Facebook scheint an der Entwicklung eines Clubhouse-Klons zu arbeiten, denn jetzt wurden erste Codes im Backend von Facebook entdeckt. Der Rollout wird wohl nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
Nachdem bereits vor einigen Wochen gemunkelt wurde, dass Facebook an der Entwicklung eines «Clubhouse-Klons» arbeitet, tauchen nun erste Screenshots auf Twitter auf und erste Codefragmente wurden im Backend entdeckt.
Bei Clubhouse versammeln sich Menschen in Audio-Chatrooms, um über verschiedene Themen zu sprechen. Selbst Mark Zuckerberg interessiert sich seit dem Launch der App dafür und war bereits Gast und Speaker in Talks auf Clubhouse – beispielsweise zum Thema Augmented- und Virtual Reality.
Es lag letztendlich auf der Hand und war nur eine Frage der Zeit, bis Facebook ebenfalls auf den Zug der Trend-App Clubhouse aufspringt. Hand aufs Herz: Kein grosses Ding, sowas umzusetzen, nachdem man in den letzten Monaten bereits die Funktionen in Bezug auf Chatrooms ausgebaut hatte. Private Video-Chats ohne Video und schon ist der Clubhouse Klon da. Wenn man so will also eine reine Reduktion des Datentransfers, welcher über Audio deutlich geringer ist, als mit Video.
Gemäss den kursierenden Bildern, arbeitet Facebook an einer Audio-Only-Option für Chatrooms. Es wird somit die Möglichkeit geboten, öffentliche oder private Audio-Gruppenchats zu erstellen und in Realtime über Audio zu kommunizieren.
Grundsätzlich das, was es oftmals heisst, wenn Facebook nachzieht: Der Druck wird immens gross. Gerade auch deswegen, weil Clubhouse noch immer nach dem Invite-Only-Prinzip funktioniert und nach wie vor nur für iOS zugänglich ist. Zudem kündigte Twitter ebenfalls an ihren Klon «Spaces» an, per Ende April für alle Nutzer zu öffnen. Somit könnte darüber ebenfalls ein viel grösseres Publikum erreicht werden. Es wird somit nicht lange dauern, bis Facebook nachzieht. Gerade mit öffentlichen Räumen wird es Personen und Seiten ermöglicht, Freunde und Follower zu erreichen und diese bewusst innerhalb der App darauf hinzuweisen, wenn gerade ein Audio-Room live ist. Das bringt letztendlich wieder den Anreiz, mehr in die Reichweite und den Community-Aufbau zu investieren.
Noch viel gewaltiger könnte jedoch der Effekt von Facebook-Gruppen sein. Bedenkt man, dass sich jetzt bereits 1.8 Milliarden Menschen jeden Monat innerhalb von Gruppen austauschen, sind das Dimensionen, an welche Clubhouse nicht rankommt. Hat man bisher in Gruppen mit Personen, welche die gleichen Interessen verfolgen, primär über die Kommentarfunktion interagiert, lässt es sich dann bequem über Audio austauschen. Zudem werden weitere Personen, welche ebenfalls der jeweiligen Gruppe angehören, aktiv darauf hingewiesen.
Da ein solcher Klon für Facebook tatsächlich keine grosse Hürde darstellt, wird es wohl auch nicht mehr allzu lange dauern, bis das Ganze ausgerollt wird. Wie sich Clubhouse, Twitter und Facebook in der Thematik weiterentwickeln werden, bleibt spannend. Ehrlicherweise muss man hierbei jedoch anmerken, dass Facebook overall wohl am längeren Hebel sitzt. Aus Unternehmenssicht ist es insbesondere spannend, weil so neue Möglichkeiten im Zusammenhang mit Engagement entstehen, welche direkten Einfluss auf den Community-Aufbau haben.