir bekämpft werden