Facebook pusht die Nutzung von Hashtags. Hashtag ist allerdings nicht Hashtag und beim Einsatz von Hashtags sollten ein paar Dinge durchdacht werden.
Hashtags auf Facebook sind seit der Einführung im Februar 2016 immer wieder Inhalt von Diskussionen. Hashtags sind bei den einen Seitenbetreibern verhasst, bei anderen werden sie wiederum eingesetzt. Häufig vielmehr aufgrund von geteilten Beiträgen aus Instagram oder aus Gewohnheit. Die Einbindung von Hashtags in Facebook war in der Vergangenheit suboptimal. Das könnte sich nun ändern. Facebook hat begonnen, den Einsatz von Hashtags zu forcieren. Grund genug, die Thematik nochmals genauer unter die Lupe zu nehmen.
Hashtags sind auf Twitter und Instagram Alltag. Seit einiger Zeit forciert auch LinkedIn den Einsatz des Route-Zeichens und nun folgt Facebook. Aber wofür steht ein Hashtag? Grundsätzlich soll ein Hashtag weiterführende Informationen bereitstellen. Genauer gesagt sollen Inhalte einer Kategorie zugeordnet werden, ähnlich wie Schlagwörter in einem Blog. Klickt oder drückt ein Mensch auf einen Hashtag, werden weitere passende Inhalte angezeigt. Es lassen sich so entsprechende Sammlungen erstellen. In der Kommunikation, bei Kampagnen oder bei Bewegungen werden Hashtags primär für einen klaren Ausdruck verwendet. Man sieht immer häufiger das Route-Zeichen in Verbindung mit einem Statement. Hashtags sind ein Zeichen für einen gemeinsamen Nenner, eine Verbindung. Jüngstes Beispiel #blacklivesmatters.
Der Vorteil eines Hashtags liegt ganz klar bei der Bündelung und Zuordnung von Beiträgen, Inhalten, Ausdrücken zu einem bestimmten Thema und das mittlerweile plattformübergreifend.
Facebook weist Nutzer beim Erstellen von Beiträgen aktiv auf die mögliche Nutzung von Hashtags hin. Werden Hashtags in Beiträgen verwendet, wird ein Link auf weitere Beiträge zum passenden Hashtag angezeigt. Über die Suchfunktion lassen sich ebenfalls Beiträge zu einem Hashtag anzeigen, beispielsweise listet die Suche https://facebook.com/hashtag/[begriff] alle Beiträge zum entsprechenden Hashtag.
Grundsätzlich ist es eine schwierige Frage, welche nicht nur beim Publizieren auf Facebook auftaucht. Während es für Instagram Tools gibt, die beim Aufspüren von passenden Hashtags hilft, sind bei Facebook die Möglichkeiten noch eher eingeschränkt.
Grundsätzlich gilt es zu hinterfragen, wofür der Hashtag oder die Hashtags verwendet werden sollen. Dabei unterscheiden wir primär zwischen Brand- und Themen-Hashtags.
Brand-Hashtags
Brand-Hashtags erlauben das Erstellen von Sammlungen innerhalb einer Marke. Beiträge derselben Marke können so in einer Sammlung zusammengefasst werden.
Wenn wir beispielweise im Falle von Hutter Consult AG alle Beiträge zu unseren Podcasts sammeln wollen, könnten wir den Hashtag #hutterconsultpodcast verwenden. Klickt ein Mensch auf den entsprechenden Hashtag, werden sämtliche passenden Beiträge zusammen dargestellt.
Themen-Hashtags
Themen-Hashtags erlauben die Auffindbarkeit von Inhalten zu einem Thema. Beispielsweise sammelt #supportsmallbusiness alle Beiträge zur Initiative von Facebook rund um den Support von kleinen lokalen Unternehmen, während #blacklivesmatter alle Beiträge zur “Black Lives Matter”-Bewegung ausgibt. Entsprechende Hashtags werden dafür verwendet, eigene Beiträge passend zu einem generellen Thema zu platzieren. Passend dazu gibt es natürlich auch entsprechende “Hashtag Hijacking-Strategien“.
Suchfunktion von Facebook
Ein möglicher Ansatzpunkt ist die Suche bei Facebook. Gibt man in der Suche die Route # ein und tippt ein paar Buchstaben dazu, werden passende Begriffe gelistet.
