Ende Dezember 2011 veröffentlichte Insidefacebook.com einen interessanten Artikel zum Thema EdgeRank und GraphRank. Da ich immer wieder teilweise sehr “komische” oder teilweise schlicht und einfach falsche Beiträge zum Thema EdgeRank lese, möchte ich das Thema hier im Blog entsprechend aufrollen und versuche ein bisschen Klarheit in das Thema zu bringen. EdgeRank und GraphRank – die […]
Ende Dezember 2011 veröffentlichte Insidefacebook.com einen interessanten Artikel zum Thema EdgeRank und GraphRank. Da ich immer wieder teilweise sehr “komische” oder teilweise schlicht und einfach falsche Beiträge zum Thema EdgeRank lese, möchte ich das Thema hier im Blog entsprechend aufrollen und versuche ein bisschen Klarheit in das Thema zu bringen.
Facebook nutzt zur Organisation der massiven Datenmengen, die durch die Aktivitäten der Nutzer entstehen, zwei Algorithmen, den EdgeRank und den GraphRank. Anhand dieser beiden Algorithmen wird entschieden, was wer wo angezeigt bekommt. Der GraphRank wird für die Bewertung von Open Graph Applikationen eingesetzt (keine Beiträge von Seiten oder Freunden), der EdgeRank entscheidet, was im News Feed angezeigt wird. Weder der EdgeRank noch der GraphRank haben einen einheitlichen Wert, dh. jede einzelne Aktivität (z.B. ein Statusupdate einer Facebookseite, ein Statusupdate eines Freundes) hat einen anderen Rang und ist von Benutzer zu Benutzer unterschiedlich. Da zusätzlich auch noch Affinität und der Zeitpunkt eine Rolle spielen, ist der Rang eines Objektes nicht konstant.
Je nach Anzahl der Freunde und den verbundenen Seiten, sowie deren Aktivitäten, entstehen riesige Mengen an Informationen, welche die meisten Facebooknutzer, würden sie von Facebook nicht vorselektiert, komplett überfordern würden. Der EdgeRank von Facebook entscheidet deshalb für den Benutzer, welche Inhalte für ihn wichtig sein könnten und im NewsFeed angezeigt werden. Facebook weist jedem einzelnen Beitrag einen Wert zu. Der Wert wird definiert durch die Faktoren Affinität, Gewichtung und Zeit.
Diese Faktoren sind also der Grund, warum beispielsweise jeder geteilte Link oder jeder Check-In des besten Freundes angezeigt, aber von weniger stark gewichteten Freunden beispielsweise nur gerade ein neues Fotoalbum angezeigt wird. Ob es sich dabei um Freunde oder Facebookseiten handelt, ist relativ egal, dh. interagiert ein Nutzer häufig mit einer Facebookseite, wird eine Statusmeldung, ein Link oder ein Bild, welches über die Seite publiziert wird, ihm eher angezeigt, als wenn der Benutzer nur einmal Fan der Seite wird, diese aber nicht wieder besucht oder mit der Seite interagiert. Je mehr Benutzer also mit einer Seite interagieren, desto höher ist die Chance, dass der Affinitätsfaktor für den Benutzer zunimmt und ein Beitrag für ihn sichtbar wird.
Der GraphRank ist der neuere der beiden Algorithmen und wurde an der F8 Konferenz im September 2011 vorgestellt. Er wurde eingeführt um festzulegen, wie Interaktionen mit Open Graph Anwendungen zwischen NewsFeed, Ticker und Timeline verteilt werden. Mit den an der F8 vorgestellten neuen Anwendungen, welche kontinuierlich Aktivitäten publizieren können (z.B. das Lesen von Artikeln in einem Blog) wurde gleichzeitig auch der Ticker und die Timeline-Apps eingeführt. Auf Grund der anzunehmenden zunehmenden Menge von Open Graph Interaktionen versucht der GraphRank jedem Benutzer die für ihn relevanten Stories im Zusammenhang mit Anwendungen aufzuzeigen und zu verwalten, basierend auf der Relevanz der Stories in Verbindung mit seinen Verbindungen. Nutzt ein Benutzer beispielsweise eine Applikation X, dürften für ihn Meldungen von Freunden, die ebenfalls die Applikation X nutzen, interessanter sein als Meldungen zur Applikation Y. Der GraphRank ist somit ebenfalls wie der EdgeRank kein globaler Wert, sondern für jeden einzelnen Benutzer personalisiert.
Wie der GraphRank detailliert aufgebaut ist, hat futurebiz.de in einem Blogbeitrag erklärt.
Die Verteilung in den Kanälen wird sichtbar
Applikationsentwickler erhalten in den Applikationsstatistiken eine Übersicht, welche Open Graph Publikationen durch die Applikation ausgelöst wurden und können anhand der Informationen versuchen, den GraphRank zu optimieren.
Der GraphRank dürfte von Facebook eingeführt worden sein, um Probleme aus der Vergangenheit besser zu lösen, viele Benutzer waren über die Spam gleichende virale Verbreitung von Applikationen (z.B. Farmville & Co.) via Statusmeldungen, welche den Newsfeed zugemüllt haben, frustriert. In einem ersten Prozess kappte Facebook diverse virale Kanäle, die es den Applikationen vereinfachten, organisch zu wachsen, was wiederum diversen Entwickler verärgerte. Mit dem GraphRank versucht Facebook nun ein Gleichgewicht zwischen für Benutzer interessante Applikationsmeldungen und und einem “sauberen” NewsFeed herzustellen.
Mittlerweile sind im Web Tools (z.B. EdgeRankChecker.com) verfügbar, die vorgeben, den EdgeRank einer Seite zu ermitteln. Wie bereits oben erklärt, ist der EdgeRank kein globaler Wert für eine Seite, sondern wird für jedes einzelne Inhaltsobjekt personalisiert für den jeweiligen Benutzer ermittelt. Somit kann kein EdgeRank-Wert für eine Facebookseite ermittelt werden. Entsprechende Tools wie EdgeRankChecker.com können dem Administrator einer Facebookseite allenfalls erweiterte Statistiken zu den einzelnen Seiten zur Verfügung stellen, sicherlich aber nicht “den EdgeRank” ermitteln.