LinkedIn bietet umfangreiche Funktionen, um gezielt Personen zu finden. Diese Funktionen müssen ausgeschöpft werden, damit sie im Marketing oder Vertrieb weiterhelfen können.
In einem vorherigen Artikel wurde beschrieben, wie das Profil auf LinkedIn ausgereizt werden kann. Nachdem die perfekte Aussendarstellung steht, ist es an der Zeit, die Plattform und ihre Möglichkeiten zu nutzen. Neben den Funktionen, die LinkedIn jedem Nutzer an die Hand gibt, bedarf es auch einer Strategie, wie diese Funktionen genutzt werden können.
So banal es klingt, aber es ist niemandem damit geholfen, wenn alle Kontaktanfragen blind angenommen werden. Diese Sammlungen hat man vor 10 Jahren gemacht. Heute bietet es ungebetenen Gästen Tür und Tor. LinkedIn ist sicherlich ein guter Ort, um sein berufliches Netzwerk zu erweitern. Leider ist nicht jeder Kontakt gleich wohl gesinnt (Spam), daher ist es hilfreich einen neuen Blick zu haben, wen man da eigentlich annimmt.
Umgekehrt muss man sich nicht mit jedem verbinden, der auf LinkedIn ist. Wer auf der Plattform recherchiert, wird „offene Profile“ entdecken. Offene Profile sind LinkedIn-Profile von Premium-Mitgliedern, die ihr Postfach für Nachrichten offen haben. Ich kann also mein Anliegen erstmal seriös vortragen und den Kontakt-Schluss zu einem späteren Zeitpunkt vornehmen.
In der Suche werden Mitglieder mit dem LinkedIn Premium-Badge gekennzeichnet:
Sofern die jeweilige Person das Nachrichtenpostfach geöffnet hat, hat sie einen entsprechenden Button auf ihrem Profil:
Sollte die Inbox nicht offen sein, fehlt der Nachricht-Button:
Die LinkedIn Suche verfügt über boolesche Operatoren. Die Verwendung dieser Modifikatoren ist vielen Menschen schon bei Google nicht bekannt, obwohl die Suchmaschine ebenfalls über die booleschen Operatoren verfügt. Boolesche Operatoren sind schlüssige Abfragen: Und, Oder, Nicht oder ein ausschließendes Oder.
Das bedeutet, dass die LinkedIn-Suche mittels eines AND, OR, NOT sowie einer Klammersuche ausgestattet ist. Wichtig hierbei ist, dass die Operatoren in Großbuchstaben geschrieben werden, damit sie ihre Wirkung zeigen.
Wer eine exakte Suchphrase erhalten möchte, der macht dies ebenfalls wie bei anderen Suchmaschinen und bedient sich Anführungszeichen wie z.B. “Social Media Manager”.
Diese Suchphrase lässt sich dann auch mit booleschen Operatoren kombinieren: “CMO” OR “Chief Marketing Officer”
Wer mit einfachen Operatoren nicht ans Ziel kommt, kann es mit einer verschachtelten Suche versuchen. In unserem Beispiel suchen wir z.B. Vice Presidents, aber nicht die Assistenten oder Senior VPs. Die Suchphrase wäre dementsprechend:
LinkedIn kennt gängige Phrasen und Abkürzungen von Positionen. CMO, VP etc. sind der Suche in ihrer Langform ebenfalls hinterlegt. Wer nach CMO sucht, wird auch den Chief Marketing Officer angezeigt bekommen. Sollte dies nicht der Fall sein, kann die Suchphrase mit eigenen Wünschen einfach angepasst werden.
Wer auf der Suche nach einer bestimmten Person bzw. Position in einem Unternehmen ist, kann verschiedene Wege nehmen. Beispielsweise geht es über die Unternehmensseite auf LinkedIn beim Reiter “Personen”.
Bei einem Konzern wie Procter & Gamble wird man weltweit Kontakte finden. Um diesen Streuverlust zu minimieren, kann in den Ergebnissen nach weiteren Kriterien gesucht werden. In der Vorgehensweise ist schon bekannt, dass man z.B. den oder die CMO für die DACH-Region suche. Je nach Unternehmen wäre DACH dann auch als GSA (Germany, Switzerland, Austria) geführt. Der Name reicht aus, um über verschiedene Webservices die E-Mail-Adresse zu raten. Ein Versuch ist es wert und schon ist man im Postfach der jeweiligen Person.
Ein anderer Weg ist über die normale Suche, um dort noch den Vernetzungsgrad mitzugeben. In folgenden Beispiel wurde einfach nach “Marketing Loreal” (bewusst falsch geschriebener Firmenname) gesucht. Die Ergebnisse wurden um den 2. und 3. Vernetzungsgrad gefiltert. Hier besteht nun die Möglichkeit auf gemeinsame Kontakte zu referenzieren oder jene ein Intro machen zu lassen. Viel kürzer kann man den Weg zu einem ersten Gespräch vermutlich nicht angehen.
Auf dem Personenprofil befindet sich häufig rechts noch eine Box mit Personen, die ebenfalls angesehen wurde. Was auf den ersten Blick so wirkt wie «Personen, die X gekauft haben, kauften auch Y», funktioniert auch auf eine ähnliche Art und Weise (stark vereinfacht). In dieser Liste finden sich Personen, die mit dem aufgerufenen Profil in irgendeiner Weise korrelieren. Um es an dieser Stelle nicht zu technisch werden zu lassen, ein Blick auf diese Liste lohnt sich auf jeden Fall.
Um die korrekten Ansprechpartner zu finden, bietet LinkedIn umfangreiche Möglichkeiten. Bei der Gelegenheit bietet es sich an, selbst seine Datenschutzeinstellungen der Plattform zu überprüfen. Wer was sehen darf und wer nicht, kann sehr filigran eingestellt werden. Viel Erfolg beim Vernetzen!