13.06.2024 Marketing

Recap: Schweizer Marken Kongress 2024

Der Schweizer Markenkongress 2024 brachte spannende Einblicke in die Welt des modernen Marketings. Entdecke, wie beispielsweise DHL und Katjes durch kreative und technologische Innovationen ihre Marken stärken. Mehr dazu in unserem Recap zum Event.

Adi Zumbühl
19 Min. Lesezeit
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Beim Schweizer Marken-Kongress 2024 trafen sich Expert*innen und Marketingfachpersonen, um sich von den neuesten Entwicklungen und Herausforderungen im Marketing berieseln zu lassen. Von der Digitalisierung über KI bis hin zu innovativen Markenstrategien – der Kongress bot für jede*n etwas. Wir haben die wichtigsten Punkte aus den besuchten Vorträgen kompakt zusammengefasst:

 

    1. Marketing Barometer: Sind Schweizer Brands den Herausforderungen gewachsen?
    2. How Consumers Perceive AI – Neuste Insights aus der Forschung
    3. AI-Methoden und Tools für Content Creation, Analytics und Performance Prediction
    4. BAI-Anwendungsbeispiele aus der agilen Marktforschung
    5. Marken in der Transformation: Vom Qualitätssiegel zum Identifikationsanker
    6. Effiziente & globale Markenführung: KI-basiertes Brand Management der DHL
    7. Vertrauen in die Menschen, Vertrauen in den Brand
    8. Ganz oder gar nicht! Employer Branding ist echte Markenarbeit
    9. Pioneering Brand- und Customer Experiences mit AI
    10. Komplexität Marketingtechnologie: Verständnis und Antworten der PostFinance
    11. Digitale Technologie #createspeed
    12. Katjes: Marketing als Spielidee
    13. Schlussfazit

 

 

Pascal Kreder – Managing Partner, StrategyOne
Patrick Seitter – Leitung Academy, ESB Marketing Netzwerk

In der Opening Keynote des Schweizer Marken-Kongresses 2024 drehte sich alles um das Marketing Barometer, eine jährliche Befragung der Chief Marketing Officers (CMOs) im Schweizer Markt, durchgeführt gemeinsam mit CITIONE.

Die Keynote beleuchtete die aktuellen Trends und Herausforderungen, mit denen Schweizer Marken konfrontiert sind. Hierbei wurde zwischen technischen und strategischen Herausforderungen im Marketing unterscheidet. Während auf operativer Ebene Themen wie Nachhaltigkeit, Community-Building und Storytelling im Vordergrund stehen, dominieren auf Führungsebene eher technische Themen wie Digitalisierung und Marketingautomatisierung.

Pascal Kreder und Patrick Seitter sprachen über die grossen Herausforderungen, denen sich CMOs gegenübersehen hinsichtlich Datenmanagement und Marketingautomatisierung, die eng mit dem Einsatz von KI verbunden sind. Trotz der langjährigen Diskussion um Digitalisierung hätten viele Unternehmen nach wie vor Schwierigkeiten, diese Herausforderungen zu meistern. Dies liegt oft an mangelnder Innovationsbereitschaft und unzureichenden Systemen und Grundlagen im Marketing.

Die Umfrageergebnisse zeigten, dass sich viele Unternehmen in einem «Hamsterrad» befinden und Schwierigkeiten haben, sich aus gewohnten Strukturen zu lösen. Nur ein Drittel der befragten Unternehmen sieht sich als innovativ und gut aufgestellt für die digitale Transformation, während zwei Drittel nach wie vor kämpfen.

Bei Unternehmen, die in der digitalen Transformation erfolgreich sind, zeichnen sich immer wieder ähnliche Erfolgsfaktoren ab. Diese Unternehmen zeichnen sich durch eine starke Führung und eine klare Vision aus. Schlüsselpersonen, die agil und innovativ denken, treiben die Transformation voran. Zudem wurde betont, dass erfolgreiche Unternehmen kontinuierlich ihre Zielbilder anpassen und über die notwendigen Ressourcen und Skills verfügen.

Ein weiterer wichtiger Punkt sei eine technische Infrastruktur, die es ermöglicht, auf Daten zuzugreifen und diese effektiv zu nutzen. Dies umfasst auch die Entwicklung von Algorithmen und die Automatisierung von Prozessen. Darüber hinaus müssen Unternehmen eine kohärente Content- und Storytelling-Strategie verfolgen, um ihre Marke erfolgreich zu transformieren.

