19.11.2019 Content & Multimedia Produktion

Videoproduktion für alle: Postproduktion

Weiter geht es mit den Tipps zum eigenen guten Social Media Video. Nach den strategischen Überlegungen, der Vorbereitung und der Kameraarbeit geht es ans Eingemachte: die Postproduktion.

Lisa Müller
4 Min. Lesezeit
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Im vierten Teil der Reihe: «Videoproduktion für alle» kriegt euer Video erst Hand & Fuss: in der Postproduktion. Der wichtigste Teil der ganzen Produktion. Hier kann man Missgeschicke aufbessern und Highlights erstrahlen lassen.

Ein paar Grundsätze

Die unten stehenden vier Grundsätze sind mir besonders wichtig, wenn ich ein Video bearbeite. Für kreative Ideen ist unendlich viel Platz nach oben und natürlich geht es in der Postproduktion, auch um eine Stil- oder Geschmacksfrage. Diese vier Grundsätze sind jedoch der Schlüssel zum guten und einheitlichen Video:

 

Grundsätze der Postproduktion: eigene Darstellung

Grundsätze der Postproduktion: eigene Darstellung

 

Dabei bearbeite ich auch Videos genau in dieser Reihenfolge, beachte aber stets das B-Roll Material in jedem Schritt. Zuerst sortiere ich Text und Bild und stimme diese aufeinander ab, dabei sortiere ich auch schon das B-Roll Material. Dann inszeniere ich Übergänge indem ich mich mit dem B-Roll Material beschäftige. Am Schluss kommt das feine Tuning auf Musik und Geräusche.

1. Text & Bild

Wenn man ein Video bearbeitet, dass auch Gesprochenes beinhaltet, sollte man vermeiden, unpassende Bilder zum Text zu zueigen. Wenn ich also einen Text im Off habe, der von Kaffee erzählt, dann sollte ich dazu keine Kinder auf dem Spielplatz oder einen Vogelschwarm einblenden. Auch Emotionen und andere Meta-Umschreibungen, sollten immer irgendwie auf das gezeigte Bild passen. So wird es angenehmer für den Zuschauer und das Video wird besser verstanden.

2. Übergänge

Mit den Übergängen, ist ein eher kreativer Aspekt gemeint. Ein Video wirkt besser oder einheitlicher, wie “aus einem Guss”, wenn man Bildübergänge schlau inszeniert. Sprich, Bewegungen, Objekte, Text oder Ähnliches kann man nutzen, Übergänge schwungvoll und nahtlos zu machen. Achtung – daran kann man schon beim Filmen denken, muss aber nicht sein. In der Nachbearbeitung ist auch vieles möglich.

3. B-Roll

B-Roll ist Bildmaterial, das zum Einsatz kommt, um Zusammenhänge besser herzustellen. Es kann auch Stock-Videomaterial sein. Man stellt sich einmal vor, man führt ein Interview über Kaffeebauern in Kolumbien. Am besten zeigt man dann während dem Erzählten, Kaffeebauern, Kaffeepflanzen und Bauern bei der Arbeit. Dies geht einher mit dem ersten Grundsatz von Text und Bild. Hat man nicht genug B-Roll, kann man immer noch mehr davon filmen oder herunterladen. So wird jedes Video aufgewertet und interessanter gemacht.

 

4. Sound & Bild

Geräusche und Musik sollten genauso zum Gezeigten passen. Das Video sollte möglichst im Takt der Musik daherkommen. Vielleicht mit Soundeffekten die ganze Action untermalen. Das unterscheidet gute von schlechten Videos. Egal wie hochwertig das Videomaterial ist, wenn es nicht zur Akustik und der Geräuschkulisse passt, ist es sofort unstimmig und schwierig anzusehen.

Software

Nun muss man noch ein Programm finden, mit dem es sich möglichst einfach und intuitiv Videos bearbeiten lässt. Dabei sollten diese Möglichkeiten sicher vorhanden sein:

  • Videoschnitt
  • Text einfügen
  • Farbbearbeitung oder Filter
  • verschiedene Formate

Apple iMovie

Für alle, die mit Windows arbeiten, ist diese Software keine Option. Wer aber einen Mac besitzt, kann mit dieser sehr einfach zu bedienenden Software wunderbar Videos schneiden. Es ist ein simples und elegantes Programm, das auch sehr intuitiv zu benutzen ist. Man kann Effekte auf die Videos legen und Texte einfügen. iMovie ist eine Editing-Software, die alles beinhaltet, um ein anständiges Video auf die Beine zu stellen. Was hier auch noch eine attraktive Funktion ist, sind die Smart Soundtracks, die sich an die Länge des Videos anpassen. Was besonders praktisch ist:  man kann auf Mobile genauso gut schneiden und editieren. Das ist sicher das grösste Plus, welches auch Videobearbeitung für unterwegs ermöglicht.

Corel Video Studio

Diese Video Editing Suite kann alles, was wir brauchen: Text, Audio, Effekte, Filter, Farben, etc. Was sie aber auch noch kann, sind 4K Videos und 360 Grad VR Videos verarbeiten. Wenn euch das noch kein Begriff ist: sie kann auch Motion Tracking. Das ist ein Feature, mit dem man Bewegungen “tracken” kann um bspw. Text bestimmten Bewegungen folgen zu lassen. Sehr toll sind die über 1500 Filter und Effekte, die einem zur Auswahl stehen.

Filmora

Kostenlos! Das ist sicher das grosse Plus bei dieser Film Editing Software aus dem Hause Wondershare. Sie bietet alle Funktionalitäten, welche benötigt werden. Und ein zweites grosses Plus: Man kann mit FilmoraGo auf dem Handy Videos bearbeiten und FilmoraScrn bietet die Möglichkeit Bildschirme aufzunehmen. Alles wunderbare Möglichkeiten, die die Videoproduktion vereinfachen und kreative Ideen fördern können.

Fazit

In der Videoproduktion ist die Postproduktion der wichtigste und intensivste Arbeitsschritt. Wenn man sich richtig hineinkniet, kann man aus sehr wenig, sehr viel zaubern. Wenn man dazu noch ein paar Grundsätze im Auge behält, dann ist das gute Video garantiert. Um Videos zu bearbeiten, muss man kein Computergenie sein. Schon mit einfachen und intuitiven Video Editing Softwares, lässt es sich sehr einfach coole Videos produzieren. Ran an die Maus und drauf los probieren!

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