01.04.2011 Diverses

Social Media: Staatliche Regulierung von Social Media!

Wie das Deutsche Institut für Marketing meldet, hat der Ausschuss “Neue Medien” des Bundestags in Deutschland gestern ein Gesetzt verabschiedet, welches den Zugang zu Social Media per 01.01.2012 nur noch durch staatliche geprüfte Social Media-Fachkräfte erlaubt. Dieses neue, teilweise durchaus sinnvolle Gesetz, könnte allerdings für Facebook, Twitter und Co. in Deutschland den Todesstoss bedeuten. 3-monatige Intensivausbildung […]

Thomas Hutter
3 Min. Lesezeit
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Wie das Deutsche Institut für Marketing meldet, hat der Ausschuss “Neue Medien” des Bundestags in Deutschland gestern ein Gesetzt verabschiedet, welches den Zugang zu Social Media per 01.01.2012 nur noch durch staatliche geprüfte Social Media-Fachkräfte erlaubt. Dieses neue, teilweise durchaus sinnvolle Gesetz, könnte allerdings für Facebook, Twitter und Co. in Deutschland den Todesstoss bedeuten.

Social Media Regulierung durch den Staat

Social Media Regulierung durch den Staat

3-monatige Intensivausbildung

Wie genau die Ausbildung der Fachkräfte ablaufen soll, ist noch nicht abschliessend geklärt. Die neue Gesetzesvorlage sieht eine 3-monatige Intensivausbildung vor. Bei den vorangegangenen Debatten im Budestag äusserte sich einige Vertreter der Opposition kritisch über die Dauer der Ausbildung und warfen ein, dass auf Grund der Komplexität des umfassenden Themas nur ein 6-semestriger Bachelorstudiengang dafür in Frage käme. Damit das Gesetzt jedoch möglichst schnell umgesetzt werden kann, einigte man sich auf eine wesentlich kürzere Ausbildungsdauer von 3 Monaten.

Ausbildungsinhalt wird durch Experten ausgearbeitet

Auch die genauen Inhalte der Ausbildung stehen noch nicht abschliessend fest, sollen aber in den nächsten Monaten ausführlich erarbeitet werden. Die Bundesregierung beruft dazu eine Enquete-Kommission ein, in der Social Media Experten wie das Deutsche Institut für Marketing, die social media akademie, 121watt, conceptbakery, Berliner Brandung, Joachim Rumohr, Stefan Berns und weitere Brancheninsider einen detaillierten Lehrplan ausarbeiten. Um die Sichtweise neutral zu überprüfen wurde auch der Schweizer Facebook-Experte Thomas Hutter für die Ausarbeitung ins Boot geholt.

Angst oder Qualitätssicherung als Treiber?

Als Hintergrund des neuen Gesetzes vermuten Brancheninsider die Angst der Regierung vor zunehmendem Kontrollverlust. Die sozialen Medien wurden in den vergangenen Jahren weltweit von politischen Aktivisten eingesetzt, um die regulierten staatlichen Medien zu umgehen. In der offiziellen Begründung der Gesetzesvorlage wird die Motivation zu der tiefgreifenden Änderung jedoch mit Qualitätssicherung, Jugend- und Datenschutz angegeben. Inoffiziell äusserte sich ein Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, so: „Es kann nicht sein, dass jeder twittert und facebooked, wie er will. Haben Sie sich den Unfug mal angesehen, der tagtäglich über diese Dienste verbreitet wird? Der anhaltende Hype um die sozialen Netzwerke hat uns zu diesem Schritt gezwungen, um wieder etwas Ordnung in das Chaos zu bringen.

Auch könnte mit dieser Massnahme den immer grösser werdenden Wildwuchs von selbsternannten Social Media Experten Einhalt gewährt werden und wieder mehr Qualität in das sensible Thema gebracht werden.

Abschaffung auf Raten?

Ob die Änderung faktisch einer Abschaffung des sozialen Netzwerkens bedeutet, ist noch offen. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen, die in ihrem Marketing stark von den Möglichkeiten des Web 2.0 profitiert haben oder zumindest Profit erhoffen, können oft keine Mitarbeiter für die Ausbildung freistellen und verfügen auch nicht über das nötige Budget, um die notwendige Ausbildung bezahlen zu können. So werden Facebook, Twitter und Co. zukünftig wohl nur noch für Grosskonzerne realisierbare Marketingkanäle darstellen.

Grosse Ehre und Herausforderung

Die Möglichkeit den Deutschen Staat in dieser doch sensiblen Fragestellung zu beraten, ehrt mich, wenn ich auch kritisch allen Formen der staatlichen Regulierung gegenüberstehe. Gerade aber die Sicherstellung der Qualität, des Jugend- und Datenschutzes sowie die Regulierung des Wildwuchs in der Social Media Beratung sehe ich als wichtiges Anliegen im Sinne des Gesamtwohls, wissend um die Bedeutung rund um die Problematik der damit verbundenen Jobs. Mir ist grundsätzlich bewusst, dass dieser Entscheid einige emotionale Diskussionen provozieren wird. Die Diskussion über mögliche Inhalte der Ausbildung ist hier im Blog und auf meiner Facebookseite eröffnet!

1. APRIL – Die Social Media Branche kann aufschnaufen

Selbstverständlich war die Geschichte erfunden – Danke an das Deutsche Institut für Marketing für die tolle Idee – und die Social Media Branche kann aufschnaufen. Allerdings wäre eine staatlich kontrollierte Social Media Ausbildung beim einen oder anderen sicherlich hilfreich 😉 …
Bis zum nächsten 1. April!

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