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

 

Prof. Dr. Melanie Clegg – WU Vienna

Dr. Melanie Clegg präsentierte beim Schweizer Marken Kongress 2024 neueste Forschungsergebnisse zur Wahrnehmung von Künstlicher Intelligenz (KI) durch die Verbraucher*innen. Ihr Vortrag beleuchtete, wie Konsumenten KI-Technologien wahrnehmen und welche Faktoren ihr Vertrauen und ihre Akzeptanz beeinflussen.

KI sei mittlerweile in vielen Lebensbereichen präsent – von personalisierten Produktempfehlungen bis hin zu automatisierten Kundenservice-Lösungen. Trotz dieser Verbreitung gibt es nach wie vor viele Unsicherheiten und Vorbehalte seitens der Konsument*innen.

Die präsentierten Forschungsergebnisse basieren auf umfangreichen Umfragen und Interviews mit Konsument*innen. Dabei stellte Dr. Clegg fest, dass die Akzeptanz von KI stark von der Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Technologie abhängt. Verbraucher*innen sind eher bereit, KI-basierte Dienste zu nutzen, wenn sie verstehen, wie diese funktionieren und welche Vorteile sie bieten. Ein weiterer wichtiger Faktor sei das Vertrauen in die Marke, die die KI anbietet. Bekannte und vertrauenswürdige Marken haben es leichter, ihre KI-Lösungen zu etablieren, da Konsument*innen hier eine höhere Sicherheits- und Qualitätswahrnehmung haben.

Die Studie zeigte auch, dass viele Verbraucher*innen Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit haben. Die Angst vor Missbrauch von persönlichen Daten sei weit verbreitet und stellt eine erhebliche Hürde für die Akzeptanz von KI dar. Umso wichtiger sei es, dass Unternehmen transparente Datenschutzrichtlinien und Sicherheitsmassnahmen kommunizieren müssen, um das Vertrauen der Verbraucher*innen zu gewinnen.

Ein weiteres Hindernis ist die Angst vor Arbeitsplatzverlusten durch Automatisierung und KI. Viele Konsumenten befürchten, dass der verstärkte Einsatz von KI zu einer Verringerung menschlicher Arbeitsplätze führt. Hier sei es wichtig, dass Unternehmen die Vorteile der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine hervorheben und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten, um die Mitarbeitenden auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.

Trotz der bestehenden Bedenken gäbe es auch viele positive Wahrnehmungen von KI. So werden zum Beispiel die Bequemlichkeit und Effizienz, die KI-Lösungen bieten, geschätzt. Insbesondere in Bereichen wie personalisierten Empfehlungen und automatisierten Dienstleistungen sehen viele Konsument*innen einen grossen Mehrwert.

Dr. Clegg hob ausserdem hervor, dass Unternehmen, die es schaffen, die Bedenken der Verbraucher*innen ernst zu nehmen und gleichzeitig die Vorteile von KI klar zu kommunizieren, einen Wettbewerbsvorteil erlangen können. Durch den gezielten Einsatz von KI können sie nicht nur die Kundenzufriedenheit erhöhen, sondern auch ihre Marktposition stärken.

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

 

Prof. Dr. Reto Hofstetter – Universität Luzern
Felix Schakols – Universität Luzern

Prof. Dr. Reto Hofstetter stellte das Konzept der «Hybrid Creativity» vor, das die optimale Zusammenarbeit zwischen menschlicher Kreativität und maschineller Intelligenz beschreibt. Dr. Hofstetter und Felix Schakols erklärten, dass die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn KI-Tools genutzt werden, um kreative Prozesse zu unterstützen, anstatt sie vollständig zu ersetzen. Diese hybride Herangehensweise ermöglicht es, die Stärken beider Seiten zu kombinieren: die kreative und kontextuelle Denkweise des Menschen und die analytische Präzision der Maschine.

Mit der «AI ToolBox» wurden eine Plattform präsentiert, welche Inhalte für beispielsweise Social Media generiert, die vollkommen auf das eigene Brandbook abgestimmt sind. Das ermöglicht es , die Content-Produktion zu skalieren und gleichzeitig die Qualität und Relevanz der Inhalte zu gewährleisten.

