10.08.2016 News Feed

Facebook: “bye, bye AdBlocking” – Facebook gibt den Menschen mehr Kontrolle und blockiert gleichzeitig AdBlocker

Wer hat nicht auch schon Werbeanzeigen gesehen, die nicht relevant waren? Anders gesagt, Anzeigen welche unsere Zeit verschwenden! Genau deshalb bietet Facebook jetzt die Möglichkeit, mehr Kontrolle über die Werbeanzeigen im eigenen Newsfeed zu haben. Gleichzeitig gibt Facebook bekannt, dass AdBlocker auf dem Desktop in Zukunft ausgehebelt werden. Verbesserte Kontrollmöglichkeiten für Werbeanzeigen Facebook bietet ab sofort […]

Thomas Hutter
3 Min. Lesezeit
1 Kommentar

Wer hat nicht auch schon Werbeanzeigen gesehen, die nicht relevant waren? Anders gesagt, Anzeigen welche unsere Zeit verschwenden! Genau deshalb bietet Facebook jetzt die Möglichkeit, mehr Kontrolle über die Werbeanzeigen im eigenen Newsfeed zu haben. Gleichzeitig gibt Facebook bekannt, dass AdBlocker auf dem Desktop in Zukunft ausgehebelt werden.

Verbesserte Kontrollmöglichkeiten für Werbeanzeigen

Facebook bietet ab sofort die Möglichkeit, Werbeanzeigen anhand von Interessen in den Werbeanzeigeneinstellungen zu entfernen, so dass entsprechende Arten von Werbeanzeigen nicht mehr gezeigt werden. Wenn ein Nutzer zum Beispiele keine Werbeanzeigen mehr von Autos oder Reisen sehen möchte, so kann er ganz einfach seine Einstellungen anpassen. Zudem führt Facebook Tools für Nutzer ein, welche Möglichkeit bieten die Werbeanzeigen so zu kontrollieren, dass keine Werbung mehr von Unternehmen oder Organisationen geschaltet werden, von denen sie auf deren Kundenliste hinzugefügt worden sind.

 

Die Einstellungen können über einen einfachen Klick neben der Werbeanzeige aufgerufen werden:

Werbeanzeigeneinstellungen aufrufen

Werbeanzeigeneinstellungen aufrufen

 

Die Einstellungsmöglichkeiten im Detail:

Werbeanzeigeneinstellungen in der Detailansicht

Werbeanzeigeneinstellungen in der Detailansicht

 

 

Bye bye AdBlocker

Gleichzeitig kündigt Facebook an, AdBlocker in Zukunft auf dem Desktop zu umgehen. Wie Facebook im Newsbeitrag schreibt, wird parallel zur zur Bereitstellung der verbesserten Steuerungsfunktionen für Werbeanzeigen Facebook beginnen, Personen, die derzeit Software zur Werbeanzeigenblockierung nutzen, auf dem Desktop Werbeanzeigen zu zeigen. 

Wir haben nun unsere Formate, die Performance und Steuerungsmöglichkeiten für Werbeanzeigen so gestaltet, dass wir auf die Ursachen eingehen können, die dem Einsatz einer Software zur Werbeanzeigenblockierung zugrunde liegen. Als wir die Menschen gefragt haben, warum sie Software zur Werbeanzeigenblockierung verwenden, nannten sie uns als Hauptgrund das Stoppen von belästigenden, unterbrechenden Werbeanzeigen (Infos zur Studie). Parallel zur Bereitstellung leistungsstärkerer Steuerungsfunktionen beginnen wir außerdem damit, Personen, die derzeit Software zur Werbeanzeigenblockierung nutzen, auf dem Desktop Werbeanzeigen auf Facebook zu zeigen.

Gemäss der Mitteilung von Facebook haben verschiedene Anbieter von AdBlockern den Kontakt zu Facebook gesucht und angeboten, Facebook Werbeanzeigen gegen Entschädigung freizuschalten:

Einige Unternehmen, die Software zur Werbeanzeigenblockierung (Ad Blocker) anbieten, erhalten Geld dafür, dass sie bisher blockierte Werbeanzeigen zulassen. Diese Praxis sorgt bestenfalls für Verwirrung, senkt aber auch die Mittel, die zur Finanzierung des Journalismus und anderer kostenfreier Dienstleistungen, die wir im Internet nutzen, benötigt werden. Facebook gehört zu diesen kostenlosen Dienstleistungen. Werbeanzeigen unterstützen unsere Mission, Menschen die Möglichkeit zu geben, Inhalte zu teilen und die Welt offener zu gestalten und sie zu vernetzen. Anstatt Unternehmen, die Software für die Werbeanzeigenblockierung anbieten, für die Aufhebung der Blockierung unserer Werbeanzeigen zu bezahlen – dies haben uns einige der Unternehmen in der Vergangenheit angeboten – geben wir mit unseren neuen Einstellungen und unseren Steuerungsmöglichkeiten für Werbeanzeigen den Menschen die Kontrolle in die Hände.

Deutliches Signal für die Branche

Mit der Aussage “senkt aber auch die Mittel, die zur Finanzierung des Journalismus und anderer kostenfreier Dienstleistungen, die wir im Internet nutzen, benötigt werden. Facebook gehört zu diesen kostenlosen Dienstleistungen” setzt Facebook ein deutliches Signal für die Online Werbebranche, allen voran die vielen Verlage, welche ihr Online Geschäftsmodell häufig voll und ganz auf Werbeanzeigen abstützen. Gleichzeitig zeigt der blaue Riese deutlich, was vom Geschäftsmodell “No Ad Blocking for Cash” gehalten wird.

Facebook Desktop ist nicht tot

Das Aushebeln von AdBlockern betrifft Desktop Nutzer, entgegen Meldungen auf anderen Newsplattformen ist Facebook Desktop nicht “ein kleiner Anteil”, immerhin nutzen Facebook monatlich mehr als 1’712 Mrd. Menschen, davon nutzen  967 Mio. Menschen Facebook rein nur auf Mobilegeräten, immerhin noch 44% der Nutzung findet auch auf dem Desktop statt.

Fazit

Facebook bietet den Menschen mehr Kontrollmöglichkeiten über die Art und Weise der eingeblendeten Werbung. Die Schritte in Richtung “AdBlocker umgehen” finde ich einen Schritt in die richtige Richtung. Das Nutzen von kostenlosen Diensten, welche über die Werbung finanziert wird, und gleichzeitig das aushebeln der Einnahmequelle der Anbieter empfinde ich als ein parasitäres Verhalten und ist einem einfachen Diebstahl oder einem Betrug gleichzusetzen. Das Verhalten der AdBlocker-Anbieter, Unternehmen zu nötigen, Geld zu bezahlen, damit ihre Werbung freigeschaltet wird, entspricht aus meiner Sicht den Tatbestand einer Erpressung. Rund um den Einsatz von AdBlockern höre ich immer wieder das Argument “solange Verlage es nicht schaffen, ein sinnvolleres Geschäftsmodell als Online Werbung anzubieten, setze ich einen AdBlocker ein” gilt aus meiner Sicht nicht, konsequent wäre es, entsprechende Angebote, die durch störende Werbung negativ auffallen, schlicht und einfach zu boykottieren und nicht mehr zu nutzen.

Facebook Instagram Twitter LinkedIn Xing TikTok

Kommentar via Facebook

Bitte akzeptieren Sie die Cookies um die Facebook Kommentare zu nutzen.

Schreib uns einen Kommentar

Möchtest Du immer auf dem neusten Stand mit unseren Newsletter sein?

Melde Dich jetzt an