28.02.2023 Content & Multimedia Produktion

Social Media: In 6 Schritten zum perfekten Social Media Storytelling

Storytelling ist enorm wichtig für Social Media, weil es eine emotionale Verbindung zur Zielgruppe aufbauen und eine Marke oder ein Produkt auf einzigartige und ansprechende Weise präsentieren kann. Eine gut erzählte Geschichte kann schnell und viral verbreitet werden, was zur Steigerung der Reichweite und des Erfolgs beitragen kann.

Katharina Straub
7 Min. Lesezeit
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Die Kunst des «Geschichten Erzählens» ist allgegenwärtig. Es ist ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens und begegnet uns an vielen Stellen. Zum Beispiel nutzen Nachrichten Storytelling, um uns komplexe Ereignisse und Entwicklungen verständlicher zu machen. Filme und Serien leben von Geschichten und auch in Gesprächen mit Kollegen und Kolleginnen, Freunden oder der Familie werden oft Geschichten erzählt.

Geschichten unterhalten, verbinden und geben uns Einblicke in die Persönlichkeit anderer

Geschichten haben eine besondere Wirkung auf uns Menschen, da sie uns emotional berühren und auf einer tieferen Ebene ansprechen können. Wenn wir eine Geschichte hören oder lesen, können wir uns besser in die Situation hineinversetzen und uns mit den Charakteren identifizieren. Das ermöglicht es uns, uns stärker mit der Marke oder dem Produkt zu verbinden und uns dadurch auch besser daran zu erinnern. Zudem ist Storytelling eine sehr effektive Art, um komplexe Inhalte oder Zusammenhänge verständlicher zu machen. Durch eine gut erzählte Geschichte lassen sich abstrakte Konzepte greifbarer machen und somit leichter vermitteln. Durch das Erzählen von Geschichten kann man also nicht nur unterhalten und verbinden, sondern auch informieren und überzeugen. Kein Wunder also, dass Storytelling in der Marketingwelt immer wichtiger wird und immer öfter eingesetzt wird, um die Aufmerksamkeit der Kundschaft zu gewinnen und sie langfristig an die Marke zu binden.

«Poste den TV-Spot einfach auf Social Media»

Ein wichtiger Grund, warum TV-Spots nicht eins zu eins auf Social Media funktionieren, liegt genau im Storytelling. Um den Spannungsbogen auf Social Media zu nutzen, müssen andere Strategien eingesetzt werden als im TV/Film. Auf Plattformen wie YouTube haben Werbevideos nur wenige Sekunden, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu erlangen, bevor diese weiterklicken können. Die ersten Sekunden sind also von entscheidender Bedeutung. Bumper Ads haben sogar nur sechs Sekunden Zeit, um das Publikum zu überzeugen. Wenn dies nicht gelingt, kann die zuschauende Person das Video einfach überspringen. Aus diesem Grund sind die ersten Sekunden entscheidend. Laut Facebook IQ beträgt die Aufmerksamkeitsspanne sogar nur 1.7 Sekunden.

Storytelling auf Social Media erfordert eine besondere Kreativität und Kenntnis der Zielgruppe, um die richtige Geschichte zu erzählen, die auf das Publikum abgestimmt ist.

Die nachfolgenden sechs Schritte präsentieren ein perfektes Storytelling für Social Media

Sechs Schritte für ein perfektes Storytelling

Sechs Schritte für ein perfektes Storytelling

1. Wow! WTF? OMG!

Bei Social Media setzt man auf einen starken Anfang, der innerhalb der ersten zwei bis maximal drei Sekunden begeistert. Dies erfordert einen unerwarteten Wow-Effekt, einen Augenöffner oder «Hook» genannt. Die Herausforderung besteht darin, die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu erregen und diese zu fesseln. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, sich in die Lage der Zielgruppe zu versetzen und sich zu fragen, wie man selbst am besten begeistert werden würde. Eine Möglichkeit besteht darin, mit einer direkten Fragestellung zu beginnen, die das Interesse sofort weckt. Auch spezielle Effekte wie auffällige Animationen oder ein aussergewöhnliches visuelles Design können dazu beitragen, die Aufmerksamkeit zu gewinnen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Wording, also die Art und Weise, wie der Text formuliert ist. Hier gilt es, knapp und prägnant zu bleiben und zugleich einen Mehrwert zu bieten.

