13.05.2025 TikTok

TikTok Trend Report 2025 – What’s next?

Der TikTok Trendreport 2025 liefert klare Signale für Marken: Nähe zur Community, echte Interaktion und kreative Tools machen den Unterschied. Entdecke die wichtigsten Trends des TikTok What’s Next Reports 2025 kompakt zusammengefasst.

Adi Zumbühl
10 Min. Lesezeit
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TikTok bleibt weiterhin eine der führenden Plattformen im Social-Media-Bereich. Der neueste «What’s Next 2025» Trend Report von TikTok liefert einen tiefen Einblick in die kommenden Entwicklungen und zeigt Dir, wie Marken, Creator*innen und Community auf TikTok zusammenwirken. Brand Chem steht dabei als zentrales Konzept im Fokus – eine Art Formel für den Erfolg, die auf echter Chemie zwischen Marken und Nutzer*innen basiert. Dieser Blogbeitrag fasst die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts zusammen und zeigt Dir, welche Trends das Marketing auf TikTok im Jahr 2025 prägen werden.

Diese Fragen werden im Artikel beantwortet:

  • Was steckt hinter dem Konzept «Brand Chem» und warum gilt es 2025 als Erfolgsrezept auf TikTok?

  • Wie hilft Brand Fusion Dir und Deiner Marke dabei, neue Zielgruppen zu erreichen und Vertrauen aufzubauen?

  • Was bedeutet Identity Osmosis für die Markenidentität und kulturelle Relevanz von Unternehmen?

  • Welche neuen Tools und Ansätze – die Creative Catalysts – solltest Du 2025 auf dem Schrim haben?

 

Brand Chem – die neue Formel der Marken-Chemie

«It’s not magic, it’s chemistry» – TikTok definiert 2025 Markenerfolg als Brand Chem (kurz für Brand Chemistry). Dahinter steht die Balance aus Zuhören, Anpassen und Verändern, die Marken auf TikTok an den Tag legen sollten. Wenn Marken sich für frische Creator-Communities öffnen und bewusst Raum für echtes Nutzer-Engagement schaffen, zapfen sie den Puls ihres Publikums direkt an. Statt Einweg-Kommunikation setzt Brand Chem auf Dialog: Die Community wird einbezogen, fühlt sich gehört und wertgeschätzt. So entsteht ein Netzwerk aus Marke, Creatorn und Fans, das Verständnis, Vertrauen und Kreativität fördert – und letztlich zu mehr kultureller Relevanz führt.

Bereits 2024 war zu beobachten, wie mutige Marken auf TikTok experimentierten: Sie setzten auf kreative Inhalte, weckten global Neugier, probierten auch mal ungewöhnliches Storytelling (man denke an den ausgefallenen Auftritt der Snackmarke Nutter Butter) und überbrückten die Vertrauenslücke zu Konsumenten durch enge Zusammenarbeit mit Creatorn. Im Jahr 2025 geht TikTok noch einen Schritt weiter: Neue Bindungen, grössere Wirkung – TikTok liefert die Formel.

Brand Chem bedeutet, dass Marken gemeinsam mit Creatorn und Communities Inhalte gestalten, die wirklich relevant sind. Dadurch entstehen neue Bindungen zwischen Marken und Publikum, was eine grössere Wirkung nach sich zieht – New bonds, bigger impact (so die Kernaussage im Report). Marken, die diese Chemie beherrschen, sind besser gerüstet, um im Wettbewerb herauszustechen.

Brand Fusion: Mehr Kollaboration, mehr Vertrauen

Der erste Trend heisst Brand Fusion. Wörtlich bedeutet das eine Verschmelzung der Marke – und tatsächlich beschreibt TikTok damit einen dynamischen Zustand, in dem eine Marke neue Energie gewinnt, anpassungsfähiger wird und bereit ist, dauerhafte Bindungen aufzubauen. Alte One-Size-Fits-All-Botschaften funktionieren auf TikTok nicht mehr: Stattdessen passen sich erfolgreiche Marken flexibel an und setzen auf massgeschneiderte Inhalte für unterschiedliche Nischen und Communities.

Ein zentrales Element von Brand Fusion ist die Zusammenarbeit mit Creator*innen. Die Plattformdaten zeigen deutlich, wie wichtig Creator-Kollaboration für den Markenerfolg ist: Zwei Drittel der TikTok-Nutzer*innen bevorzugen Marken, die mit mehreren Creators zusammenarbeiten. Durch die Vielfalt an Creator-Stimmen wird die Reichweite in verschiedene Nischen erweitert und die Marke wirkt nahbar für unterschiedliche Zielgruppen. Diese «Creator-Spreader»-Strategie macht Marken widerstandsfähiger gegenüber Trends und veränderten Konsumgewohnheiten.

