30.04.2018 Seiten / Pages

Facebook: Der perfekte Facebook-Post in der DACH-Region

Obwohl immer mal wieder über sinkende Reichweiten berichtet wird, ist die organische Performance von Inhalten weiterhin für viele Seitenbetreiber ein wichtiger Bestandteil von Social-Media-Strategien. Aber auch bezahlte Inhalte müssen den Betrachter überzeugen, um gute Anzeigenergebnisse zu liefern. Nicht zuletzt deswegen stellen sich viele Marketer die Frage, wie der perfekte Facebook-Post aussehen könnte. Der Social-Analytics-Anbieter quintly […]

Thomas Hutter
5 Min. Lesezeit
3 Kommentare

Obwohl immer mal wieder über sinkende Reichweiten berichtet wird, ist die organische Performance von Inhalten weiterhin für viele Seitenbetreiber ein wichtiger Bestandteil von Social-Media-Strategien. Aber auch bezahlte Inhalte müssen den Betrachter überzeugen, um gute Anzeigenergebnisse zu liefern. Nicht zuletzt deswegen stellen sich viele Marketer die Frage, wie der perfekte Facebook-Post aussehen könnte.

Der Social-Analytics-Anbieter quintly hat versucht, sich der Antwort auf die Frage nach dem idealen Post anzunähern. In einer umfassenden Analyse wurden mehr als 2,3 Millionen Facebook-Posts aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vom 1. Januar bis 31. März 2018 analysiert. Die Ergebnisse sind mal erwartbar, mal überraschend!

Diese Faktoren wurden analysiert

Aber ein Schritt nach dem anderen! Natürlich spielen qualitative Aspekte der geposteten Inhalte eine grosse Rolle. Diese sind jedoch objektiv schwer zu bewerten, weshalb sich die Analyse von quintly auf die quantitativ messbaren “technischen” Kriterien konzentriert. Dazu gehören:

  • Länge des verwendeten Texts
  • Art des Inhalts (Text, Bild, Video)
  • Zeitpunkt des Posts (Wochentage vs. Wochenenden)
  • Anzahl der benutzten Emojis
  • Anzahl der verwendeten Hashtags

Zum Zwecke der Übersichtlichkeit wurden für die Textlänge sowie verwendete Emojis und Hashtags jeweils Cluster gebildet. Als Bewertungskriterium für gute Performance wurde die durchschnittliche Anzahl der erreichten Interaktionen pro Kategorie gewählt, die als Indikator für die Beschäftigung mit den Inhalten dient. Bei Facebook fallen alle Likes, Reactions, Kommentare und Shares darunter.

quintly hat übrigens auch eine ähnliche Analyse mit weltweiten Daten erstellt und dabei auch Instagram berücksichtigt. Der Report kann hier heruntergeladen werden.

Der Weg zum perfekten Post

Kommen wir zum spannenden Teil: den Ergebnissen! Alle Zahlen, die ihr in diesem Artikel sehen könnt, bilden einen Durchschnitt für die die DACH-Märkte und werden anhand einiger von quintly aufgestellten Hypothesen präsentiert.

Annahme 1: Weniger Text führt zu mehr Interaktionen

In sozialen Netzwerken bewegen wir uns – vielleicht abgesehen von LinkedIn – meist in unserer Freizeit. Dementsprechend möchte man sich nicht mit langen Texten quälen. Soweit die 1. Annahme: Kurze Texte führen zu mehr Interaktionen.

Facebook: Average Interactions per Message Length Cluster (Quelle: quintly)

Facebook: Average Interactions per Message Length Cluster (Quelle: quintly)

 

In der Analyse zeigt sich, dass Facebook-Posts mit ein bis 50 Zeichen Text besonders viele Interaktionen erhalten. Die Annahme wird somit bestätigt.

Annahme 2: Posts unter der Woche sind erfolgreicher als an Wochenenden

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um zu posten? Das ist eine Frage, die sich die meisten Social-Media-Marketer bereits einmal gestellt haben. Die vorliegende Analyse wählt eine grobe Unterteilung in Wochentage – also Montag bis Freitag – und Wochenenden, um ein wenig Licht ins Dunkel dieser Frage zu bringen. Die Annahme ist hier: Unter der Woche erhalten Inhalte im Durchschnitt mehr Interaktionen.

Etwa 79% der analysierten Posts wurden unter der Woche veröffentlicht. Das ist keine grosse Überraschung, schliesslich machen Sie den Grossteil der Woche aus. Im Durchschnitt erhalten Posts vom Wochenende jedoch etwa 30 Interaktionen mehr als Posts unter der Woche.

