05.05.2021 LinkedIn

LinkedIn: Opportunity Index 2021 für den asiatisch-pazifischen Raum

Der Opportunity Index 2021 von LinkedIn zeigt auf, mit welchen Chancen und Lücken Männer und Frauen in der heutigen Welt konfrontiert werden, um ihr berufliches Ziel zu erreichen. Wir haben die wichtigsten Insights zusammengefasst.

Lena Eberhardt
5 Min. Lesezeit
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Leider gibt es heute noch Ungerechtigkeit und Ungleichheit in der Arbeitswelt, sei es hinsichtlich der Hautfarbe, des Geschlechts oder durch weitere Faktoren wie die ethnische Herkunft. LinkedIn hat dazu seinen Opportunity Index 2021 für den asiatisch-pazifischen Raum veröffentlicht, welcher die Arbeitswelt zwischen Männern und Frauen verglichen hat. Die Studie beleuchtet viele der Ziele und wahrgenommenen Barrieren, die Mitglieder derzeit in der gesamten Region inmitten von COVID-19 erleben. Dabei kamen sie auch zu dem Ergebnis, dass die Pandemie Frauen unverhältnismässig stark betroffen hat.

Feon Ang, Vice President of Talent and Learning Solutions in APAC erklärte dazu, dass es die Vision von LinkedIn ist, wirtschaftliche Chancen für jedes Mitglied der globalen Belegschaft zu schaffen. Sie glauben, dass Frauen einen gleichwertigen Beitrag zur Belegschaft leisten, aber die Untersuchungen zeigen, dass sie im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen immer noch weit weniger Chancen erhalten. Die Studie umfasst sieben Märkte im asiatisch-pazifischen Raum. Darunter gehören Indien, China, Australien, die Philippinen, Singapore, Malaysia und Japan. Es wurden 10’000 Männer und Frauen befragt, um ihre Wünsche und Sorgen zu erfahren. Obwohl LinkedIn zweifelsohne Fortschritte bei der Vielfalt am Arbeitsplatz gesehen hat, zeigt die Studie, dass es noch viel Raum gibt, um weiter zu expandieren und mit mehr Massnahmen eine echte Wirkung zu erzielen.

Die wichtigsten Ergebnisse

  • Trotz der zunehmenden Anerkennung der Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter sind Frauen immer noch mit Ungleichheit am Arbeitsplatz konfrontiert. 69 % der Männer und Frauen glauben, dass die Gleichstellung der Geschlechter entscheidend für den Aufbau einer gerechteren Gesellschaft ist und 56 % der Menschen in der Region erkennen an, dass sich die Gleichstellung der Geschlechter seit der Zeit ihrer Eltern verbessert hat. Der diesjährige Opportunity Index zeigt jedoch, dass Frauen immer noch mit erheblichen Ungleichheiten am Arbeitsplatz konfrontiert sind. In der Tat, inmitten der Pandemie hat der wirtschaftliche Abschwung Frauen stärker betroffen als Männer.
  • Jobsicherheit ist für jeden wichtig, aber Frauen suchen immer noch nach Arbeitgebern, die sie gleichberechtigt behandeln. Frauen sind bereit, hart zu arbeiten, aber sie wollen auch gleiche Bedingungen. 43 % der Frauen suchen Arbeitgeber, die sie gleichberechtigt mit ihren männlichen Kollegen behandeln. Der Spalt der Prozentzahl der Frauen die glauben, dass sie aufgrund ihres Geschlechts keine Gehaltserhöhung oder Beförderung erhalten haben (60 %), weniger Chancen erhalten als Männer (41 %) und schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen (37 %), wird immer grösser.
  • Frauen haben das Gefühl, dass ihnen die nötige Zeit, die Fähigkeiten, die Anleitung und die Netzwerke fehlen, um beruflich voranzukommen. Deutlich mehr Frauen als Männer im asiatisch-pazifischen Raum sehen sich mit Erfolgsbarrieren konfrontiert. Trotz der Pandemie wird Zeitmangel immer noch als das grösste Hindernis für Frauen in allen Ländern genannt. Es folgt ein Mangel an Fähigkeiten (vor allem in Japan) und an Berufserfahrung. Frauen fühlen sich auch nicht genug von ihren beruflichen Netzwerken unterstützt, insbesondere in China und Indien.

Chancen

Aufbauend auf dem Verständnis dessen, was Männer und Frauen glauben, um in der heutigen Welt erfolgreich zu sein, hat LinkedIn sie gebeten, die Möglichkeiten zu definieren, die sie aktiv suchen, um ihr Ziel zu erreichen. Die Männer und Frauen nannten die von ihnen am meisten gewünschten Lern-, Netzwerk- und unternehmerischen, beruflichen und sozialen Möglichkeiten, um geschlechtsspezifische Unterschiede, unterschiedliche Wahrnehmungen und Barrieren aufzudecken.

