Der Schweizer Detailhändler Migros zeigte in der Vergangenheit bereits öfters eine gute Affinität für Social Media und gilt in der Schweiz als eines der Unternehmen, die Social Media Ernst nehmen und geschickt einsetzen. Das die Migros auch über Fingerspitzengefühl im Community-Management verfügt, zeigte die Reaktion auf den Weihnachtsguetzli-Shitstorm von gestern (für unsere Nicht-Schweizer-Leser: Guetzli = […]
Der Schweizer Detailhändler Migros zeigte in der Vergangenheit bereits öfters eine gute Affinität für Social Media und gilt in der Schweiz als eines der Unternehmen, die Social Media Ernst nehmen und geschickt einsetzen. Das die Migros auch über Fingerspitzengefühl im Community-Management verfügt, zeigte die Reaktion auf den Weihnachtsguetzli-Shitstorm von gestern (für unsere Nicht-Schweizer-Leser: Guetzli = Gebäck).
Migros Kundin Susan Gasser (nein, nicht die Schweizer Professorin für Molekularbiologie) beschwerte sich auf der Facebook Seite von Migros über das verfrühte Erscheinen von Weihnachtsguetzli & Co. in den Ladengeschäften.
Der Post erntete innerhalb von rund 24 Stunden rund 13’000 Likes und hunderte von Kommentaren. Die Migros reagierte prompt, anscheinend aber nicht im Sinner einiger Nutzer. Diverse Kommentatoren schlossen sich der Meinung von Gasser an, andere zeigten eine differenzierte Meinung und wieder andere machten sich über die “aktuellenProbleme der Menschheit” lächerlich.
Einige Kommentare auf den Weihnachtsguetzli-Post bei Migros
Mit der Zeit begannen weitere Benutzer den ursprünglichen Beitrag via Copy/Paste wiederholt an die Pinnwand zu posten.
Copy/Paste Beiträge von Trittbrettfahrern an der Chronik der Migros
Die Migros schaute dem Treiben auf der Facebook Seite relativ lange zu und reagierte am Abend m.E. souverän und ausführlich.
Das ausführliche Posting der Migros
Reaktionen auf die Reaktion der Migros
Facebook Seite “Migros Coop & Co wir wollen im Herbst keine Weihnachtsartikel”
Ebenfalls interessant war, wenn man Autoren einzelner Kommentare oder Profile hinter den Likes ein wenig unter die Lupe nahm: Teilweise beteiligten sich Personen am Shitstorm, die aktuell werder in der Schweiz weilen noch in der Schweiz leben (Standortangaben im Post mit Absender aus NewYork, etc.).
Allen Unkenrufen zum Trotz zeigt das Beispiel auf, dass bei entsprechender Interaktion vieler Nutzer die Viralität auf Facebook nach wie vor funktionieren kann. Der Beitrag wurde am 09.10. publiziert, erreichte am Morgen um ca. 10.00 Uhr rund 2’500 Likes und einige hundert Kommentare, bis um 19.00 Uhr am Abend waren es dann rund 13’500 Likes, gegen Mitternacht rund 17’500 Likes.
Der aktuelle Shitstorm zeigt gut auf, dass es uns in der Schweiz zu gut geht, ein Nutzer hat dafür im Ansatz die richtigen Worte gefunden.
Kommentar eines Nutzers bei Migros
Das Beispiel der Migros zeigt, dass grosse Unternehmen auf Kritik im Social Web sensibel reagieren können. In diesem Fall sind drei Interessen gegeneinander abzuwiegen und in Einklang zu bringen:
Hutter Consult GmbH unterhält geschäftliche und freundschaftliche Beziehungen zu verschiedenen Bereichen der Migros und zur Migros gehörenden Unternehmen und erbringt für diese Dienstleistungen im Bereich Facebook Marketing. Die hier dargestellte Meinung kann durch die geschäftliche Verbindung daher nicht 100% objektiv sein. Sämtliche Beiträge sind entsprechend verlinkt, so dass sich jeder Leser ein eigenes Bild machen kann.