Dr. Hofstetter zeigte ebenfalls auf, wie moderne Analysetools grosse Mengen an Daten in Echtzeit verarbeiten können, um wertvolle Insights zu gewinnen. Diese Tools nutzen maschinelles Lernen, um Muster und Trends in den Daten zu erkennen, die für Menschen schwer zu entdecken wären. Durch die Analyse von Kundenverhalten, Markttrends und Kampagnenergebnissen können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen und ihre Marketingstrategien kontinuierlich optimieren.

Abschliessend gingen die Referenten auf die Möglichkeiten der Performance-Vorhersage mittels KI ein. Durch die Analyse historischer Daten und die Anwendung von Predictive-Analytics-Algorithmen können Unternehmen vorhersagen, wie gut zukünftige Kampagnen wahrscheinlich abschneiden werden. Diese Vorhersagen helfen dabei, Ressourcen effizienter zu planen und Marketingbudgets gezielt einzusetzen.

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

 

Dr. Steffen Schmidt – Director Marketing Science & Augmented Intelligence, YouGov

Dr. Steffen Schmidt präsentierte die Anwendung von Business Artificial Intelligence (BAI) in der agilen Marktforschung. Sein Vortrag zeigte, wie BAI-Methoden die Effizienz und Genauigkeit von Marktforschungsprojekten verbessern können und wie Unternehmen davon profitieren.

BAI umfasst eine Reihe von AI-Technologien, die speziell darauf ausgelegt sind, geschäftliche Entscheidungsprozesse zu unterstützen. Diese Technologien ermöglichen es, schneller und präziser auf Marktveränderungen zu reagieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Ohne unendlich Zeit in klassische Marktforschung in Form von Umfragen zu verlieren.

So können beispielsweise durch den Einsatz von fortschrittlichen Algorithmen Bilder auf Basis bestehender Datenbanken generiert und analysiert werden. Diese Methode wird insbesondere in der Produktentwicklung und im Marketing genutzt, um visuelle Inhalte zu erstellen, die den aktuellen Trends und Vorlieben der Zielgruppen entsprechen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Relevanz und Wirkung der visuellen Kommunikation.

Durch die Analyse historischer Daten und die Anwendung von Predictive-Analytics-Algorithmen können Unternehmen zukünftige Markttrends und Verbraucherbedürfnisse vorhersagen. Dies ermöglicht eine proaktive Anpassung der Geschäftsstrategien und eine bessere Vorbereitung auf kommende Veränderungen. Ein Beispiel aus der Praxis zeigte, wie ein Unternehmen mithilfe von BAI seine Produktentwicklungszyklen verkürzen und besser auf die Marktbedürfnisse abstimmen konnte.

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

 

Philipp Brune – CEO, Strichpunkt Design
Patrick Marty – CEO, CRK

Auf der «High Performance Brands»-Stage starteten Philipp Brune und Patrick Marty mit einem offenen Schlagabtausch zum Thema «Marken in der Transformation». Marty betonte dabei, dass Marken heutzutage mehr leisten müssen, als nur Qualität zu garantieren – sie müssen Teil der Identität und des Lebensstils der Konsument*innen werden.

Marken dürfen nicht mehr nur Garant für Qualität und Zuverlässigkeit sein, sondern müssen eine tiefere emotionale Verbindung zu ihren Konsument*innen aufbauen. In einer Zeit, in der Produkte und Dienstleistungen immer ähnlicher werden, wird die Markenidentität zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal.

Die Brandingagentur CRK hätte zahlreiche Berührungspunkte mit verschiedenen Marken und sie in deren Transformationsprozessen unterstützt. Die primäre Aufgabe der Agentur bestehe darin, Marken mutig und strategisch neu zu positionieren. Dies beinhaltet nicht nur eine visuelle und kommunikative Neuausrichtung, sondern auch eine tiefgreifende Veränderung der Markenwerte und -botschaften.