  • Mehr Männer als Frauen gaben an, den Wunsch zu haben, Fähigkeiten in Bezug auf künstliche Intelligenz (44 % gegenüber 37%) und Cloud Computing (34% gegenüber 28%) aufzubauen.
  • Mehr Frauen als Männer wurden gezählt, die kreatives Denken (47 % gegenüber 44 %) und effektive Kommunikationsfähigkeiten (44 % versus 42 %) ausmacht.
  • Auf die Frage, was die am meist gewünschten Lernmöglichkeiten sind, antworteten 42 % der Männer und Frauen im asiatisch-pazifischen Raum, dass das Erlernen von neuen technischen Fähigkeiten auf Platz 1, während Soft Skills mit 41 % an zweiter Stelle liegen.
  • Durch die Pandemie ist ein erhöhtes Interesse der Männer an Networking (41 % gegenüber 37 %) und Unternehmertum (38 % gegenüber 34 %) entstanden.
  • Ebenso gaben mehr Männer als Frauen an (32 % gegenüber 27 %), dass die Suche nach einem Investor oder Geschäftspartner von Bedeutung war.
  • Mehr Männer als Frauen (38 % versus 34 %) gaben einen neuen Wunsch an, die Karriere zu wechseln oder ein eigenes Unternehmen zu gründen.
  • Jobsicherheit, eine gute Work-Life-Balance und die Leidenschaft für die eigene Arbeit sind drei Möglichkeiten, die von mehr als 50 % der Befragten aktiv gesucht werden.
  • In Bezug auf die sozialen Möglichkeiten ist das, was Männer und Frauen am meisten wünschen, die Gewährleistung der Gesundheit und Sicherheit der eigenen Familie (61 %).

Chancenlücken

Weiterhin wurden die Befragten darum gebeten anzugeben, welche Hindernisse auftauchen, wenn sie solche Chancen ergreifen und diese auch tatsächlich nutzen wollen.

  • Männer als auch Frauen nennen Zeitmangel (64 %) und die eigene finanzielle Situation (62 %) als die Haupthindernisse, die sie zurückhalten. Zeitmangel manifestiert sich als Chancenlücke, wenn Menschen davon abgehalten werden, ihre Prioritäten zu verfolgen – sei es, um neue Fähigkeiten zu erlernen, ein Nebengeschäft zu gründen oder mehr Zeit mit der Familie zu verbringen.
  • Ein Mangel an finanziellen Ressourcen hingegen verursacht eine Chancenlücke, wenn Menschen sich für einen Job entscheiden, der aufgrund der Notwendigkeit und nicht aufgrund der Leidenschaft gewählt wurde. Oder wenn es sie daran hindert, ihre Familien zu sichern und gesund zu halten.
  • Ein schwieriger Arbeitsmarkt war ein signifikant grösseres Hindernis für Männer und Frauen in Indien (66 %), Malaysia (62 %) und Singapur (63 %).
  • Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind auch in Bezug auf das Alter und Selbstvertrauen bemerkbar.
  • Mehr Arbeitsplätze von Frauen als Männer (68 % versus 66 %) sind durch die Pandemie betroffen und mehr Frauen als Männer (23 % gegenüber 17 %) haben Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche.
  • Zudem kommen weitere Faktoren ins Spiel, da Frauen auch Ungleichheiten sowohl am Arbeitsplatz und zu Hause erfahren. 1 von 3 Frauen (34 %) hat das Gefühl, dass dies sie daran hindert, ihre Möglichkeiten, Beförderungen und Gehälter voll auszuschöpfen.
  • 41 % der Frauen haben das Gefühl, dass sie weniger Jobchancen bekommen als Männer und 37 % sind der Meinung, dass sie ausserdem schlechter bezahlt werden.
  • 45 % der berufstätigen Frauen gaben an, dass die Bewältigung familiärer Verpflichtungen ihrer Karriereentwicklung im Weg steht – ein Problem, das speziell in Indien (71 %) zu beobachten ist.
  • Deutlich mehr Frauen als Männer geben an, dass mangelndes Selbstvertrauen (61 %) und unzureichende Berufserfahrung (54 %) die grössten Hindernisse sind, die sie zurückhalten.

Der vollständige Bericht kann hier eingesehen werden.

Fazit

Die Ergebnisse der Studie sollen als Mittel dienen, um wichtige Gespräche anzuregen und auch um Veränderungen dahingehend voranzutreiben. Auch die Denkweise der Geschlechterrollen sollte dringend überdacht werden, sodass Frauen sowohl am Arbeitsplatz als auch auf nationaler Ebene gefördert werden. Chancen sind keine Garantie für den Erfolg, aber sie sind sicherlich eine notwendige Zutat. Daher gilt es für jedes Unternehmen, notwendige Veränderungen zu fördern, um neue Lernmöglichkeiten, vor allem für Frauen, für den Aufbau von Kernkompetenzen einzurichten. Gespräche über Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz sind hierbei ein guter Startpunkt, um die Gleichberechtigung im eigenen Unternehmen voranzutreiben.

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