Vorschläge in der Mobile App
Auch in der Mobile App können Vorschläge angezeigt werden. Erstellt man einen Beitrag und gibt # sowie einige Buchstaben ein, werden passende Begriffe vorgeschlagen.
Zusätzlich können natürlich Hashtags mit Hilfe von Tools gefunden werden, unabhängig davon, auf welchen Plattformen Hashtags eingesetzt werden:
TagsFinder.com
Trendsmap.com
all-hashtag.com
Instagram Hashtag Generator von Sistrix
Grundsätzlich ist der Einsatz eines Hashtags keine schwierige Sache. Trotzdem sind immer wieder Marketer damit überfordert. Folgende Regeln und Empfehlungen sollten eingehalten werden:
Der Grundsatz “weniger ist mehr” gilt auch bei Facebook. Gemäss einer Studie von Sproutsocial erreichen Beiträge mit einem Hashtag die beste Interaktion. Allerdings erreichen auch Beiträge mit 2, 3 bis 6 Hashtags immer noch eine gute Interaktionsrate. Nimmt man den optischen Aspekt dazu, ergibt es keinen Sinn, zu viele Hashtags zu verwenden.
Während in organisch publizierten Beiträgen Hashtags eingesetzt werden können, sollte man bei bezahlter Werbung komplett auf Hashtags verzichten. Nicht weil Werbebeiträge mit Hashtags weniger Leistung erzielen würden, vielmehr aus Sicht der Zielsetzung. Bei einer Werbeanzeige steht meistens die Zielsetzung “Traffic” im Vordergrund. D.h. das primäre Ziel ist es, Menschen über die Werbeanzeige auf eine Landingpage, in einen Shop oder ein anderes Ziel zu bringen. Wird ein Hashtag in einer Werbeanzeige verwendet, erhält die Anzeige ein weiteres klickbares Ziel, allerdings auf andere Beiträge und nicht auf das gewünschte Primärziel.
Beim Einsatz von Hashtags muss man sich rund um die Privatsphäre keine Gedanken machen. Die von Facebook möglichen Restriktionen in der Sichtbarkeit werden bei der Verwendung von Hashtags nicht ausgehebelt und haben weiterhin Bestand. Beispielsweise die Einschränkung nach Sprachen oder Ländern bei Seiten oder auch die Beschränkung auf Freunde, bestimmte Freunde und Ausschlüsse bei privaten Beiträgen sowie die Privatsphäreregelungen von Gruppen. Beiträge die auf Freunde beschränkt sind und einen Hashtag verwenden, können zwar bei Freunden, die berechtigt sind den Beitrag zu sehen in der Hashtagsuche auftauchen, bleiben aber für Dritte weiterhin unsichtbar.
Ja und nein. Durch die Verwendung von einem oder sogar mehreren Hashtags können Beiträge im Kontext zum Hashtag gefunden werden, was zusätzliche Sichtbarkeit erzielen kann. Ein Reichweitenwunder wird sich allerdings darum kaum einstellen. Tests in der Vergangenheit haben nur minimale Unterschiede in der Reichweite aufgezeigt. Neben der relativ schwachen Hashtag-Nutzung dürfte auch der Umstand einen Einfluss haben, dass Suchresultate basierend auf Hashtags ebenfalls dem Social Ranking unterliegen und entsprechend Beiträge von Freunden, gelikten Seiten, etc. höher gewichtet und prioritär gelistet werden. Dies könnte sich in Zukunft positiv verändern, falls Facebook Hashtag-Inhalte stärker hervorhebt oder zusätzliche Anzeigebereiche aufbaut.
Hashtags auf Facebook sind seit der Lancierung ein Dauerthema. Bereits in der Vergangenheit hat Facebook immer wieder versucht, die Hashtag-Nutzung zu stärken. Möglicherweise sind die Bemühungen nun stärker zu werten als in der Vergangenheit, insbesondere Facebook mit #supportsmallbusiness auch selbst auf Hashtag Kraft gibt. Beachtet man gleichzeitig die Entwicklungen bei LinkedIn, wäre eine verbesserte Unterstützung von Hashtags durchaus sinnvoll. Reichweitenwunder sind trotzdem nicht zu erwarten.