Um die theoretischen Ansätze zu untermauern, präsentierte Marty einige Fallstudien. Diese Beispiele zeigten, wie Marken erfolgreich transformiert wurden, um eine stärkere Bindung zu ihren Konsument*innen aufzubauen. Eine der Schlüsselstrategien dabei ist das sogenannte High-Performance-Branding, das darauf abzielt, die Marke nicht nur funktional, sondern auch emotional aufzuladen. Ein Highlight war dabei die Transformation einer traditionellen Bekleidungsmarke, die durch gezielte Marketingmassnahmen und eine umfassende Neupositionierung zu einem Symbol für einen bestimmten Lebensstil wurde. Diese Marke konnte dadurch nicht nur ihre Kundenbasis erweitern, sondern auch eine loyalere und engagiertere Community aufbauen.

Als eine der grössten Herausforderungen dabei, wurde die interne Akzeptanz und die Umsetzung einer neuen Markenstrategie hervorgehoben. Hier wurde mehrfach die Bedeutung einer klaren Kommunikation und eines umfassenden Change-Management-Prozesses innerhalb des Unternehmens betont. Als weiterer wichtiger Punkt gilt die Konsistenz der Markenbotschaft über alle Kanäle hinweg. In unserer vielfältigen Medienlandschaft sei es entscheidend, dass die Marke in allen Berührungspunkten einheitlich und authentisch wahrgenommen werde.

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

 

Sebastian Klein – Senior Manager Brand Marketing, DHL Group
Thomas Michelbach – Unit Lead und Head of Development, Strichpunkt

DHL, als weltweit führender Logistikanbieter, ist mit der Herausforderung konfrontiert, seine Marke in über 220 Ländern und verschiedenen Kulturen konsistent zu halten. Die Komplexität der globalen Markenführung erfordert innovative Ansätze und technologische Unterstützung. Hier kommt die Künstliche Intelligenz ins Spiel, die DHL in verschiedenen Bereichen der Markenführung nutzt.

Ein KI-basiertes Brand Management sorgt dabei für die kontinuierliche Überwachung und Analyse der Markenwahrnehmung. Dabei werden Algorithmen genutzt, um Daten aus sozialen Medien, Kundenbewertungen und anderen Online-Quellen zu sammeln und zu analysieren. Diese Echtzeit-Überwachung ermöglicht es DHL, schnell auf Veränderungen in der Markenwahrnehmung zu reagieren und entsprechende Massnahmen zu ergreifen.

Die DHL nutzt zudem KI zur Personalisierung und Lokalisierung von Marketinginhalten. DHL kann durch den Einsatz von einer eignen KI basierten Lösung sicherstellen, dass Marketingkampagnen und Markenbotschaften auf die spezifischen Bedürfnisse und kulturellen Besonderheiten der jeweiligen Märkte zugeschnitten sind. Dies führt zu einer höheren Relevanz und Akzeptanz der Marke in verschiedenen Regionen und ist zudem extrem effizient. Markenrichtlinien und -standards sind dabei direkt implementiert. Durch die Nutzung von Machine-Learning-Algorithmen werden Marketingmaterialien automatisch auf Übereinstimmung mit den Markenrichtlinien geprüft. Dies stellt sicher, dass alle Kommunikationsmaterialien den globalen Standards entsprechen, was die Konsistenz der Marke stärkt und manuelle Prüfprozesse reduziert.

Abschliessend wurde erwähnt, dass DHL weiterhin in solche Technologien investieren wird, um die Markenführung weiter zu optimieren und sich an die ständig ändernden Marktbedingungen anzupassen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der KI-Modelle und die Integration neuer Datenquellen werden es DHL ermöglichen, noch präzisere und effektivere Marketingstrategien zu entwickeln und die Markenkonsistenz gleichzeitig beizubehalten.

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

 

Noah Heynen – CEO und Co-Gründer, Helion
Patrick Marty – CEO, CRK

Helion ist der führende Anbieter von Solarenergie-Lösungen. Der Vortrag zeigte auf, wie das Unternehmen durch die Fokussierung auf Vertrauen sowohl in seine Mitarbeitenden als auch in die Marke selbst eine starke Marktposition aufbauen konnte.