Facebook: Average Interactions Weekdays vs. Weekends (Quelle: quintly)

Facebook: Average Interactions Weekdays vs. Weekends (Quelle: quintly)

 

Annahme 3: Video-Posts erhalten die meisten Interaktionen

Es ist mittlerweile zum Allgemeinplatz geworden, dass visuelle Inhalte und insbesondere Videos in sozialen Netzwerken am besten funktionieren. Die zweite Hypothese lautet deshalb: Video-Posts erhalten die meisten Interaktionen.

Werfen wir aber zuerst einen Blick auf die Nutzung der unterschiedlichen Formate. Dabei zeigt sich, dass Links das mit Abstand häufigste Format sind, gefolgt von Bildern und Videos.

Facebook: Post Type Distribution (Quelle: Facebook)

Facebook: Post Type Distribution (Quelle: Facebook)

Die 3. Annahme lässt sich auf Basis der über 2,3 Millionen analysierten Posts bestätigen. Bei Facebook erhalten Videos mit Abstand die meisten Interaktionen, auf Platz zwei landen Bilder. Während Links am häufigsten gepostet werden, erhalten sie eher weniger Engagement. Spannend ist dabei, dass reine Status-Posts knapp vor den Links auf Platz 3 landen. Was denkt ihr, warum das so ist?

Facebook: Average Interactions per Post Type (Quelle: Facebook)

Facebook: Average Interactions per Post Type (Quelle: Facebook)

Annahme 4: Posts mit Emojis sind erfolgreicher

Emojis sind überall. Deshalb hat quintly bereits früher untersucht, welche Effekte mit der Nutzung von Emojis auf Instagram einhergehen. Damals hat sich schon gezeigt, dass sich Emojis durchaus positiv auswirken können. Die 4. Hypothese lautet also: Posts mit Emojis erhalten im Durchschnitt mehr Interaktionen.

Die vorliegende Analyse für Deutschland, Österreich und die Schweiz zeigt, dass diese Annahme weiterhin richtig ist. Posts ohne Emojis erhalten bei Facebook mit grossem Abstand die wenigsten Interaktionen.

Facebook: Average Interactions per Emoji Cluster (Quelle: quintly)

Facebook: Average Interactions per Emoji Cluster (Quelle: quintly)

 

Annahme 5: Posts ohne Hashtags sind für Facebook besser geeignet

Auf Instagram und Twitter benutzen die meisten User Hashtags – bei Facebook ist das hingegen weniger verbreitet und kann beinahe fehl am Platz wirken. Die 5. Annahme lautet deswegen: Hashtags führe zu weniger Interaktionen.

Facebook: Average Interactions per Hashtag Cluster (Quelle: quintly)

Facebook: Average Interactions per Hashtag Cluster (Quelle: quintly)

 

Die Hypothese lässt sich bestätigen. Laut der Analyse von quintly erhalten Posts ohne Hashtags im Durchschnitt die meisten Interaktionen. Je mehr Hashtags Posts enthalten, desto weniger Interaktionen gehen sogar mit ihnen einher.

Der perfekte Post, aber…

Ein bis 50 Zeichen, am Wochenende veröffentlicht, visueller Inhalt, mit Emojis und ohne Hashtags – so sieht der perfekte Post aus. Am Ende des Tages sind dies jedoch nicht alle Faktoren, welche die Content-Performance beeinflussen. Sind eure Videos ansprechend gestaltet? Wie ist die Tonalität eurer Posts? Passen die Inhalte zu eurer Zielgruppe? Das sind nur einige weitere qualitative Elemente, die darüber entscheiden, wie gerne Menschen mit eurem veröffentlichen Content interagieren.

Der perfekte Facebook Post (für Interaktionen) gemäss der Analyse von quintly (Quelle: quintly)

Der perfekte Facebook Post (für Interaktionen) gemäss der Analyse von quintly (Quelle: quintly)

Die hier gezeigten Zahlen sollen als Inspiration verstanden werden. Benutzt sie als Anregung! Mit ein bisschen Experimentierfreude und der ständigen Überprüfung eurer Social-Media-KPIs, könnt ihr eure Inhalte so ganz individuell optimieren.

Fazit

Wie anfänglich erwähnt, wurde für die Analyse von quintly als Bewertungskriterium für gute Performance die durchschnittliche Anzahl der erreichten Interaktionen gewählt, um eine allgemeine Einschätzung liefern zu können. Die Frage, die sich schlussendlich immer wieder stellt, ist jene nach den speziellen eigenen Zielsetzungen. Dabei sollte weiter in die Tiefe gegangen werden. Soll beispielsweise die Reichweite erhöht werden, kann die Anzahl der Shares als KPI einen spezifischeren Einblick geben. Am Ende empfiehlt es sich somit, die Ausrichtung der Zielsetzung auf “harte Ziele” wie Video Views, Link-Klicks, etc. weiter abzustimmen.

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