2. Problem

Die Zielgruppe und somit die potenzielle Kundschaft hat ein Problem oder steht vor einem Konflikt, dass es zu lösen gilt. Probleme/Konflikte werden im Storytelling gerne genutzt, da man durch sie besonders starke Geschichten erzählen kann. Wieso? Sie sind oft der Auslöser für Veränderungen. Und Menschen lieben Veränderungen. Ja wirklich? Ja! – Wenn Menschen auf Social-Media-Plattformen ein Produkt vorgeschlagen bekommen, das ihnen auf irgendeine Weise hilft, sind sie oft bereit, es zu kaufen. Diese Offenheit für Neues und das Potenzial, schnell und einfach auf relevante Angebote zugreifen zu können, machen Social Media zu einem vielversprechenden Kanal für Unternehmen, um ihre Produkte oder Dienstleistungen zu vermarkten.

Bei der Suche nach Lösungen ist es wichtig, sich auf verschiedene Ebenen des Konflikts zu konzentrieren.

  1. Das oberste Ziel sollte darin bestehen, das eigentliche Problem der Kundschaft zu identifizieren.
  2. Das innere Problem betrifft die emotionalen, internen Konflikte der Kundschaft, wie persönliche Motivationen, Ängste oder Wünsche.
  3. Das äussere Problem ist das offensichtlichste, sichtbare Problem.
  4. Schliesslich geht es beim tieferen Problem darum, die zentrale Frage zu stellen: Warum ist das Problem für die Kundschaft so wichtig und welche tiefere Bedeutung steckt dahinter?
Lösungsansätze für die verschiedenen Konfliktebenen

Lösungsansätze für die verschiedenen Konfliktebenen

Anhand folgenden Beispiels lässt sich das Problem etwas besser verstehen: Ein Produkt für Fleischalternative:

  1. Die Hauptkonfliktquelle bei diesem Problem ist, dass der Wunsch nach dem Genuss von Fleisch mit dem Wunsch kollidiert, kein Tierleid zu verursachen.
  2. Das innere Problem besteht darin, dass der Geschmack von Fleisch weiterhin attraktiv ist, aber die Kundschaft nicht mehr bereit ist, Fleisch zu konsumieren.
  3. Das äussere Problem ist, dass die Massentierhaltung in der Fleischindustrie ein grosses Problem darstellt und die Kundschaft das nicht länger unterstützen möchte.
  4. Das tiefere Problem ist die Empathie und der Wunsch, dass kein Tier mehr leiden oder sterben soll. Um diesen Konflikt aufzulösen, könnten Kunden nach Alternativen suchen, die den Fleischgeschmack imitieren, aber aus pflanzlichen oder anderen tierfreundlichen Quellen stammen. Eine solche Lösung würde es den Kunden ermöglichen, den eigenen ethischen und moralischen Überzeugungen treu zu bleiben, ohne auf den Genuss von Fleisch zu verzichten.

Eine solch gründliche Analyse hilft, die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe besser zu verstehen. Ausserdem wird klarer, welche Themen und Aspekte für die Zielgruppe am wichtigsten sind. Nur durch ein dementsprechendes Verständnis kann man schliesslich zum Lösungsbringer werden und Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die tatsächlich auf die Bedürfnisse und Anliegen der Kundschaft abgestimmt sind.

3. Lösungsbringer

Um Lösungsbringer sein zu können, muss man sich als Marke im Vorfeld konkrete Gedanken darüber machen, welche Eigenschaften man nach Aussen transportieren möchte. Wie kann man sicherstellen, dass die eigene Marke einen unverwechselbaren Charakter hat? Durch welche Eigenschaften möchte man eine wertvolle Bindung zur Kundschaft aufbauen? Um diese Eigenschaften definieren zu können, muss man sich über die eigenen Werte und die Positionierung der Marke bewusst sein. Hier kann es auch helfen, einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen. Wie machen es Unternehmen in derselben Branche? Wie kann man es besser machen oder wie hebt man sich von den anderen ab? Was ist das Alleinstellungsmerkmal?