Technologie spielt eine zentrale Rolle bei Helion – letztlich ist es jedoch das Vertrauen, das den Unterschied macht. Helion hat erkannt, dass technologischer Fortschritt allein nicht ausreicht. Es ist das Vertrauen in die Menschen – sowohl innerhalb des Unternehmens als auch bei den Kunden – das langfristigen Erfolg sichert. Heynen betonte, dass Helion eine Kultur des Vertrauens und der Verantwortung fördert. Dies beginnt bei der Rekrutierung und setzt sich in der täglichen Arbeit fort. Mitarbeitende werden ermutigt, eigenverantwortlich zu handeln und innovative Lösungen zu entwickeln. Dieses Vertrauen führt zu einer hohen Motivation und Loyalität, was sich direkt auf die Qualität der Arbeit und den Erfolg des Unternehmens auswirkt.

Neben dem internen Vertrauen sei das externe Vertrauen in die Marke von entscheidender Bedeutung. Helion hat sich zum Ziel gesetzt, eine Marke zu schaffen, der Kund*innen vertrauen können. Dies wird durch transparente Kommunikation, qualitativ hochwertige Produkte und exzellenten Service erreicht. Jede Interaktion mit der Marke ziele darauf ab, dieses Vertrauen zu stärken und zu festigen.

Dabei wurde auch auf die Herausforderungen eingegangen, die mit dem Aufbau und der Pflege von Vertrauen verbunden sind. Es wurde erläuterte, dass es wichtig ist, in Krisensituationen offen und ehrlich zu kommunizieren und Lösungen anzubieten, die das Vertrauen der Kund*innen wiederherstellen. Helion verfolgt hierbei eine proaktive Kommunikationsstrategie und setzt dabei primär auf Public Relations. Und der Erfolg des Unternehmens untermauert die Richtigkeit dieser Strategie. Unzählige Presseartikel wurden gezeigt – dabei wurde mehrfach betont, wie wichtig es für Helion sei, ein gutes Netzwerk zu der Medienbranche in Form von Journalist*innen zu haben.

Noah Heynen und Helion sind ein gutes Beispiel für perfekte PR-Arbeit. Ohne grosse Marketingbudgets schafft es das Unternehmen, als Marktführer wahrgenommen zu werden und geht dabei immer wieder innovative Wege. So beispielsweise auch mit der Einführung des Energiewende-Index.

 

Tanja Freudenthaler – Unit Lead & Kreativdirektorin, Strichpunkt
Philipp Brune – CEO, Strichpunkt Design

Tanja Freudenthaler begann mit dem Hinweis, dass Employer Branding weit mehr ist als nur ein HR-Thema. Es handelt sich um eine zentrale Aufgabe der Markenführung, die tief in die Unternehmensstrategie eingebettet sein muss. Am Beispiel von Exxeta wurde aufgezeigt, wie wichtig es ist, eine starke und attraktive Arbeitgebermarke zu entwickeln, um die besten Talente anzuziehen und zu halten.

Ein zentraler Punkt des Employer Brandings sei die häufige Spannung zwischen der HR-Abteilung und der Markenabteilung. Beide Bereiche haben unterschiedliche Perspektiven und Ziele, wenn es um Employer Branding geht. Während HR oft den Fokus auf operative Massnahmen legt, zielt die Markenabteilung auf die langfristige Positionierung und Wahrnehmung der Marke ab. Es sei zwingend notwendig, diese beiden Ansätze zu harmonisieren und eine gemeinsame Strategie zu entwickeln.

Für Exxeta habe man eine umfassende strategische und konzeptionelle Neuausrichtung vorgenommen, um das Employer Branding effektiv zu gestalten. Dies beinhaltete eine enge Zusammenarbeit zwischen HR und Markenabteilung, um eine kohärente und überzeugende Arbeitgebermarke zu schaffen. Ziel war es, die Attraktivität der Marke auf dem Arbeitsmarkt zu steigern und gleichzeitig die interne Unternehmenskultur zu stärken. Dabei wurde aufgezeigt, wie wichtig es ist, authentische und glaubwürdige Markenbotschaften zu vermitteln. Durch gezielte Kampagnen und Initiativen konnte Exxeta seine Arbeitgebermarke erfolgreich neu positionieren und das Interesse potenzieller Mitarbeitenden wecken. Die positive Resonanz und die deutliche Erhöhung von Traffic auf der Webseite, sowie dem Bewerbungsportal, unterstrichen den Erfolg dieser Strategie.

