04.10.2013 Google Analytics

Google Analytics: Automatisches Event Tracking mit dem Google Tag Manager

Diese Woche hat Google Analytics 14 neue Features vorgestellt. Eine der vorgestellten Neuerungen war die Funktion des automatischen Event Tracking mit Hilfe des Google Tag Manager. Die Dokumentationen von Google zu diesem Thema sind jedoch noch nicht vorhanden. Die Integration, auch wenn hier am Google Analytics Summit 2013 davon gesprochen wurde, dass keinerlei Code mehr […]

Florian Muff
9 Min. Lesezeit
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Diese Woche hat Google Analytics 14 neue Features vorgestellt. Eine der vorgestellten Neuerungen war die Funktion des automatischen Event Tracking mit Hilfe des Google Tag Manager. Die Dokumentationen von Google zu diesem Thema sind jedoch noch nicht vorhanden. Die Integration, auch wenn hier am Google Analytics Summit 2013 davon gesprochen wurde, dass keinerlei Code mehr angefasst werden muss, um das Event Tracking zu aktivieren, stellte sich dann doch als grössere Herausforderung dar, als eigentlich erwartet.

Welche Möglichkeiten bietet das Automatische Event Tracking mit dem Google Tag Manager?

Es gibt folgende vier Auto Event Tracking Typen, im Google Tag Manager „Ereignis-Listener“ (event listener) genannt.

Ereignis-Listener Typen

Ereignis-Listener Typen

 

Timer-Listener

Zum Beginn starten wir mit diesem Ereignis-Listener, da es sicher hiebei um den einfachsten Typ handelt.

Mit dem „Timer-Listener“ kann nach einer bestimmten Anzahl an Millisekunden automatisch ein Event an den Google Tag Manager übermittelt werden. Durch die Definition von bestimmten „Auslösungsregeln“ (Filtering-Rules) mit Hilfe des Google Tag Managers kann somit der Event zu einem bestimmten Zeitpunkt, bzw. beim Eintreffen der definierten Regel an Google Analytics, übermittelt werden. Somit wird ein Event protokolliert.

Dies kann z.B. dazu eingesetzt werden, um einen Event bei unterschiedlich langer Verweildauer an Google Analytics zu übergeben und so genauere Insights zu erhalten, wie viele Personen eine wie lange Besuchszeit auf einer ganz bestimmten Seite haben und dies sogar noch weiter zu unterteilen.

Klick-Listener

Der „Klick-Listener“ kann dazu genutzt werden, jeden Klick auf ein beliebiges Element zu messen. Mit diesem Ereignis-Listener können also nicht nur Klicks auf Links gemessen werden, sondern auch Klicks auf eigentlich nicht klickbare Elemente.

Dies kann z.B. für die Messung von Klicks innerhalb eines User-Interface verwendet werden. Gibt es z.B. Bereiche auf der eigenen Webseite wie Überschriften, Artikelbilder, usw.,  welche immer wieder versucht werden als Navigationselement zu verwenden, bzw. versucht wird darauf zu klicken.

Der Einblick in solche Klicks hilft einem die eigene Webseite in Punkte Usability zu verbessern.

Link-Klick-Listener

Der Link-Klick-Listener ähnelt sehr stark dem Klick-Listener. Der einzige Unterschied ist, dass dieser Event Listener nur auf klickbare Elemente angewendet werden kann.

Dies kann für die Messung von Klicks verwendet werden, welche auf externe Webseiten verweisen und gibt einem einen Eindruck darüber, wie viele Klicks beispielsweise auf Präsentationen bei Slideshare.net, Facebook oder andere Drittpräsenzen geführt haben. Das Event-Tracking ist die einzige Möglichkeit Klicks auf Drittwebseiten zu messen.

Formularübermittlungs-Listener

Hier wird die Möglichkeit geboten, Events über den Google Tag Manager an Google Analytics zu übermitteln, sobald ein Submit-Button eines Formulares aktiviert wurde. Die Option des Ereignis-Trackings für Formularübertragungen konnte auch schon mit dem Standard Google Analytics Event-Tracking umgesetzt werden. Problem hierbei war jedoch, dass z.B. bei Formularen wo der „senden“-Button mit dem Event versehen war und gleichzeitig eine Formularvalidierung stattfand, also überprüft wurde, ob alle Mussfelder ausgefüllt sind, beim mehrmaligen Absenden auch der entsprechende Event mehrfach ausgelöst wurde, was wiederum die Statistiken und ein damit verbundenes Conversion-Tracking auf Basis des Events verfälschte, ja sogar teilweise unbrauchbar machte.

Der grosse Vorteil dieses neuen Listeners liegt darin, dass jetzt überprüft werden kann, ob eine Bestätigung der Formularübermittlung erfolgt ist oder nicht. Somit gehört die Mehrfachprotokollierung von Events, welche durch das mehrmalige Klicken auf den „senden“-Button ausgelöst wurden, der Vergangenheit an.