4. Das Giveaway sind die Benefits

Es ist wichtig, zu berücksichtigen, in welcher Beziehung die Zielgruppe bereits zur Marke steht. Ist sie der Marke bereits vertraut oder kennt sie diese noch nicht? Sind die potenziellen Kunden und Kundinnen bereits Fans oder eher skeptisch gegenüber der Marke? Je nach Status können unterschiedliche Wege eingeschlagen werden, um die Vorteile des Produkts oder der Dienstleistung (die Benefits) zu präsentieren. In diesem Zusammenhang haben wir uns für zwei Ansätze entschieden:

  • Der «Herz»-Ansatz zielt darauf ab, Ängste abzubauen und das Vertrauen in die Marke zu stärken. Diese Strategie eignet sich für Personen, die die Marke noch nicht gut kennen und bei denen das Vertrauen noch aufgebaut werden muss.
  • Der «Kopf»-Ansatz hingegen verfolgt einen klaren und direkten Weg, um die Kundschaft dazu zu bringen, das Produkt zu kaufen. Da Kunden bereits mit der Marke vertraut sind, reicht es aus, einen klaren Weg aufzuzeigen, wie das Produkt erworben werden kann.

5. Happy End

Unser Ziel ist es, den potenziellen Kunden zum persönlichen Happy End zu verhelfen, indem sie auf positive Weise beeinflusst werden. Dabei kann das Happy End auch darin bestehen, einen vermeidbaren Misserfolg zu verhindern. Wir weisen die Kundschaft darauf hin, was passieren kann, wenn sie unser Produkt nicht erwirbt. Es geht also darum, Menschen bewusst zu machen, welche Vorteile ihnen entgehen würden, wenn sie sich gegen den Kauf entscheiden.

Es gibt drei Möglichkeiten, um die Kundschaft zu beeinflussen:

  1. Auf das Risikobewusstsein hinweisen.
  2. Über die Massnahmen informieren, die sie ergreifen können, um sich vor den Risiken zu schützen.
  3. Dazu auffordern, die vorgeschlagenen Massnahmen umzusetzen.

6. Time for Action

Im letzten Schritt fordern wir die Kundschaft zur Handlung auf, indem wir einen ausdrucksstarken Call-to-Action (CTA) verwenden. Da wir sie bereits überzeugt haben, ist er/sie kein potenzieller Kunde/Kundin mehr, sondern mehr ein/e tatsächliche/r Kunde oder Kundin. Der CTA soll der Kundschaft genau zeigen, was sie nun tun muss, um ihr persönliches Happy-End, in welcher Form auch immer, zu erreichen. Je nachdem, wie der Status ist, wirkt sich das auch in der Gestaltung des CTA aus.

Beim «Herz»-Ansatz empfiehlt es sich, einen weichen CTA zu wählen, der zwar eine höhere Klickrate erzielt, jedoch eine geringere Conversion aufweist.

Weicher Call-to-Action-Button

Weicher Call-to-Action-Button

Im Gegensatz dazu ist es beim «Kopf»-Ansatz sinnvoller, einen härteren CTA zu verwenden, da die Zielgruppe die Marke bereits kennt. Hier ist die Klickrate geringer, aber die Conversion höher.

Harter Call-to-Action-Button

Harter Call-to-Action-Button

Fazit

Ein erfolgreiches Storytelling auf Social Media erfordert eine klare Strategie und eine zielgerichtete Herangehensweise. Die Inhalte sollten relevant, authentisch und auf die Interessen des Zielpublikums abgestimmt sein. Dazu gehört, sich in ihre Perspektive zu versetzen und sich mit ihren Bedürfnissen und Problemen auseinanderzusetzen. Dadurch kann man besser einschätzen, welche Themen und Formate am besten funktionieren und auf welchen Plattformen man sie am besten präsentieren sollte.

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