Der Spagat zwischen personalisierter Werbung und Tracking wird immer eine Debatte wert sein. Facebook stellt einige Tools zur Verfügung, damit Personen dies besser verstehen und einstellen können.
Wer auf Facebook eine Aktion ausführt, z.B. einer Seite folgen oder einen Beitrag liken, werden die Informationen bei Facebook dazu verwendet, um das Erlebnis mit der Plattform zu personalisieren. Diese Personalisierung gilt auch für Anzeigen, die auf der Plattform den Personen ausgespielt werden. Als Unternehmen kann beobachtet werden, welche Seiten aufgerufen werden oder Handlungen, die in App durchgeführt werden. Diese Informationen sorgen dafür, dass möglichst interessanter Inhalt den Personen vorgeschlagen wird.
Dieser hohe Grad an personalisierter Werbung hilft Werbetreibenden dabei, neue Produkte und Marken zu präsentieren oder den Abverkauf anzutreiben. Der Zugriff auf diesen Datenpool bleibt niemandem vorenthalten, sodass kleinere Unternehmen die Möglichkeit haben, mit ihrem Umsatz zu wachsen und mit Kunden in Kontakt zu treten. Ohne diese Personalisierung würde Werbung heute wesentlich langweiliger aussehen und für Werbetreibende weniger effizient sein, da der Streuverlust enorm wäre.
Was Werbetreibende sich wünschen ist eine Sache. Auf der anderen Seite steht dem der Nutzer oder später der Kunde gegenüber. Konsumenten haben ein wachsendes Interesse und manchmal Bedenken daran, wie Online-Werbung die Privatsphäre beeinflusst. Facebook ist der Auffassung, dass dies kein Widerspruch sein muss und in Einklang zu bringen ist. Die Einstellungen und Kontrollen die Personen in der Plattform treffen können, sind in der Vergangenheit immer weiter ausgebaut worden.
Personen können bei jeder Anzeige nachschauen, wieso ihnen ausgerechnet diese Anzeige ausgespielt wurde. Sie haben somit die Möglichkeit zu erfahren, ob es eine bestimmte Aktion auf einer Webseite war oder sie vielleicht einfach nur ins Raster (Zielgruppe) passten. Von dort aus haben sie einfachen Zugriff auf Steuerelemente, wie z.B. die Anzeigeneinstellungen, mit denen Anzeigen verwaltet bzw. Werbetreibende ausgeblendet werden können. Für Marketer ist dies kalter Kaffee, die Mehrheit kennt diese Ecken der Plattform häufig nicht.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich Aktivitäten ausserhalb der Plattform anzusehen. Jeder hat so die Chance seine Verbindungen nach aussen zu kappen und die Informationen aus dem Konto zu löschen. Wer also nach neuen Laufschuhen gesucht hat und diese gekauft hat, könnte die Liste der Sportartikel-Hersteller aus seinen Vorlieben streichen.
Die Bestrebungen von Facebook beziehen sich allerdings nicht nur auf Anzeigen. Es gibt Tools für die Verwaltung der Aktivitäten und der Überprüfung der Privatsphäre. Gerade Letzteres dürfte eine bekanntere Funktion sein, spätestens wenn jemand einen selbst auf einem Foto markiert hat, wo man eigentlich nicht erscheinen möchte.
Facebook tönt an, dass sie diese Zweigleisigkeit weiterzuverfolgen. Es überrascht nicht, dass das Unternehmen davon überzeugt ist. Alles andere würde gegen ihren Geschäftskern verstossen. Es wird in den kommenden Monaten spannend bleiben, wie sich die Menschen gegenüber der Plattform verhalten und auf der anderen Seite, wie Facebook sich durch dieses schwierige Thema navigieren wird. Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass viele die Funktionen nicht kennen oder kaum nutzen.