Im Vortrag auch auf die Herausforderungen eingegangen, die mit dem Aufbau einer starken Arbeitgebermarke verbunden sind. Dazu gehören die interne Akzeptanz und die Implementierung der neuen Markenstrategie. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeitenden die Werte und Botschaften der Marke verinnerlichen und aktiv leben. Hierbei spielen Schulungen und interne Kommunikation eine entscheidende Rolle.

Abschliessend wurde betont, dass Employer Branding ein kontinuierlicher Prozess ist, der ständige Aufmerksamkeit und Anpassung erfordert. Eine starke Arbeitgebermarke ist nicht nur ein Instrument zur Talentgewinnung, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensidentität und -kultur. Exxeta plane, weiterhin in diesen Bereich zu investieren und innovative Ansätze zu verfolgen, um seine Position als attraktiver Arbeitgeber weiter zu stärken.

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

 

Verena Sandbote – Managing Director & Partner, DEPT® Germany

Sandbote begann mit einem Rückblick auf die Entwicklung der digitalen Technologien in den letzten Jahren, angefangen beim Metaverse über Krypto und NFTs bis hin zu Gaming und Extended Reality. Diese Innovationen haben das Marketinglandschaft nachhaltig verändert. Besonders betonte sie die Relevanz von Gaming als wichtigen Touchpoint für die Generation Z und Alpha, die sich zunehmend in virtuellen Welten wie Roblox und Fortnite bewegen.

Sie erläuterte zudem das Konzept der technologischen Supercycles, die massive Veränderungen in Gesellschaften und Industrien hervorrufen. Sie verglich die aktuellen Entwicklungen mit einer Achterbahnfahrt – aufregend, aber auch herausfordernd. Die schnelle Innovationsgeschwindigkeit, insbesondere bei der generativen KI, erfordert eine kontinuierliche Anpassung und strategische Planung.

Ein zentraler Punkt ihres Vortrags war die Rolle von KI als Katalysator für andere Innovationen. Microsofts Co-Pilot, ein Beispiel für die Integration von KI in Arbeitsprozesse, zeigt, wie diese Technologie verschiedene Bereiche des Marketings revolutionieren kann. Es wurde hervorgehoben, dass Unternehmen ihre Dateninfrastruktur optimieren und eine robuste Geschäfts- und Digitalstrategie entwickeln müssen, um die Vorteile der KI voll auszuschöpfen.

Abschliessend gab Verena Sandbote den Teilnehmer*innen drei wichtige Empfehlungen mit auf den Weg:

  • Technische Infrastruktur: Eine skalierbare technische Infrastruktur ist entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von KI.
  • Datenmanagement: Die Qualität und Verfügbarkeit der Daten sind entscheidend für die Effektivität von KI-Lösungen.
  • Mut und Verantwortung: Unternehmen sollten mutig experimentieren, aber auch die Verantwortung und Risiken im Umgang mit KI bewusst managen.

 

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

 

Dennis Lengacher & Yves Ekmann– Marketing Co-Leads, PostFinance

Die beiden Vertreter von PostFinance boten einen Einblick in die Herausforderungen und Lösungen im Bereich der Marketingtechnologie. Die Präsentation zeigte die zunehmende Komplexität dieses Bereichs auf. Ebenso auch, wie PostFinance diesen Herausforderungen begegnet.

Die Referenten betonten, dass die Integration von Marketingtechnologien eine komplexe Aufgabe darstellt, jedoch entscheidend sind für die Optimierung von Marketingprozessen und die Verbesserung der Kundenerfahrung. Das Verständnis der Marketingtechnologie müsse auf mehreren Ebenen erfolgen. Zunächst müssen die grundlegenden Technologien und Plattformen, die im Marketing eingesetzt werden, verstanden werden. Dies umfasst CRM-Systeme, Marketing-Automatisierungssoftware, Datenanalyse-Tools und vieles mehr. Die Herausforderung besteht darin, diese verschiedenen Technologien nahtlos zu integrieren und effizient zu nutzen.

Dennis Lengacher  und Yves Ekmann zeigten auf, wie PostFinance diese Technologien in der Praxis umsetzt. Mit konkreten Beispielen wurde aufgezeigt, wie die Anwendung von Datenanalyse und Automatisierung genutzt wird, um personalisierte Marketingkampagnen zu erstellen und die Effizienz der Marketingprozesse zu steigern.