Gleichzeitig unterstreicht Brand Fusion, wie bedeutend authentisches, vertrauensbildendes Storytelling ist. Inhalte, die Gespräche mit der Community anregen, zahlen auf Glaubwürdigkeit ein. Tatsächlich empfinden 40 % der TikTok-Nutzer*innen Marken, die ihre Persönlichkeit in Inhalten zeigen, als relevanter – ein Hinweis darauf, dass Einblicke hinter die Kulissen, Humor oder menschliche Töne einer Marke das Vertrauen stärken. Darüber hinaus achten Nutzer*innen darauf, dass Marken stetig präsent und ansprechbar sind. Wer als verlässlicher Begleiter wahrgenommen wird, bleibt im Gespräch. Mit anderen Worten: Always-on sein und konsequent auf Community-Interaktionen eingehen zahlt sich aus. Marken, die “immer da” sind, wenn ihre Fans sie brauchen, erzielen langfristig höhere Aufmerksamkeit und Loyalität.

Ein praktisches Beispiel für Brand Fusion ist die zunehmende Verzahnung von Content und Commerce. So hat etwa die Lebensmittelmarke Knorr in Südafrika gemeinsam mit Creatorn TikToks Video-Shopping-Ads getestet: In einem Rezept-Video eines bekannten Creators wurden die Produkte nahtlos integriert und per Klick direkt zum Kauf angeboten. Das Ergebnis waren 116 % mehr Gen-Z-Kundschaft und ein Umsatzplus von 18,5 % pro Warenkorb in der Kampagne. Dieses Beispiel zeigt, wie Kollaboration + Plattform-Features = neue Markenerfolge ergeben kann. Brand Fusion bedeutet also nicht nur zusammen Inhalte zu kreieren, sondern auch gemeinsam mit der Community zu verkaufen – immer auf eine Weise, die sich organisch in die TikTok-Erlebniswelt einfügt.

Creator Spread in Action – Quelle: TikTok What’s Next Trend Report 2025

Creator Spread in Action – Quelle: TikTok What’s Next Trend Report 2025

Identity Osmosis: Wenn Markenidentität und Community verschmelzen

Der zweite Trend Identity Osmosis dreht sich um Identität und Werte – und wie diese zwischen Community und Marke wechselseitig übertragen werden. TikTok betont hier: Kulturelle Relevanz ist kein statischer Zustand, sondern ein laufender Dialog. Marken müssen bereit sein, sich von den sich wandelnden Werten ihrer Nutzer*innen “durchtränken” zu lassen und diese Veränderungen in ihrer eigenen Markenidentität zu spiegeln. Mit anderen Worten: Die Identität einer Marke auf TikTok wird organisch mitgeprägt von dem, was der Community wichtig ist – seien es neue Perspektiven, soziale Bewegungen oder Lebensstile.

Ein Aspekt von Identity Osmosis ist die Vielfalt an Perspektiven, die auf TikTok zum Tragen kommt. Menschen teilen ihre nischigen Point-of-Views, ihre besonderen Geschichten und finden damit Anklang bei einem globalen Publikum. Für Marken bedeutet das: Zuhören und Lernen. 81 % der Social-Video-Nutzer*innen (TikTok & Co.) sagen, TikTok hilft ihnen, neue Themen und Trends zu entdecken, von denen sie zuvor nichts wussten. Diese enorme Offenheit der Nutzer*innen für neue Inhalte ist eine Chance für Marken, sich in bislang unerschlossenen Interessengebieten zu positionieren. Indem eine Marke die Nischen-Interessen der Community ernst nimmt – etwa Subkulturen, Hobbys oder Lebenserfahrungen – kann sie Teil neuer Gespräche werden. Ein Beispiel ist die Kampagne eines Telko-Unternehmens, das mit der TikTok-Funktion Symphony Dubbing Inhalte in verschiedenen Landessprachen anbot, um eine breitere, multikulturelle Audience zu erreichen. Die Botschaft: Sprich die Sprache (kulturell und wortwörtlich) Deiner Zielgruppen, dann wirst Du Teil ihrer Welt.

