Ähnlich wie bei Suchmaschinenmarketing mit Google AdWords funktioniert auch Facebook Werbung nach dem Auktionsprinzip. Tausende von Werbetreibenden bieten täglich in der Auktion rund um die Werbeplätze im News Feed bei Facebook mit. Facebook überprüft für jeden einzelnen Nutzer, welches Ad-Angebot in der Auktion am besten passt, bzw. zu welcher Werbeanzeige der Nutzer am besten passt, der die […]
Ähnlich wie bei Suchmaschinenmarketing mit Google AdWords funktioniert auch Facebook Werbung nach dem Auktionsprinzip. Tausende von Werbetreibenden bieten täglich in der Auktion rund um die Werbeplätze im News Feed bei Facebook mit. Facebook überprüft für jeden einzelnen Nutzer, welches Ad-Angebot in der Auktion am besten passt, bzw. zu welcher Werbeanzeige der Nutzer am besten passt, der die Werbeanzeige angezeigt bekommt. Diese Überprüfung findet jedes Mal statt, wenn ein Nutzer eine Facebook Werbeanzeige sieht.
Heute kann der Werbetreibende mit seinem Gebot Facebook mitteilen, mit welchem Wert er ein spezifisches Ergebnis valorisiert. Die Auktion von Facebook nutzt dieses Gebot für die Optimierung der Werbeanzeige für das zu erzielende spezifische Ergebnis. Dieses Gebot sollte gewöhnlicherweise der maximale Betrag sein, der der Werbetreibende bereit ist für das Ergebnis zu bezahlen (kann manchmal natürlich auch weniger sein). Das Facebook Auktionsmodell funktioniert genau nach diesem Verfahren, es ist strukturiert nach dem Vickrey-Clarke-Groves (VCG) Modell. Das VCG-Modell ist eine incentivierungskompatible Auktion, was bedeutet, dass wenn Werbetreibende ihren wahren Wert für die zu erzielende Aktion wählen wofür das Werbemittel optimiert ist, dies helfen soll, den Return on Invest zu optimieren.
Wenn der Werbetreibende eine Werbeanzeige in die Auktion gibt, konkurrenziert diese mit allen anderen Werbeanzeigen der ausgewählten Zielgruppe. Wie bei allen Inhalten versucht Facebook auch bei Werbeanzeigen sicherzustellen, dass der richtige Inhalt an die richtige Person zur richtigen Zeit ausgespielt wird. Facebook versucht damit das Nutzungserlebnis für den Konsumenten zu optimieren, dafür wird auch die Anzahl der Werbeanzeigen, die eine Person im News Feed sehen kann limitiert. Entsprechend bietet der Werbetreibende für eine limitierte Anzahl von Werbemöglichkeiten.
Ein Beispiel: Eine Confiserie und ein Blumengeschäft konkurrenzieren sich in der gleichen Gegend mit Local Awareness Ads während der Woche vor dem Valentinstag. Ein Nutzer fällt in die gleiche Zielgruppe für die Werbeanzeigengruppe der Confiserie und dem Blumengeschäft. Der Nutzer nimmt sein Smartphone in die Hand und scrollt im News Feed und hat die Möglichkeit eine Werbeanzeige zu sehen. Beide Werbetreibende konkurrenzieren sich um diesen Werbeplatz über das Totalgebot. Dieses Totalgebot entscheidet, welche Werbeanzeige der Nutzer sieht, bzw. welcher Werbetreibende gewinnt und was er dafür bezahlt.
Das Totalgebot wird aus folgenden Faktoren errechnet:
Der Werbetreibende kann entsprechend auf die verschiedenen Ziele des Ergebnisses, wie beispielsweise Klicks, Impressionen, Installationen, Konversionen und Reichweite, optimieren. Mit dem gesetzten Gebot teilt der Werbetreibende Facebook mit, was er für das zu erzielende Ergebnis innerhalb dieser Zielgruppe bereit ist zu bezahlen.
Facebook nimmt das Gebot als Signal wie viel der Werbetreibende für das entsprechende Ergebnis von einer Person in der Zielgruppe bereit ist zu bezahlen. Das Gebot kann in mehreren Formen abgegeben werden. Beispielsweise kann optimiert werden für Aktionen oder Impressionen und die Bezahlung erfolgt in Aktionen oder Impressionen. Es kann aber auch optimiert werden auf Klicks, Applikationsinstallationen, Konversionen, Reichweite oder andere Ergebnisse. In jedem Fall konvertiert Facebook das Gebot in eCPM, so dass schlussendlich Äpfel mit Äpfeln verglichen werden.
Facebook versucht immer das beste und interessanteste Erlebnis für den Konsumenten auf Facebook zu erzielen. entsprechend wird das zu erwartendes Interesse oder eben die Relevanz errechnet, welche entscheidet, welches Werbeanzeige eine Auktion gewinnen wird. Ad Relevance berücksichtigt Dinge wie erwartete Aktion (z.B. Klicks), erwartetes positives Feedback (z.B. Likes, Shares) und erwartetes negatives Feedback (z.B. Ausblenden der Werbeanzeige) für die individuelle Person innerhalb der ausgewählten Zielgruppe. Mit der laufenden Überprüfung und Verbesserung der Algorithmen wird die Liste der Faktoren sich weiterentwickeln.
Beispiele zur Kalkulation des Totalgebotes basierend auf den unterschiedlichen Zielsetzungen:
CPC – Optimierung auf Klicks und Bezahlung für Klicks
Totalgebot = [(CPC Gebot) x (erwartete Klickrate oder eCTR) *1000] + Ad Relevanzfaktoren
CPM – Optimierung auf Impressionen und Bezahlung für Impressionen
Totalgebot = (CPM Gebot) + Ad Relevanzfaktoren
CPA – Optimierung auf Aktionen* und Bezahlung für Aktionen
Totalgebot = (CPA or oCPM Gebot) x (eCTR x Konversionswahrscheinlichkeit, oder eCVR) + Ad Relevanzfaktoren
*Aktionen können beispielsweise Video Views, Mobile App Installs, Website Conversion, Link Clicks, Page Post Engagements, etc. sein.
Unterschiedliche Zieloptimierungen haben zur Folge, dass Werbeanzeigen unterschiedlichen Menschen gezeigt werden. Menschen die dazu neigen, Konversionen zu tätigen, werden bei der Gebotsvariante oCPM ausgewählt, da die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine hohe eCVR haben, deutlich höher ist. Menschen die eher dazu neigen mit einem Beitrag zu interagieren (kommentieren, teilen, liken), werden bei einem CPA-Gebot auf Interaktion ausgewählt, da die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine hohe eCTR haben, wesentlich höher ist.
Entsprechend ist es elementar wichtig, die für die Werbeanzeige optimale Zieloptimierung auszuwählen!
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Quelle: Facebook Blueprint