Glaubte man den Pressemeldungen kurz nach dem Facebook IPO, liegt Facebook, das grösste der sozialen Netzwerke, bereits im Sterben. Nach dem Kurssturz in den ersten Tagen waren diverse Meldungen zu lesen, die Facebook ein baldiges jähes Ende à la MySpace prophezeiten (der FB Kurs ist übrigens aktuell auf knapp 32$) . Der kurz vor dem […]
Glaubte man den Pressemeldungen kurz nach dem Facebook IPO, liegt Facebook, das grösste der sozialen Netzwerke, bereits im Sterben. Nach dem Kurssturz in den ersten Tagen waren diverse Meldungen zu lesen, die Facebook ein baldiges jähes Ende à la MySpace prophezeiten (der FB Kurs ist übrigens aktuell auf knapp 32$) . Der kurz vor dem Börsengang bekanntgewordene Rückzug von GM aus dem Facebook Werbemarkt, immerhin ging es um 10 Millionen $ (entspricht ca. 0.269% vom Facebook Umsatz 2011), liess die Journalisten am Ad-Einnahmemodell (und somit am Kommerzialisierungmodell) von Facebook zweifeln. Negative, nicht repräsentative und mit mittelalterlichen Mitteln erhobene Studien von Reuters/Ipsos auf Basis von 1032 US Bürgern oder Greenlight auf Basis von 500 (!?) über Kontinente verteilte Personen, sorgten für zusätzliche Negativstimmung. Die Facebook-Endzeit-Propheten hatten Hochkonjunktur.
Betrachtet man aktuelle Statistiken von Facebook, ist nach wie vor in vielen Ländern ein deutliches Wachstum ersichtlich. Selbstverständlich ist der Zuwachs in vielen Ländern mit einer hohen Facebook Penetration nicht mehr so klar zu verzeichnen, wie in den beiden Wachstumsjahren 2010/11 mit traumhaften Zuwachsraten von zweistelligen Prozentzahlen, dies dürfte aber bei Penetrationsraten von deutlich über 50% wie z.B. Island (76.96%), Qatar (67.51%), Vereinigte Arabische Emiraten (66.20%), Norwegen (56.91%), Chile und Canada (je 54.80%) Australien (52.03%), Dänemark (51.70%), Neuseeland (51.62), Schweden (51.41%) und die USA (50.94) grundsätzlich auch schwierig sein. Beachten man beispielsweise die Statistiken der letzten 6 Monate, konnte in den meisten Ländern ein deutlicher Zuwachs verzeichnet werden, die grössten Facebook Wachstumsregionen liegen dabei in Asien und Südamerika. Wie immer handelt es sich dabei um Zahlen aus dem Facebook AdManager, um den Werbetreibenden verlässliche Zahen für die Berechnung der Reichweiten von Kampagnen zu bieten, sind die meisten dieser Zahlen erfahrungsgemäss von Facebook künstlich tief gehalten und dürften unter den effektiven Zahlen liegen.
Glaubt man den Statistiken von Comscore und Compete, konnte Facebook alleine in den USA weiteren Boden in der Nutzung gutmachen. Compete spricht von 156.977 Mio. Unique Visitors im vergangenen Monat, was sich in etwa mit den Statistikzahlen von Social Bakers deckt.
Gemäss Google Trends sind die Suchanfragen bei Google rund um Facebook kontinuierlich hoch und stabil, es sind keine nennenswerte Veränderungen sichtbar.
Als weitere Hype-Indikatoren können die Publikationen verschiedener Zeitungen und Magazinen sowie derer Online-Ausgaben genommen werden. Betrachtet man beispielsweise die Publikationen zum Thema Facebook in den nicht auf IT-News spezialisierten Zeitungen, kann grundsätzlich behauptet werden, dass jede noch so kleine Veränderung an Facebook laufend publizistisch verfolgt wird (die Qualität der Artikel steht hier nicht zur Diskussion). Beachtet man beispielsweise die Publikationen rund um Facebook in einigen ausgewählten Titeln der letzten Tage, wird ersichtlich, dass sogar kleinste Änderungen am Funktionsumfang akribisch verfolgt werden. Nicht aufgeführt in der Auflistung sind Artikel rund um Stories die im Zusammenhang mit Facebook entstanden sind (z.B. Einbrecher dank Facebook ertapp, Ein Bild geht um die Welt, etc. etc.)