Ein weiterer Schwerpunkt von Identity Osmosis ist das Thema Inklusivität, insbesondere weibliche Communities. Was früher oft als «Mädelskram» abgetan wurde, entpuppt sich auf TikTok als kraftvolle Bewegung: Girls are girling – Frauen zelebrieren ihr echtes Ich und unterstützen sich gegenseitig. Der Trend Report hält fest: 72 % der Frauen auf TikTok finden, dass es auf der Plattform leicht ist, neue Communities zu bilden, in denen gemeinsame Lebenserfahrungen geteilt werden. Für Marken heisst das, dass weibliche Inklusivität direkt geschäftsrelevant wird: Wer die Interessen von Frauen und Mädchen authentisch aufgreift, stärkt seine Marke und letztlich die «Bottom Line». Man sieht es an Phänomenen wie #GirlsNight oder #WomenInSTEM – Frauen vernetzen sich zu diversen Themen, von Karriere bis Lifestyle, und erwarten von Marken, Teil dieser Konversation auf Augenhöhe zu sein.

Schliesslich verändert Identity Osmosis auch den Blick auf klassische Marketing-Zielgruppen. Creators definieren traditionelle Lebensphasen neu – viele verfolgen heute persönliche Ziele jenseits der alten Schablonen von «mit 30 Haus und Familie» etc. So teilen Nutzer*innen z.B. ihre «30-before-30» Wunschlisten für Reisen oder feiern #5to9 – Leidenschaften ausserhalb des 9-to-5-Jobs. Statt sich an starren demografischen Milestones zu orientieren, richten sich Marken zunehmend nach individuellen Aspirations und Lebensstilen aus. 50 % der Nutzer*innen sozialer Plattformen geben an, dass kulturell relevanter Content authentische Lebensstile von «Menschen wie mir» zeigt. Übersetzt: Authentizität und persönliche Geschichten schlagen generische Botschaften. Marken, die die Story ihrer Community mitschreiben lassen, verwandeln beiläufige Zuschauer*innen in engagierte Fürsprecher. Identity Osmosis bedeutet letztlich, dass Markenidentität kein Einheitsbrei bleibt, sondern sich dynamisch mit der Community entwickelt – ein ständiges Geben und Nehmen von Inspiration, Trends und Werten.

Trend Signal «In OUR Era» – Quelle: TikTok What’s Next Trend Report 2025

Trend Signal «In OUR Era» – Quelle: TikTok What’s Next Trend Report 2025

Creative Catalysts: Neue Tools und Trend-Insights

Der dritte Trend, Creative Catalysts, beleuchtet die Hebel und Werkzeuge, mit denen Marken 2025 kreativer und effizienter Inhalte schaffen können. TikTok beschreibt Creative Catalysts als bislang ungenutzte Tools, die Marketer befähigen, schneller Ideen zu entwickeln, mehr zu experimentieren und mutigere kreative Risiken einzugehen. Konkret geht es um technologische und formatbezogene Innovationen – von Künstlicher Intelligenz bis Community-Features – die Marken nutzen, um ihre Storytelling-Power zu steigern.

Ein zentrales Element ist der Einsatz von KI (Signal AI Eases Everyday). KI-gestützte Tools helfen dabei, Inhalte zu brainstormen und zu produzieren. TikTok selbst bietet mit dem Symphony Assistant ein KI-Werkzeug an, das Trend-Insights in Drehbuchideen verwandelt. Die Offenheit des Publikums für solche Innovationen ist bemerkenswert: TikTok-Nutzer*innen sind 1,4× begeisterter, Generative AI in Werbung zu sehen, als Nutzer*innen anderer Plattformen. Das heisst, KI-gestützte kreative Effekte – sei es eine neu erdachte virtuelle Umgebung oder ein cleverer AI-Filter – finden auf TikTok ein aufgeschlossenes Publikum. Für Marken eröffnet das die Möglichkeit, sich mit relativ geringem Aufwand kreativ auszutoben: Von automatisch generierten Videoideen bis zu AI-gestützten Schnitt- oder Voiceover-Techniken. Wichtig dabei ist, dass KI die kreative Effizienz steigert, ohne den menschlichen Funken zu verlieren – am Ende soll Content entstehen, der auffällt und die Community begeistert, weil er neuartig ist.

