13.02.2019 Pinterest

Pinterest: Pin-Ads ab sofort auch in Deutschland verfügbar!

Das lange Warten hat endlich ein Ende. Denn ab sofort stehen Werbetreibenden in Deutschland die Funktionen von Pinterest Ads in vollem Umfang zur Verfügung. Pinterest wurde im Marketing oft stiefmütterlich behandelt und erhielt bisher wenig Beachtung. Das Interesse an der Plattform kam eher überwiegend von weiblichen Usern, die Bilder (Pins) als Inspirationsquelle in eigenen virtuellen Pinnwänden zusammenstellten. Doch jetzt scheint Pinterest auch den deutschen Werbemarkt von hinten aufzurollen. Das Interesse ist jedenfalls gross!

Pelin Cingöz
6 Min. Lesezeit
4 Kommentare

Kombination aus SEO und Social Media

Das 2010 gegründete soziale Netzwerk bezeichnet sich selbst als “Maschine für visuelle Entdeckungen”. So wird Pinterest in erster Linie von Usern genutzt, welche sich selbst inspirieren lassen und Ideen in Form von Bildern und Grafiken – die sogenannten Pins – in selbst erstellten Pinnwänden nach Interessen und Vorlieben sammeln und sortieren möchten. Diese Pins sind mit Webseiten verknüpft und bieten so eine wichtige Trafficquelle für die Betreiber dieser Plattformen. Trotz einem Marktanteil von rund 26,02 Prozent an den Page Views von Social Media Netzwerken und einem Podestplatz der beliebtesten Social Media Plattformen in Deutschland (Quelle: Statista 2019) wird Pinterest von vielen Unternehmen noch unterschätzt. Pinterest Ads könnte das schlagartig ändern. Die bestehende Reichweite und neu angebotenen Werbeformate mit vielfältigen Targeting- und Tracking-Optionen von Pinterest bieten ein unglaubliches Potenzial und stellen so Unternehmen und Werbetreibenden eine interessante und kostengünstige Alternative zu üblichen Kampagnenbuchungen zur Verfügung.

Für welche Unternehmen eigenen sich Pinterest Ads?

Die Plattform wird hauptsächlich von weiblichen Usern genutzt, aber auch Männer scheinen immer mehr Freude an der Plattform für visuelle Ideensammlungen zu haben – zumindest zeigt dies der Anstieg an männlichen User in den letzten Jahren. Im Pinterest Feed finden sich viele Branchen, doch dominiert werden die Inhalte von Wohnkultur, Kochen, Mode, Schönheit und DIY-Waren. Daher sind die Werbemöglichkeiten für Unternehmen aus diesen Branchen sicherlich sehr spannend, aber auch für alle anderen Unternehmen und Branchen eröffnet die Plattform viele Chancen. Die wichtigsten Informationen haben wir für euch zusammengestellt.

Welche Werbeformate stehen zur Verfügung?

Momentan sind vier unterschiedliche Werbeformen verfügbar:

  1. Promoted Pins
  2. Promoted Video Pins
  3. Promoted App-Pins
  4. Promoted Carousels

Promoted Pins

Promoted Pins ist das Standard-Werbeformat und sieht aus wie ein typischer Pin. Business-Konten können dieses Format verwenden, um Marketingziele, wie Awareness oder die Bekanntheit einer Marke / eines Produkts zu steigern oder Interaktionen und Traffic auf einer Webseite zu generieren. In jedem Fall erweitert die Bewerbung eines Pins die Reichweite und mehr User können die Inhalte auf der Plattform sehen.

Quelle: Pinterest Business / Beispiel für Promoted Pins

Quelle: Pinterest Business / Beispiel für Promoted Pins

Promoted Video Pins

Wenn Bilder mehr sagen als tausend Worte, sind die Möglichkeiten mit Bewegtbild noch viel grösser. So können Produkte oder Dienstleistungen ausführlicher dargestellt und erklärt werden. Das Format eignet sich besonders gut für Branding- und Engagement-Kampagnen. Mit tollen Videos werden User dazu animiert, neue Dinge auszuprobieren und sich inspirieren zu lassen.

