Werben auf Facebook scheint “in” zu sein, die verschiedenen Werbeanzeigen in der rechten Spalte werden immer häufiger. Doch manchmal frage ich mich, was der Werbende beim Platzieren der Anzeigen sich dabei dachte (wenn er überhaupt Überlegungen dazu angestellt hat), bzw. für wie blöd halten einige Firmen den durchschnittlichen Facebook-Benutzer? Facebook weiss von mir, dass ich […]
Werben auf Facebook scheint “in” zu sein, die verschiedenen Werbeanzeigen in der rechten Spalte werden immer häufiger. Doch manchmal frage ich mich, was der Werbende beim Platzieren der Anzeigen sich dabei dachte (wenn er überhaupt Überlegungen dazu angestellt hat), bzw. für wie blöd halten einige Firmen den durchschnittlichen Facebook-Benutzer?
Facebook weiss von mir, dass ich 33 Jahre alt bin, männliches Geschlecht habe, in Ettenhausen wohne, verheiratet bin, auf Frauen stehe, eine Ausbildung gemacht habe, neben Deutsch auch Englisch, ein wenig Französisch und Spanisch spreche. Man müsste also meinen, dass die an mich über Werbeanzeigen herangetragenen Produkte und Dienstleistungen zu mir passen müssten. Weit gefehlt. Heute wurden mir folgende Werbungen angezeigt:
Facebook weiss doch, dass ich verheiratet bin – möchte Facebook mich auf Abwege bringen?
Okay, ich bin übergewichtig, aber Facebook weiss das nicht, die Gewichtsangabe ist nicht Teil der Profildaten.
Dazu kommt, dass mir die Deutsche Sprache relativ wichtig ist, dh. ein Inserat mit Schreibfehler wirkt auch mich unseriös.
Ich bin verheiratet, also benötige ich keine Flirttipps mehr, die Zielgruppe “ledig” wäre hier wohl besser, “geschieden” und “verwitet” steht nicht zur Auswahl.
Ich bin Mann, über 30, also nicht gerade die prädestinierte Zielgruppe für ein professionelle Setcard oder eine Model-Karriere.
Wäre ja theoretisch möglich, immerhin steht bei meinen Religiösen Ansichten im Profil, dass ich ein Freund von “Geld, Gold und Diamanten” bin. Aber möchte das jemand wissen? Um die Conversion-Rate der Website zu drücken, habe ich diese Werbung nun doch schon einige Male angeklickt.
Nett, aber eben, ich bin Mann und im Profi ist vermerkt, dass ich auf Frauen stehe…
Okay, das würde jetzt nun mal passen, aber warum bekomme ich Geld zurück, wenn ich das Produkt “GRATIS” downloaden kann? Warum macht mich das stutzig? Beim Besuch der Website war mir dann ziemlich schnell klar, dass eine professionelle und gute Software sicher auch eine professionelle und gute Website hätte.
Chance zu gewinnen, ein iPhone 3GS…. Nehmen Du Duden der mir hat auch gehilft… und wo ist das F*#!-Formular unten? Beim Klick auf das Inserat steht man schnell fest, dass sicherlich ein intelligenter E-Mail-Adresssammler Ahnungslose für spätere SPAM-Aktionen akquiriert.
Ich bin ein Mann und stehe auf Frauen, also kein Grund Haare mit dem Laser zu entfernen.
Was geht nicht mehr einfacher? Ein goldiges MacBook-Werbegeschenk zu holen?
Klar, angeklickt – was die wollen mir ganz viele teure SMS senden? Okay, es geht in dem Fall nicht einfacher, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen..
Sicherlich schlauer als der Typ auf dem Foto, aber nicht dumm genug, nicht zu merken, dass die Fake-Facebook-Seite mir dann auch das Geld zur Tasche raus zieht…
So könnte ich nun noch sicherlich 20 weitere Werbeeinblendungen ausloten, die nicht zu mir passen oder schlicht und einfach unvorteilhaft aufgebaut sind. Dabei wäre es so einfach, gezielte Werbung auf Facebook zu schalten, ohne grossen Streuverlust, durchwegs mit Potential für einige Firmen.
Werbung in Facebook kann grundsätzlich jeder Benutzer schalten. 3 Schritte sind dafür notwendig.
Schritt 1 (Anzeigengestaltung)
Schritt 2 (Zielgruppenansprache)
Facebook ermittelt anhand dieser Angaben automatisch die in Frage kommende Personenzahl. Im von mir gewählten Beispiel immerhin 58’840 Personen, die im Umkreis von 50 Meilen rund um Zürich leben, zwischen 18 und 30 Jahre alt und männlich sind, uneingeschränkt vom Beziehungsstatus heterosexuell sind und Deutsch sprechen.
Schritt 3 (Kampagnen und Preise)
Anschliessend muss nur noch auf “Erstellen” geklickt werden und fertig ist die Kampagne.
Theoretisch wäre es ja relativ einfach, sollte man eigentlich meinen. Aber die Beispiele oben zeigen, dass viele Werbende keine Ahnung von Zielgruppenansprache haben und so unnötig Werbegelder verpulvern. Das zu Hilfe nehmen eines professionellen Werbepartners im Online Marketing zahlt sich in den meisten Fällen aus. Und schlussendlich ist jede Kampagne nur so gut, wie die Planung dahinter, bzw. die professionelle Landingpage hinter der Anzeige. Die beste Kampagne nutzt nämlich nichts oder nur einen Bruchteil, wenn die Konversionsrate auf der Zielseite nicht stimmt.