Wie wird das automatische Event Tracking mit dem Google Tag Manager implementiert?

Das Prinzip der Integration ist immer dasselbe, der einzige Unterschied liegt darin, dass das verwendete Google Tag Manager-Ereignis für etwaige Regeln verwendet werden kann.

Timer-Listener = gtm.timer
Klick-Listener = gtm.click
Link Klick Listener = gtm.linkClick
Formularübermittlungs-Listener = gtm.formSubmit

Im nachfolgenden Beispiel zeige ich auf, wie eine Umsetzung aussehen kann, damit alle Klicks auf irgendwelche Elemente gezählt werden können. Hierbei wird nach Klicks auf jegliche interne sowie auf alle externen Links unterschieden.

Schritt 1: Erstellen des „Klick-Listeners“

Damit die Daten überhaupt bei einem Klick an den Google Tag Manager übertragen werden, muss im ersten Schritt der „Klick-Listener“ erstellt werden. Innerhalb des Google Tag Manager erstelle ich ein neues Tag, dabei wähle ich den Tag-Typ „Ereignis-Lister >  Klick-Listener“ und bei „+Regel für Tag-Auslösung hinzufügen“ muss ich die Regel „Alle Seiten“ hinzufügen. Damit wird erreicht, dass der Listener auf jeder Seite der Webseite ausgelöst werden kann. Für einen Test innerhalb einer Seite, kann ich einfach die URL der Testseite angeben, Interaktionen auf den anderen Seiten werden so nicht analysiert. Der Name ist frei wählbar, ich habe hier „Listen to clicks“ als Tag-Name verwendet.

Jetzt „speichern“.

Schritt 1: Erstellen des „Klick-Listeners“

Schritt 1: Erstellen des „Klick-Listeners“

 

Schritt 2: Makro zur Erfassung der Ziel-URL festlegen

Damit ich beim zukünftigen Tracking die Ziel-URL des Klicks in der Ereignisaktion speichern kann, muss ich zuerst ein Makro anlegen, welches diese Daten speichert. Der Google Tag Manager ermöglicht dies dann in Echtzeit an Google Analytics zu übermitteln.

Als Makrotyp wähle ich hierfür „Variable für das automatische Ereignis“, als Variablentyp „Element-URL“. Dieser Typ entspricht dem Ergebnis welches dem DOM-Attribut „href“ entnommen wird.

Der Name hierfür kann frei gewählt werden, ich habe hier „Event Target“ als Makro-Name verwendet.

Schritt 2: Makro zur Erfassung der Ziel-URL festlegen

Schritt 2: Makro zur Erfassung der Ziel-URL festlegen

 

Schritt 3: Erstellen von Regeln für interne und externe Links

Hier lege ich fest, zu welchem Zeitpunkt der jeweilige Event ausgelöst werden soll. Da ich hier interne und externe Links trennen möchten, lege ich Regeln mit den Namen „External Links“ und „Internal Links“ an. Die Konfiguration unterscheidet sich nur in der Bedingung.

Konfiguration „Internal Links“:

Schritt 3: Erstellen von Regeln für interne Links

Schritt 3: Erstellen von Regeln für interne Links

 

Hier wird ein Klick ausgelöst, sobald jemand auf ein Element klickt bei welchem das Event Target Makro (Ziel-URL) den Wert „hutter-consult“ enthält.

Konfiguration „External Links“:

Schritt 3: Erstellen von Regeln für externe Links

Schritt 3: Erstellen von Regeln für externe Links

 

Hier wird ein Klick ausgelöst, sobald jemand auf ein Element klickt bei welchem das Event Target Makro (Ziel-URL) den Wert „hutter-consult“ NICHT enthält.

Schritt 4: Erstellen der Event Link-Tracking Tags

Nachdem ich das Makro konfiguriert habe um die Ziel-URls der Links zu erhalten (Schritt 2), die Regeln definiert habe wann die Events an Google Tag Manager übermittelt werden (Schritt 3) sowie den Klick-Event Listener eingebaut habe (Schritt 1) kommt nun der wichtigste Schritt. Die Daten müssen nun, sobald die Regeln und Makros zutreffen, an Google Analytics übermittelt werden.

Hierfür lege ich ein neues Tag an (Name z.B. Link Tracking – Extern / Link Tracking – Intern). Als Tag-Typ wähle ich Google Analytics aus (für alle die bereits Universal Analytics einsetzen den entsprechenden Tag-Typen auswählen). Danach füge ich die Web-Property-ID (UA-XXXXXXXX-Y) in das dafür vorgesehene Feld ein und wähle als Erfassungstyp „Ereignis“.