 

Promoted Carousels

Auf Pinterest ermöglichen es Promoted Carousels, bis zu fünf Fotos aneinander zu reihen, durch welche der Nutzer dann durchswipen kann. Dieses Werbeformat eignet sich besonders gut für das Storytelling, wenn man z.B. eine Brand- oder Produktstory vermitteln möchte. Und, richtig: Das Format kommt uns aus Facebook Ads doch schon sehr bekannt vor…

 

Promoted App Pins

Um die Bekanntheit von Apps zu steigern, bietet sich diese Werbeform an. Mit Promoted App Pins können User direkt mit einem Klick die App herunterladen ohne dabei Pinterest verlassen zu müssen.  

Quelle: Pinterest Business / Beispiel für Promoted App Pins

Quelle: Pinterest Business / Beispiel für Promoted App Pins

Welche Targetingmöglichkeiten gibt es auf Pinterest?

Die vielfältigen Targeting-Optionen auf Pinterest ermöglichen es, Anzeigen an bestimmte Zielgruppen auszuspielen, die nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen suchen. So lassen sich Ads nach Platzierung, Interessen, Keywords, Alter oder anhand von demographischen Informationen an User aussteuern. Besonders spannend sind aber auch die Remarketing-Optionen via Pinterest Conversion Tracking. Unabhängig von dem Targeting kann entschieden werden, wo genau die Pin Ads platziert werden sollen. Zur Verfügung stehen Start-Feed, Suche und Verwandte Pins.

Folgende Targeting-Einstellungen werden angeboten:

  • Targeting nach Interessen: Ads werden an User basierend auf deren Interessen (wie Rezepte oder Wohnkultur) ausgerichtet. Dabei gruppiert der Algorithmus die User anhand ihrer bisherigen Interaktionen nach bestimmten Interessen und Vorlieben.
  • Targeting nach Keywords: Damit erreicht man User, die auf Pinterest nach bestimmten Keywords suchen. Es gibt die Möglichkeit, negative Keywords zu verwenden und ähnlich wie bei Google gibt es verschiedene Keyword-Übereinstimmungstypen. Mehr Infos dazu findet man hier.
  • Targeting nach Alter: Selbsterklärend. Aber aktuell leider nur in den USA möglich.
  • Targeting nach Demographie: Hierüber können die Ads nach Geographie, Sprachen und Geschlecht der gewünschten Zielgruppe ausgerichtet werden.
  • Audience Targeting (Remarketing): Man kann seine Ads an User ausrichten, die bereits mit Inhalten der Marke/des Unternehmens vertraut sind und damit noch empfänglicher für weitere Inhalte sind. Es gibt momentan vier Remarketing Varianten: E-Mail Kundenlisten, Webseitenbesucher, Nutzer, die bereits mit Pins der Marke interagiert haben und eine sogenannte Act-a-like Audience (Nutzer, die eine hohe Ähnlichkeit zu wertvollen Zielgruppen aufweisen).
Quelle: Pinterest Ads Manager / Audience Targeting Optionen

Quelle: Pinterest Ads Manager / Audience Targeting Optionen

Welche Kampagnenziele stehen zur Auswahl?

Pinterest ermöglicht es Werbetreibenden, ihre Kampagnen auf folgende Ziele zu optimieren: Markenbekanntheit, Videoaufrufe, Traffic und App Installationen.

Quelle: Pinterest Ads Manager / Kampagnenziele

Quelle: Pinterest Ads Manager / Kampagnenziele

Welche Gebotsmodelle gibt es?

Die Pinterest Ads nehmen bei der Anzeigenauslieferung ähnlich wie bei Google oder Facebook an einer Auktion teil. Somit will die Plattform sowohl für User als auch für Werbetreibende einen Mehrwert schaffen, indem die hochwertigsten Anzeigen zur richtigen Zeit an die richtige Person ausgeliefert und Advertiser dabei unterstützt werden, ihre Ziele zu erreichen. Der Auktionsmechanismus entscheidet darüber, welche Anzeige wann ausgeliefert wird, wie wahrscheinlich eine Nutzeraktion ist und wie viel die Aktion dem Werbetreibenden wert ist. Der Werbetreibende zahlt mindestens nur den Betrag, der benötigt wird, um die nächstbeste Werbeanzeige in der Auktion zu überbieten bzw. die Auktion zu gewinnen. Es kann also durchaus sein, dass die Gebühren niedriger sind als das festgelegte Gebot des Werbetreibenden.