TikTok’s «Symphony Assistant» – Quelle: TikTok What’s Next Trend Report 2025

TikTok’s «Symphony Assistant» – Quelle: TikTok What’s Next Trend Report 2025

Ein weiterer Katalysator ist die Neuerfindung von Formaten (Signal Remix Recycle). TikTok beweist, dass Content nicht immer neu produziert werden muss, um frisch zu wirken – manchmal reicht es, bestehende Inhalte clever umzuwidmen oder zu kombinieren. So erleben z.B. Bild-Posts und Slideshows (eine recht neue Funktion auf TikTok) einen Aufschwung. Laut dem Report mögen 76 % der Nutzer*innen eine Mischung aus Bildern und Videos auf TikTok. Marken nutzen dies, um abwechslungsreiche Storys zu erzählen: Ein Format-Mix aus kurzen Clips, Fotos, Text und Ton hält die Aufmerksamkeit hoch und beugt «Audience Fatigue» vor. Ein Beispiel: Unter dem Trend #BlindBox greift eine Brand den Überraschungsfaktor von «Blind Box»-Spielzeugen auf und erstellt eine Serie von Bildposts, bei denen die Nutzer*innen per Swipe das nächste «Überraschungsbild» enthüllen – ein einfacher Kniff, der die Neugierde steigert. Remix Recycle heisst also, kreative Wiederverwertung zu betreiben und Inhalte in neuen Kontext zu stellen. Marken, die flexibel mit Formaten spielen (etwa Memes neu interpretieren oder User-Generated-Content remixen), erweitern ihre Markenidentität und bleiben im Gespräch.

Zuletzt richtet Creative Catalysts den Blick auf die Interaktion im Kommentarbereich als Innovationsquelle (Signal Comment to Cart). Was früher klassische Fokusgruppen erledigten, passiert nun direkt auf TikTok: «Die Kommentarspalte ist die neue Fokusgruppe». 68 % der TikTok-Nutzer*innen sind der Meinung, dass Marken die Kommentarspalte nutzen sollten, um ihre Konsument*innen besser zu verstehen. Und genau das tun findige Unternehmen: Sie horchen auf das Feedback und die Wünsche der Community und lassen diese in Produktentwicklungen oder Marketingaktivitäten einfliessen. Ein anschauliches Beispiel: Die US-Restaurantkette Wingstop reagierte auf das Drängen der TikTok-Community und machte eine limitierte Hot-Honey-Sauce zum festen Menüpunkt – mit riesiger Resonanz in den Kommentaren. Solche Fälle zeigen, dass Kund*innen zu Mitgestalter*innen werden, wenn Marken aufmerksam zuhören. Kommentare liefern Ideen für neue Geschmacksrichtungen, Features oder Kampagnen – und die Community erlebt unmittelbar, dass ihre Stimme Einfluss hat. Dieser direkte Dialog fördert nicht nur Loyalität, sondern führt auch zu Produkten und Inhalten, die passgenau den Nerv treffen. Für Marken ergibt sich so ein schnellerer Weg von der Idee zur Umsetzung: Was im Kommentar gefeiert wird, kann im nächsten Schritt Realität werden. Indem Marken Impulse aus der Community aufgreifen, verschmelzen Marketing und Marktforschung praktisch in Echtzeit.

 

   

Fazit

Die Trends des TikTok What’s Next 2025 Reports zeigen klar, wohin die Reise geht: Marken müssen näher an die Community rücken – inhaltlich, kulturell und kreativ. Brand Chem liefert das übergeordnete Prinzip: Erfolg entsteht durch das chemische Zusammenspiel von Marke, Creatorn und Nutzer*innen. Dieses Zusammenspiel manifestiert sich in Brand Fusion, Identity Osmosis und Creative Catalysts – drei Trendfelder, die sich gegenseitig bedingen. Marken, die vielfältige Kollaborationen eingehen und adaptiv kommunizieren (Fusion), die Werte ihrer Zielgruppen aufnehmen und authentisch zurückspielen (Osmosis), und die neue Tools mutig einsetzen sowie ihre Community partizipieren lassen (Catalysts), werden 2025 auf TikTok besonders resonant sein.

Wichtig ist: All diese Entwicklungen basieren auf Daten und Beobachtungen der letzten Jahre. TikTok liefert mit dem Trend Report einen Fahrplan ohne konkrete Handlungsanweisung, aber mit zahlreichen Anhaltspunkten, wohin sich die Plattformkultur bewegt. Für Marketing- und Kommunikationsprofis heisst das zunächst, diese Signale zu verstehen und im Blick zu behalten. Ob eine Marke dann auf TikTok mutig neue Pfade beschreitet oder behutsam ausprobiert – entscheidend ist, die hier beschriebenen Mechanismen zu kennen. Eines steht fest: TikTok 2025 ist kein starres Umfeld, sondern ein lebendiges Ökosystem, in dem jene Marken gewinnen, die Kreativität, Community und Daten zu ihrer eigenen Erfolgsformel vermischen. Die Formel haben wir jetzt – es liegt an den Marken, die richtige Mischung zu finden.

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