Mit grosser Spannung wurde erwartet, wann Facebook sich dem Thema Audio widmet. In einer Ankündigung wurden jetzt die umfangreichen Pläne präsentiert.
Die Popularität von Audioformaten ist unbestritten. Der Hype um Clubhouse hat dies erneut gezeigt, denn Formate wie Podcasts haben sich bereits etabliert. Dies ist auch der Grund, wieso die Hutter Consult AG mit dem Digital Marketing Upgrade selbst einen eigenen Podcast betreibt. Audio fügt sich nahtlos ins Geschäftsleben ein und war sicherlich schon immer ein Teil. In der direkten Kommunikation nimmt Audio einen “bad hair day” in Kauf. Die Einsatzmöglichkeiten sind zahlreich.
Facebook will Audioformate nativ in die Plattform integrieren. So weit, so offensichtlich. Die Ankündigung betrifft nicht nur Audioformate und dessen Integration in die Plattform. Facebook kündigt ausserdem Hilfsmittel an, um die Audioaufnahme zu vereinfachen, die Qualität zu verbessern und am Ende alles irgendwie zu monetarisieren.
Die Problematik, die Facebook sieht: Es ist für die meisten Menschen noch zu schwierig, grossartige Audioinhalte zu produzieren. Daher wurde in alle Spektren der Audiotechnologien investiert, um dieses Problem zu lösen. Facebook möchte die Tonqualität verbessern, Untertitel hinzufügen, Sprachübersetzungen ermöglichen und ein übermenschliches Gehör erschaffen. Das selbst erklärte Ziel ist es, das Audio-Erlebnis so einfach und natürlich zu machen, wie es nur geht.
Facebook beschreibt in seiner Ankündigung eine Reihe von neuen Werkzeugen für die Audioerstellung. Analog wie man es zu Fotos und Videos gemacht habe, will man, dass die Tools intuitiv sind und gleichzeitig Spass machen. Verschiedene Audiotechniken sind bereits in der App, wie Sprache-zu-Text oder Voice Morphing, sprich, wenn man unterhaltsame Stimmverzerrer benutzt. Durch den Einsatz von KI soll eine beeindruckende Audioqualität hergestellt werden, wie in einem exemplarischen Beispiel gezeigt wird. Die Musik aus der Sound Collection kann hinter die Audioaufnahme gelegt werden und fertig ist eine professionell anmutende Audioaufnahme.
In dem nachfolgenden Video wird die Aufnahme-KI und dessen Filterfunktion von Hintergrundgeräuschen spielerisch demonstriert:
Mit Soundbites soll das Audioformat eher kürzere Zuhöhrer ansprechen. Die kurzen Audioclips können Anekdoten, Witze, Momente der Inspiration, Gedichte und viele andere Dinge beinhalten. Soundbites soll einem Kreis von Kreativen zum Test vorbehalten sein, bevor es in die Masse ausgerollt wird.
Wie oben schon geschildert, ist Podcast definitiv ein Format, welches vorerst bleibt. Facebook plant nun dieses Format ebenfalls in die Plattform nativ zu integrieren, sodass der Podcast auch im Hintergrund abgespielt werden kann. Gleichzeitig werden neue Podcasts und Episoden basierend auf dem eigenen Verhalten vorgeschlagen werden. Darüber hinaus lässt sich Mark Zuckerberg bei The Verge zitieren, dass es eine Kooperation/Integration mit Spotify geben soll.
Facebook will mit dem Testen von Live-Audio-Räumen beginnen und diese bis zum Sommer für jeden in der Facebook-App verfügbar machen. Die Räume sollen in Gruppen verfügbar sein und Personen des öffentlichen Lebens zur Verfügung stellen. Prominente und Influencer haben damit die Möglichkeit Unterhaltungen mit anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Experten und Fans führen zu können.
Facebook legt nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Nachbereitung nach. So können die Live-Audio Aufnahmen in Podcasts verwandelt werden und die besten Ausschnitte können als Soundbite geteilt werden. All diese Audioformate sollen mit Untertiteln versehen werden können, damit man sie, wie schon gewohnt, auch ohne Ton zugänglich machen kann.
Facebook ist der Überzeugung, wenn dies alles langfristig erfolgreich sein soll, muss das Engagement auch finanzielle Auswirkungen haben. Sie planen zum Start verschiedene Möglichkeiten für Audio-Ersteller, sich ihre Mühen finanziell unterstützen zu lassen. Es soll eine Spendenfunktion für den Creator als auch für karikative Zwecke geben. Weiterhin sind Optionen geplant, um in den Raum nur gegen ein bezahltes Ticket oder ein Abo zu kommen.
Was Facebook hier ankündigt, ist ein grosser Schritt. Wo fängt man, wo hört man auf? Selbst wenn die Anmutung von Facebook Audio Live-Räumen an Clubhouse erinnert, täuscht dies noch nicht darüber hinweg, welche Power hinter dem kompletten Podcast-Strang steckt. Im Prinzip liest es sich wie eine interne Adaption der Video-Möglichkeiten, nur eben für Audio – inkl. Hintergrundfunktion. Bis dahin wurde aber noch nicht über die Audio-Erstellung, den KI-Filter oder die Nachbearbeitung von Audio-Dateien gesprochen. Mal von den interessanten Möglichkeiten der Monetarisierung abgesehen. Es ist unschwer zu erkennen, dass hier grosse Pläne ausgerollt werden. Es bleibt spannend, wie sich z.B. diese Monetarisierungsmöglichkeiten auf Facebook Gaming auswirken oder Videos. Gruppen nur Abonnement? Alles ist denkbar.
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