Gibt es Ad-Tracking Möglichkeiten?

Es gibt viele Parallelen zum Facebook-Pixel. So bietet auch Pinterest mit dem sogenannten Pinterest-Tag ein umfassendes Tracking als Ad-Lösung an. Nach der Installation des Pinterest-Tags im JavaScript-Code der Webseite, lassen sich Conversions verfolgen. So können die Aktionen der Webseitenbesucher mitgetrackt werden, nachdem sie auf die Promoted Pins geklickt haben, Kampagnenergebnisse gemessen und spezielle Zielgruppen fürs Remarketing aufgebaut werden. Mit dem Pinterest-Tag lassen sich 9 Conversion-Aktivitäten mitmessen:

  • PageVisit: Ansichten von primären Seiten, wie z.B. Produkt- oder Artikelseiten
  • ViewCategory: Ansichten von Kategorieseiten
  • Search: Suchanfragen auf der Webseite, um z.B. nach bestimmten Produkten oder Filialstandorten zu suchen
  • AddToCart: Artikel, die in den Warenkorb gelegt wurden
  • Checkout: Abgeschlossene Transaktionen
  • WatchVideo: Videowiedergaben
  • Signup: Webseiten-Registrierungen
  • Lead: Kontaktanfragen / Downloads auf deiner Webseite
  • Custom: Definition von eigenen Ereignissen (Erstellung von benutzerdefinierten Conversions)

 

Fazit

Pinterest wurde bisher oft nur als organischer Traffic-Treiber für die eigenen Webseiten angesehen und bot vielen Branchen gerade aus dem kreativen Umfeld, die Möglichkeit ihre Inhalte zu platzieren. Bei vielen Advertisern ist die Begeisterung gross, da sich nun durch die Werbemöglichkeiten auf Pinterest das komplette Potenzial dieser Plattform ausschöpfen lässt. Erfreulich ist, dass es viele Parallelen zu den anderen Werbeplattformen gibt. Letztlich wird das zu einer höheren Akzeptanz bei den Werbetreibenden führen. Die vielfältigen Targeting- und Trackingmöglichkeiten zeigen ausserdem auf, dass Pinterest nicht einfach «nur» als Branding Channel oder als Inspirationsquelle für «Hausfrauen» abgetan werden sollte, sondern durchaus auf Marketingziele einzahlen und zu konkreten Conversions führen kann. Pinterest ist definitiv konkurrenzfähig und kann sich zu einer extrem spannenden Plattform entwickeln.

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  1. Hallo Pelin,
    Vielen Dank für deinen Beitrag. Zwischenzeitlich sind die Promoted Pins auch in Österreich verfügbar. Wir haben eine Testkampagne gestartet und die Sprache auf Deutsch und Österreich eingestellt. Leider kommen die Zugriffe auf unsere Website immer aus von US. Zumindest wird das in Google Analytics so angezeigt. Hast du Erfahrung mit diesem Problem. Wird es von Hutter Consult eine Facebook Gruppe zum Thema Pinterest geben?

    Danke & Lg Elisabeth

    1. Hallo Elisabeth,

      freut mich, wenn mein Beitrag hilfreich ist und dir gefallen hat. Ist wirklich ungewöhnlich, dass ihr User aus der USA erreicht trotz der Targetingeinstellungen. Konntet ihr inzwischen feststellen, wo der Fehler lag? Auch wenn der Ads Manager noch etwas „buggy“ ist, haben wir bisher positive Erfahrungen gemacht. Das Thema Pinterest nehmen wir sehr ernst und wollen wir in diesem Jahr stärker ausbauen. Aktuell ist aber noch keine Facebook Gruppe dazu geplant. Uns ist wichtig zunächst viele Learnings aus den ersten Kampagnen zu gewinnen.

      Beste Grüße, Pelin.

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