In dieser Podcast-Episode geht es um die oft vergessene Kennzahl der Cookie-Consent-Rate in deinem Bericht und deren Einfluss auf die Benutzererfahrung und Kampagnenperformance. Entdecke, wie Du mit gezielten Massnahmen die Benutzererfahrung verbessern kannst.
In dieser Ausgabe des «Digital Marketing Upgrade»-Podcasts spricht Thomas Besmer mit Digital-Veteran Philipp Roth von Ignite Video über eine unscheinbare, aber entscheidende Kennzahl: die Cookie Consent Rate – also der Anteil der Website-Besucher:innen, die der Verwendung von Cookies (und damit meist auch Tracking-Tools) zustimmen. Was zunächst trocken klingt, offenbart bei genauerem Hinsehen ein riesiges Potenzial – und mindestens genauso grosse Risiken für Performance-Marketing und User Experience.
Seit Einführung der DSGVO ist der Cookie-Banner allgegenwärtig – meist ein notwendiges Übel, selten strategisch genutzt. Dabei beeinflusst die Wahl der Nutzer:innen (alle akzeptieren vs. ablehnen) nicht nur das Tracking, sondern ganze Website-Funktionen: Eingebettete Videos, interaktive Karten, Formulare oder ReCaptcha können im Worst Case nicht mehr angezeigt werden. Das Resultat? Leere Flächen, fehlende Interaktion und eine UX, die teuer produziert, aber unvollständig ausgeliefert wird.
Philipp Roth von Ignite Video nennt konkrete Beispiele: Bei Siemens oder anderen Konzernen führen strikte Ablehnungen zu weissen Flächen, wo einst Videos waren. Nutzer:innen melden das aber nicht zurück – sie verschwinden einfach. Und auch für Marketingverantwortliche ist das Problem oft unsichtbar: Ein einmal akzeptierter Banner wird selten erneut getestet. Wer nicht explizit auf „Ablehnen” klickt, weiss nicht, wie kaputt die eigene Seite tatsächlich aussieht.
Die Consent Rate ist die Metrik, die misst, wie viele Nutzer:innen Cookies akzeptieren oder ablehnen. Sie beeinflusst:
Und: Diese Rate unterscheidet sich drastisch nach Kanal. Organischer Traffic führt oft zu 70–80 % Zustimmung. Paid Traffic über TikTok oder Meta kann hingegen Zustimmungsraten von nur 30 % erzielen.
Videos sind ein zentraler Bestandteil moderner Websites. Doch wer auf YouTube oder Vimeo setzt, läuft Gefahr, dass diese Inhalte ohne Zustimmung nicht angezeigt werden – eine verschenkte Investition. Philipp Roth nennt hier ein konkretes Beispiel: die Webseite des Phantasialands. Dort ersetzten statische Bilder die Videos für ablehnende Nutzer:innen – elegant gelöst, aber dennoch ein klarer Qualitätsverlust. Die Lösung? Consent-freie Videoausspielung über spezialisierte Anbieter wie Ignite Video.
Ein klarer Appell: Testet eure Seiten ohne Zustimmung. Öffnet eure Website im Inkognito-Modus, klickt auf „Ablehnen” und beobachtet, was passiert. Sind Formulare noch nutzbar? Funktionieren ReCaptchas? Werden Videos angezeigt? Wer diesen Test besteht, hat einen grossen Schritt Richtung optimierter UX gemacht.
Statt die gesamte Website umzubauen, empfiehlt Roth einen pragmatischen Einstieg: Kampagnenseiten. Dort kann bewusst auf Consent-pflichtige Dienste verzichtet werden:
Das Ziel: Ein 100 % nutzbarer erster Eindruck – ohne störenden Consent-Dialog.
Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Die Cookie Consent Rate soll nicht künstlich erhöht werden. Dark Patterns – also manipulative Gestaltung des Banners – sind nicht nur rechtlich heikel, sondern auch ethisch fragwürdig. Der Fokus liegt nicht auf Manipulation, sondern auf Transparenz und strategischer UX-Optimierung.
🧠 Consent Rate analysieren
Die Zahl gehört in jedes Performance-Dashboard – ohne sie wird falsch interpretiert.
📉 UX testen – auch mit Ablehnung
Nur wer weiss, wie die eigene Seite im „Worst Case” aussieht, kann sinnvoll optimieren.
🎯 Landingpages als Startpunkt
Consent-freie Kampagnenseiten zeigen schnelles Optimierungspotenzial – ohne Rechtsrisiken.