Die Referenten gingen auch auf die Herausforderungen ein, die mit der Implementierung von Martech verbunden sind. Dazu gehören die Integration verschiedener Systeme, die Schulung der Mitarbeitenden und die Sicherstellung der Datenqualität. PostFinance hat verschiedene Gefässe entwickelt, um diese Herausforderungen zu meistern. Darunter regelmässige Schulungen, die Zusammenarbeit mit Technologiepartnern und die Implementierung von Datenmanagement-Prozessen. Nur die unterschiedlichen Zielsetzungen von Abteilung zu Abteilung sei oftmals noch ein negativer Aspekt und fördere ein Silodenken.

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

 

Tobias Bachmüller – geschäftsführender Gesellschafter, Katjes Fassin

Unter dem Titel «Marketing als Spielidee» eröffnete Tobias Bachmüller die beiden Abschluss-Vorträge der Veranstaltung. Bereits das Intro war vielversprechend und direkt am Anfang betonte der Redner, wie das Unternehmen Katjes Kreativität und Unkonventionalität nutzt, um die eigne Marke zu stärken und sich von der Konkurrenz abzuheben.

Weiter ging es mit einer Analogie aus dem Sport. Die Marketingstrategie des Unternehmens basiert auf einem Konzept des bekannten Fussballtrainers Carlo Ancelotti. Ancelotti beschreibt Fussball als eine Mischung aus organisierter Verteidigung und kreativem Angriff. Während die Verteidigung durch Planung und Struktur organisiert werden kann, erfordert der Angriff Talent und Kreativität. Katjes übertrug diese Idee auf die eigne Marketingstrategie. Dabei wurde mehrfach die Bedeutung von kreativen Freiräumen und unkonventionellen Ansätzen betont.

Katjes glaubt daran, dass zu viele Kontrollen die Kreativität einschränken. Das Unternehmen verfolgt daher einen Ansatz, der den Mitarbeitenden kreative Freiheiten lässt, um innovative und einprägsame Marketingkampagnen zu entwickeln. Diese Philosophie hat Katjes zu zahlreichen Auszeichnungen verholfen, insbesondere im Bereich Kreativität. Das Unternehmen fordert sich ständig heraus, neue und originelle Wege zu gehen, um die Zielgruppen zu erreichen und zu begeistern.

Der Vortrag beinhaltete mehrere Beispiele erfolgreicher Marketingkampagnen, die das Prinzip der «Spielidee» eindrucksvoll demonstrierten. Mit der Umstellung auf eine vegane Produktion, boten sich auch viele unkonventionelle Werbemethoden und virale Marketingtechniken für das Unternehmen, welche nicht nur hohe Verkaufszahlen lieferte, sondern auch die Markenwahrnehmung und die Loyalität der Kund*innen stärkte.

Tobias Bachmüller ging auch auf die Herausforderungen ein, die mit einem kreativen und spielerischen Marketingansatz verbunden sind. Es erfordert Mut und die Bereitschaft, Risiken einzugehen, um sich von traditionellen Marketingmethoden zu lösen. Eine offene Unternehmenskultur, die Innovationen fördert und Fehler als Lernmöglichkeiten betrachtet, sei dabei unabdingbar..

Abschliessend wurde betont, dass «Marketing als Spielidee» nicht nur ein Ansatz, sondern eine Haltung ist. Es geht darum, den Mut zu haben, anders zu denken und neue Wege zu gehen. Diese Einstellung ermöglicht es Katjes, sich ständig weiterzuentwickeln und seine Marke auf kreative und unkonventionelle Weise zu stärken. Ein eindrucksvoller und sehr unterhaltsamer Vortrag.

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

Quelle: Hutter Consult AG – Schweizer Marken Kongress

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Schweizer Marken-Kongress 2024 eine Fülle von wertvollen Einblicken und Inspirationen bot. Die verschiedenen Vorträge und Diskussionen zeigten deutlich, dass der Schlüssel zum Erfolg in einer gelungenen Kombination aus technologischem Fortschritt, kreativer Exzellenz und strategischer Weitsicht liegt. Unternehmen, die diese Elemente vereinen, werden in der Lage sein, sich in einem zunehmend komplexen Marktumfeld zu behaupten.

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