Damit ich die Daten auch entsprechend sortiert und gegliedert in Google Analytics dargestellt erhalte, müssen nun noch die Ereignis-Tracking-Parameter definiert werden. Hierfür habe ich für die Kategorie „InternalLinks“ resp. verwende „ExternalLinks“. Für die Aktion das Makro „Event Target“ (Auswahl durch Klick auf den „Lego-Stein“ ) und für das Label das bereits durch den Google Tag Manager standardmässig zur Verfügung gestellte „url“ Makro.

Warum ich die Einstellungen so gewählt habe, erkläre ich später.

Als letztes muss ich noch die Auslösungsregeln hinzufügen, hier wähle ich für den Tag „Link Trackign – Intern“ die in Schritt 3 erstellt Regel „Internal Links“.

Danach speichere ich dieses Tag. Um jetzt das Tag für die Externen Klicks zu erstellen, öffne ich das Tag „Link Tracking – Intern“ und klickt unten rechts auf „Dieses Tag kopieren“. Das einzige was ich nun für die externen Links machen muss ist den Tag Namen anpassen auf „Link Tracking – Extern“ sowie die Regel ändern auf „External Links“ und die Kategorie bei den Ereignis-Trackign-parametern von „InternalLinks“ auf „ExternalLinks“ umbennen.

Fertig.

Schritt 4: Erstellen der Event Link-Tracking Tags

Schritt 4: Erstellen der Event Link-Tracking Tags

 

Schritt 5: Testen

Jetzt muss das Ganze jetzt noch getestet werden. Zu diesem Zwecke erstelle ich eine neue Container Version über den Menüpunkt „Version erstellen“ und schaue meine Webseite über den Punkt „Vorschau anzeigen“ – „Vorschau und Debugging“ im Browser an. Gleichzeitig öffne ich mein Google Analytics Profil und wechsle auf den Standardberich „Echtzeit – Ereignisse“. Sobald ich nun auf meinen Seite klicke, sind im Echtzeitreporting die entsprechenden Interaktionen sichtbar. Kommen nun Daten an bzw. schlagen die blauen Balken aus, wurde alles richtig gemacht.

Schritt 6: Veröffentlichen des Containers

Als letzten Schritt muss ich die soeben gespeicherten Container Änderungen noch veröffentlichen, dazu klicke ich auf den blauen „Veröffentlichen“-Button oben rechts im Google Tag Manager Interface.

Warum habe ich die Ereignis-Tracking-Parameter so benannt?

Mit der Ereignis-Kategorie (InternalLink / ExternalLinks) trenne ich die verschiedenen Typen bereits auf der obersten Stufe auf. Die Navigation innerhalb des Ereignis-Tracking Reports (Content / Ereignisse) ist somit sehr einfach, zusätzlich habe ich eine summierte Anzahl von Klicks für alle internen und externen Links.

Ereignis-Kategorie

Ereignis-Kategorie

 

Als Ereignis-Label habe ich die URL der eigenen Seite genommen und nicht die Ziel-URL des Links. Der Grund dafür ist, dass ich somit über die Dimension Ereignis-Label auf einen Blick alle Klicks sehen kann, welche von einer bestimmten Seite X ausgegangen sind. Ausserdem erhalte ich ebenfalls wieder die Möglichkeit, die Anzahl aller Klicks auf einer bestimmten Seite zu messen. Durch einen Drilldown in das jeweilige Label erhält man die Möglichkeit zu sehen, welche der einzelnen Links auf einer bestimmten Seite wie oft angeklickt wurden.

Ereignis-Label

Ereignis-Label

 

Als Ereignis-Aktion habe ich die ZIEL-Url definiert um zu sehen, welche externen Links wie oft aufgerufen werden. Durch die Darstellung der zusätzlichen Sekundären Dimension: Ereignis-Label erhält man sofort einen Überblick über alle Seiten, von welchen auf die jeweilige ZIEL-URL verlinkt wurde.

 

Ereignis-Aktion

Ereignis-Aktion

 

Fazit

In diesem Beispiel stimmt die Aussage von Google Analytics, dass kein einziges Zeichen HTML-Code für die Implementation notwendig ist. Will man jedoch die versch. Events noch weiter unterteilen und alle Elemente mit den jeweiligen gewünschten Ereignis-Tracking-Parametern sehen, so dürfte man auch hier jedoch nicht um einen guten Web-Entwickler herumkommen, welcher einem die ganzen IDs, Klassen usw. auf den einzelnen DOM-Elementen integriert.

Auch die einzelnen Schritte welche für die Konfiguration notwendig sind, sind alles andere als selbsterklärend gewesen, was jedoch auch an der mangelnden Dokumentation von Seiten Google rührt.

Alles in allem ist dieses neue Feature wirklich sehr mächtig und kann einem eine Menge an Zeit sparen, vor allem wenn das initiale Setup einmal bewerkstelligt wurde.

Man darf gespannt sein, was hier noch alles für spannende Praxisbeispiele veröffentlicht werden.

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