Es gibt einige Gerüchte um Facebook. Was geschieht mit unseren Daten, welchen Einfluss hat der Nutzer auf Werbeanzeigen und wie ist das mit den Fake Accounts? Wir klären an dieser Stelle einmal auf.
Es gibt einige Gerüchte über Facebook. Regelrechte Gruselgeschichten. Immer wieder werden unter Freunden, aber auch in den Medien, irgendwelche Behauptungen aufgestellt, wie das mit den Benutzerdaten bei Facebook funktioniert, und in welchem Zusammenhang Ads und dergleichen stehen. Wir sprechen jetzt einmal Klartext und räumen mit einigen Gerüchten auf.
Es wird viel darüber spekuliert was Facebook mit unseren Daten überhaupt anstellt. Auch wie Facebook an all unsere Daten genau gelangt und was genau damit gemacht wird. Viel Gerede gibt es darüber, ob Facebook die User mit dem Handy-Mikrofon belauscht und damit Einfluss nehmen kann, wie dem Nutzer Ads angezeigt werden. Gleiche Gerüchte gibt es über WhatsApp. Sollte der Nutzer den Zugriff auf das Mikrofon explizit erlauben, dann wird lediglich ermöglicht Funktionen zu nutzen, die Sound erfordern. Mit dem Einverständnis auf den Zugriff des Handy-Mikrofons wird es dem Nutzer erst möglich, Sprachnachrichten, Videos mit Sound und ähnliche Funktionen zu gebrauchen. Auch Chat-Gespräche werden nicht gescannt, um Ad-Platzierungen zu optimieren. Facebook hält sich an die Datenschutzgesetze Europas. Die Daten, die Facebook tatsächlich von uns hat, und wir dem Unternehmen freiwillig bereitstellen, wie Facebook-Beiträge, Namen, Emailadressen oder Telefonnummern, verkauft Facebook nicht an Werbetreibende. Jedoch stellt Facebook aggregierte Informationen über die Performance von Ads für Werbetreibende bereit. Dabei werden jedoch nie personenbezogene Informationen weitergegeben, geschweige denn verkauft. Das gleiche gilt auch für Fotos der Nutzer. Das Urheberrecht bleibt immer beim User und geht nicht an die Plattform über. Das wird in den Nutzungsbedingungen, bei der Kontoerstellung, klar kommuniziert.
Der Grundsatz von Facebook ist, dass nur relevante Werbung den Nutzern gezeigt wird. Als User ist es daher möglich, Werbeanzeigen zu entfernen und Gründe dafür anzugeben. In den Werbeanzeigen-Einstellungen kann man sogar kategorisieren welche Themen für einem selbst relevant sind. Damit kann beeinflusst werden, welche Art von Werbung man sieht. Man kann also sehr wohl Einfluss darauf nehmen, was einem angezeigt wird. Dies ist Facebook in dem Sinne wichtig, da das Nutzungserlebnis nicht leiden darf. Werbung ist einerseits notwendig, um die Dienste von Facebook kostenlos anbieten zu können, andererseits will man dabei den User nicht vergraulen. Darum versucht Facebook mit diesen Funktionen den User, und dessen Erlebnis, in den Vordergrund zu stellen.
Das Problem mit den Fake Accounts auf Facebook ist real. Das Geschäftsmodell von Facebook leidet enorm an solchen falschen Benutzern. Für Werbetreibende ist es auch wichtig, dass Ads nicht nur an Fake Accounts gerichtet werden. Schliesslich ist das effektive Targeting einer der Hauptgründe wieso Werbetreibende mit Facebook zusammenarbeiten. Facebook unternimmt einiges, dass falsche Profile entdeckt und gelöscht werden. Spezielle Teams und spezielle Technologien, wie künstliche Intelligenz, versuchen diesen Profilen den Garaus zu machen. Dies ermöglicht Facebook immer besser und schneller nach der Erstellung eines Profils zu entdecken, ob es sich um einen echten User handelt. Nur schon im ersten Quartal 2019 musste Facebook 2.2 Milliarden Fake Accounts löschen. Also ist das Problem sehr real. Jedoch wurden viele bereits innerhalb der ersten paar Minuten nach Registrierung gelöscht. Daher geht sicher nicht die Meiste Werbung nur an Fake Accounts. Diese repräsentieren nämlich nur rund 5 Prozent der weltweiten Nutzer.
Es gibt viele Gerüchte über die Handhabung unserer Nutzerdaten, Fake Accounts und Werbeanzeigen auf Facebook. Sicher wird es auch in Zukunft neue Gerüchte geben. Wichtig ist, dass man einmal damit aufräumt. Auch wenn am Stammtisch über den Verkauf unserer Daten gewettert wird handelt es sich um aggregierte Informationen und Statistiken, und nicht Bürger “A” und Bürger “B”, mit Namen und Wohnadresse, werden verkauft, verwendet oder veröffentlicht. Das könnte den Facebook User beruhigen. Auch die Mikrofone werden nicht für die Optimierung von Werbeanzeigen abgehört. Man stelle sich nur einmal das weltweite Datenmanagement diesbezüglich vor. Wie soll das funktionieren? Fake Accounts gibt es, und sind auch ein Problem für Facebook. Jedoch machen sie nur einen geringen Teil der gesamten Facebook Nutzer aus. Hätten wir das also geklärt. Wer Lust hat, kann zum Anlass von Halloween das gruselige Quiz von Facebook selbst spielen, und testen an welche Gerüchte man selbst geglaubt hat.