Gerade auf einer Plattform wie LinkedIn, die auf Networking, Jobsuche und das Erlangen von Skills spezialisiert ist, ist die Authentizität der User entscheidend. Neue Profilfunktionen helfen, die Identität zu überprüfen, gefälschte Konten zu erkennen sowie zu entfernen und die Authentizität zu erhöhen.
Im Juni dieses Jahres meldeten Unternehmen weltweit einen Anstieg betrügerischer Aktivitäten im Internet. LinkedIn stellte sich darauffolgend der Herausforderung, um eine vertrauenswürdige, professionelle Community zu gewährleisten, neue Funktionen und Systeme einzuführen, die helfen sollen, fundiertere Entscheidungen über die Mitglieder zu treffen.
Dazu wurden automatische Systeme verbessert, die nicht authentische Profile und Aktivitäten von der Plattform fernhalten sollen. Es wurde sich als Ziel gesetzt, Mitgliedern mehr Hinweise auf die Authentizität von Konten zu geben. Ganz gleich, ob jemand eine Einladung annimmt, mehr über eine Geschäftsmöglichkeit erfahren möchte oder Kontaktinformationen ausgetauscht werden sollen.
Hier ist eine Vorschau darauf, was nicht nur aktuell getestet, sondern auch zukünftig eingeführt werden soll, und wie es dazu beitragen kann, eine erhöhte Sicherheit zu gewährleisten.
Die neue Funktion «Über dieses Profil» zeigt an, wann ein Profil erstellt und zuletzt aktualisiert wurde und ob das Mitglied eine Telefonnummer und/oder eine geschäftliche E-Mail-Adresse verifiziert hat, die mit dem Konto verbunden sind. Dies soll helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, beispielsweise, ob eine Verbindungsanfrage angenommen oder auf eine Nachricht geantwortet werden soll. Die Funktion ist aktuell auf der Profilseite jedes LinkedIn-Mitglieds verfügbar und wird weiter ausgerollt, und wird unter anderem beim Anzeigen von Einladungen und Nachrichten in Zukunft angezeigt werden. Für Arbeits-E-Mails wurde mit einer begrenzten Anzahl von Unternehmen begonnen, was sukzessive um weitere Unternehmen erweitert werden soll.
Fake-Profile mit KI-generierten synthetischen Bildern sind bis anhin ebenfalls auf dem Vormarsch. KI-basierte Technologien zur Erzeugung synthetischer Bilder machen rasante Fortschritte. LinkedIn hat ein Deep-Learning-Modell entwickelt, um mit dieser Technologie erstellte Profile besser zu erkennen. KI-basierte Bildgeneratoren können eine unbegrenzte Anzahl einzigartiger, hochwertiger Profilfotos erstellen, die nicht mit echten Personen übereinstimmen. Gefälschte Accounts verwenden manchmal diese überzeugenden, KI-generierten Profilfotos, um ihr gefälschtes LinkedIn-Profil authentischer erscheinen zu lassen.
Das neue, auf Deep Learning basierende Modell prüft proaktiv die hochgeladenen Profilfotos, um festzustellen, ob das Bild KI-generiert ist. Dabei kommt eine hochmoderne Technologie zum Einsatz, die darauf ausgelegt ist, subtile Bildartefakte zu erkennen, die mit dem KI-basierten Prozess der synthetischen Bilderzeugung zusammenhängen, ohne Gesichtserkennung oder biometrische Analysen durchzuführen. Dieses Modell trägt dazu bei, die Effektivität des automatischen Schutzes vor Missbrauch zu erhöhen, um gefälschte Konten zu erkennen und zu entfernen.
Neu werden Warnung zu einigen LinkedIn-Nachrichten hinzugefügt, wenn das Risiko auf Inhalte, die die Sicherheit beeinträchtigen könnten, besteht. Beispielsweise kann es sich dabei um Nachrichten handeln, welche auffordern, die Konversation auf eine andere Plattform zu verlagern. Dies kann bereits ein erstes Zeichen für einen Betrug sein. Durch die Warnung ist dazu die Möglichkeit gegeben, den Inhalt zu melden, ohne den Absender zu informieren. So sehen diese Nachrichten aus:
Dazu hat das Unternehmen Anfang November einen bedeutenden Sieg gegen das Auslesen persönlicher Daten und andere Missbräuche der Plattform vor Gericht errungen. Das Gericht entschied, dass die Nutzungsvereinbarung von LinkedIn das Scraping und die unbefugte Nutzung von gescrapten Daten sowie gefälschte Konten eindeutig verbietet, und bestätigte damit die Rechtspositionen, die LinkedIn in den letzten sechs Jahren gegen hiQ vertreten hat. Die Entscheidung des Gerichts schafft einen wichtigen Präzedenzfall, um diese Art von Missbrauch in Zukunft zu unterbinden.
LinkedIn ermöglicht den Mitgliedern, mit diesen Neuerungen ihr Bewusstsein für Risiken betrügerischer Konten zu schärfen und übergibt gleichzeitig ihnen die Verantwortung, selbst tätig zu werden. Dies kann die Transparenz der Plattform verbessern sowie das Verständnis der Mitglieder stärken. Das Unternehmen spricht sich dafür aus, die Schutzmassnahmen weiter zu verstärken, um die Kontrolle über die Daten bei den Mitgliedern zu lassen, was es auch durch den Gerichtsentscheid gegen Data-Scraping untermauern konnte.