Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so simpel, da dieses Thema in so gut wie keinem Curriculum für ein Studienfach einer Hochschule exakt definiert ist. Aber kann eine Universität ernsthaft im Jahr 2015 einen Marketing oder BWL Master-Lehrgang anbieten, ohne sich dort ausführlich der Thematik Online Vertrieb zu widmen? Ich unterrichte nun schon […]
Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so simpel, da dieses Thema in so gut wie keinem Curriculum für ein Studienfach einer Hochschule exakt definiert ist. Aber kann eine Universität ernsthaft im Jahr 2015 einen Marketing oder BWL Master-Lehrgang anbieten, ohne sich dort ausführlich der Thematik Online Vertrieb zu widmen?
Ich unterrichte nun schon seit zehn Jahren an diversen österreichischen Fachhochschulen und Unis verschiedenste Kurse über Online Marketing, von Google Analytics bis Conversion Optimierung. Möchte heute anhand des Masterstudiengang Information Medien Kommunikation der Fachhochschule Burgenland zeigen, wie man sowas anlegen kann. Die Studenten dort sollen von uns auf Führungspositionen in PR/Marketing in Unternehmen oder Agenturen vorbereitet werden.
Insgesamt ist beim Kurs „Facebook Marketing“ für die Studierenden ein Workload von 50 Arbeitsstunden vorgesehen. Egal, ob man privat soziale Netzwerke gut findet, sie nutzt oder auch nicht – wir beschäftigen uns hier mit dem Aufbau einer kommerziellen Facebook Strategie. Konkret geht es um Planung, Durchführung und Monitoring von Werbekampagnen auf Facebook. Aus Zeitgründen lassen wir das (auch spannende) Thema Brand-Awareness und Markenbildung weg, setzen den Fokus rein auf Performance. Wie konvertiert man Traffic aus Facebook auf externen Webseiten und wie steigern wir Engagement samt organischer Reichweite auf Facebook.
„Der Studiengang Information Medien Kommunikation an der FH Burgenland baut auf 50% Online-Lehre für berufsbegleitende Studierende. Das stellt unsere Lektoren vor neue Herausforderungen. Sie müssen die kurz gehaltenen Lehrphasen vor Ort dazu nutzen, die Studierenden zum Selbststudium zu animieren. Sie müssen anleiten und viel persönliches Feedback geben.“
Studiengangsleiterin Silvia Ettl-Huber
Lehren muss für mich persönlich immer mehr Berufung als Beruf sein. Ich versuche daher, die Inhalte für die akademische Wissensvermittlung eher am Alltag des Agenturgeschäfts auszurichten.
Ich greife für die anschaulichen Beispiele auf eine Datenbank von über 10.000 internationalen Dark Post Ads aus den verschiedensten Branchen, getaggt mit Keywords zurück.
The “Dark Post Ads” Database
Wie so oft im Leben ist Zuhören in der Regel einfacher als Tun. Aus diesem Grund gibt es in jedem Semester einen Wettbewerb, wo die Studenten in Gruppen Werbung schalten müssen. Die Teilnahme ist verpflichtend und somit auch Grundlage für die Benotung.
Die Regeln sind einfach: Ziel ist die Generierung maximaler Interaktionssignale (like, share, comment) auf einem unveröffentlichten (=dark) Post. Text, Bild und Targeting sind frei wählbar. Jeder Gruppe steht ein Gesamtbudget von 25€ für zwei Wochen zur Verfügung. Der Contest läuft unter Echtbedingungen: sprich echtes Geld, keine Testumgebung. Jede Technik ist erlaubt, nur lächerliches Like-Kaufen auf eBay und solche Blödheiten sind verboten.
Folgende Checkliste hat sich für die Konzeption einer FB Werbekampagne bewährt:
Zu gewinnen gibt es natürlich außer Ruhm und Ehre in schier unglaublicher Höhe auch etwas: Das Siegerteam bekommt von mir einen 60EUR Kinogutschein samt einer Einladung zu einer großen Fachkonferenz. Es gibt eigentlich nur einen Haken bei der ganzen Sache: ich selbst trete immer auch als Soloteam gegen neun andere Gruppen an 😉
Im Normalfall gewinne ich solche Wettbewerbe – erfahrungsgemäß generiere ich mit 25€ mindestens 1.000 Likes auf so ein Dark-Post. Diesmal habe ich allerdings meine Meister gefunden: das Siegerteam hat selbst für Profis beeindruckende Kennzahlen geschafft, das macht mich schon sehr stolz.
Schlussendlich wurden durch den Einsatz von 25€ folgende Ergebnisse erzielt:
https://www.facebook.com/cswisseistee/photos/p.788937427854125/788937427854125/?type=1&theater
2.620 Likes, 461 Comments und 1.263 Shares. Das entspricht einem Preis von schlappen 0,006€ pro gewerteter Interaktion.
„Nachdem wir zu Beginn unzufrieden mit den Möglichkeiten waren, die uns Facebook als potentielle Zielgruppe angeboten hat, haben wir nach effizienteren Targeting Möglichkeiten gesucht. Zusätzlich haben wir versucht, durch Teilen auf unterschiedlichsten Fanpages und Profilen die organische Reichweite zu erhöhen. Die Verrechnungsmethode manueller CPC wurde von uns stündlich adaptiert.“
(Bogdan Ittu, Octavian Ittu, Andrea Kapoun, Iris Pfeifhofer, Andreas Streif, Markus Vesely: Platz 1)
Auch die Silbermedaille kann sich absolut sehen lassen:
https://www.facebook.com/cswisseistee/photos/p.788401244574410/788401244574410/?type=1&theater
1.425 Likes, 185 Comments und 942 Shares. Das entspricht einem Preis von 0,009€ pro gewerteter Interaktion.
„Wir haben durch die Competition gelernt, dass es bei Facebook nicht nur ums belanglose Posten geht, sondern dass man eine konsequente Strategie und Einsatz braucht, um erfolgreich zu sein. #beinharterWettkampf“
(Monika Thomasberger, Kerstin Kranzler, Christina Zagorschak, Daniele Andert, Doris Jany, Luzia Benesch: Platz 2)
Wir „alten Hasen“ können uns warm anziehen, da schlüpfen ein paar echte Stars. Falls jemand in der Branche noch schlagkräftige Mitarbeiter sucht -> ich vermittle sehr gerne die Kontaktdaten. Kann für jeden meiner Absolventen die Hand ins Feuer legen.