07.11.2019 Content & Multimedia Produktion

Videoproduktion für alle: Video Gadgets

Jetzt hat man sich strategische Überlegungen zum eigenen Videoprojekt gemacht, das Storyboard vorbereitet und ist bereit fürs Filmen. Keineswegs muss man für Equipment viel Geld ausgeben, dass es gut wird. In diesem Beitrag stelle ich euch die besten Video Gadgets für jeden Amateur vor und gebe wichtige Tipps für das erfolgreiche Videoprojekt.

Lisa Müller
5 Min. Lesezeit
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Im dritten Teil der Reihe: «Videoproduktion für alle» wird nun darauf eingegangen, welche handlichen und einfach zu gebrauchenden Gadgets nützlich sind, professionelle Aufnahmen zustande zu bringen, ohne wirklich Kameraerfahrung zu haben.

Wie entscheide ich, welches Kameramaterial geeignet ist?

Nun, in dieser Beitragsreihe geht es nicht darum, wie man sich ein Lastwagen voll Filmequipment anschafft. Mit einem kleinen, jedoch ausgewähltem Equipment kann man sehr akzeptable Videos in professionellem Stil filmen. Dabei ist natürlich die Benutzerfreundlichkeit am wichtigsten. Geräte mit komplizierter Handhabung, bringen niemandem etwas. Als erstes muss man 4 Dinge für das filmen eines Videos beachten:

 

Unter der Berücksichtigung dieser vier Bestandteile, sollte jedes Equipment zusammengestellt werden. Hier ein mögliches Setup:

1. Kamera

Hier sollte man nicht einmal zu dick auftragen: ein Smartphone! Jeder hat eines und die Qualität, mit der man filmen kann ist bemerkenswert. Egal welche Marke, alle können mittlerweile einiges. Besonders praktisch ist, dass man im Hochformat (9:16) für Stories und ergleichen filmen kann. Hält man das Handy Quer hat man das gängige 16:9 -Format für Youtube. Ich empfehle, quer zu filmen und dann später daraus viereckige 1:1 oder 4:5 Grössen zu schneiden. Für Stories würde ich direkt im Hochformat filmen. Wichtig ist, dass man sich an das Storyboard wenden kann, damit nichts so gefilmt wird, dass man es später in der Postproduktion nicht mehr für das ursprüngliche Vorhaben verwenden kann. Die Überlegungen, die man sich in der Planung macht, gehen Hand in Hand mit der Kameraarbeit.

2. Stabilität

Stabilität ist das, was ein Amateurvideo von einem Profivideo unterscheiden kann. Dafür gibt es heutzutage wunderbare Lösungen. Klar, jeder kennt das Stativ, jedoch hat das meist nur stationäre Funktionen und ist nicht sehr flexibel in der Anwendung. Da würde ich einen tragbaren handlichen Gimbal für Handys in das Kamera Arsenal aufnehmen. Dabei sind bei Gimbals folgende Aspekte zu beachten:

  • Achsen-Stabilisation: hier unterscheidet man zwischen zwei oder drei Achsen. Dabei sind dreiachsige Stabilisatoren teuer, sind jedoch den höheren Preis wert und ermöglichen das Filmen von Bewegungen besser.
  • Batterielaufzeit: während einige Modelle Normale AA Batterien verwenden, sind andere mit aufladbaren Akkus ausgestattet.
  • Kompatibilität: Manche Gimbal kommen mit einer eigenen Software, die zwar oft viel an Funktionalität bietet aber nur mit gewissen Operationssystemen funktioniert. Dazu kommt, der Gimbal muss physisch zum Telefon passen, das heisst, er darf nicht zu schwach sein  um das Gewicht des Smartphones halten zu können.

Nun bei Stabilität muss ich einwenden, mit ein Bisschen Übung geht es auch ohne Gimbal. Es muss auch nicht immer alles cinematisch gleiten. Wer sich nun aber gegen die Anschaffung eines Gimbals entscheidet, sollte sich zumindest ein Stativ mit einem Smartphone-Aufsatz gönnen. Ein Stativ kann essentiell sein, um Interviews zu filmen oder Timelapse-Aufnahmen zu machen. Grundsätzlich würde ich den Faktor Stabilität nie unterschätzen.

Einen Gimbal den ich empfahlen kann, ist der neue DJI Osmo Mobile 2. In Tests schneidet die Batterielaufzeit sehr gut ab und dieser dreiachsige Gimbal ist auch noch erschwinglich. Zudem kann man ihn auf alle gängigen Stative befestigen, was gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen würde.

  1. Licht

Situationen in denen wenig Licht vorhanden sind, können schwierig werden, wenn man mit dem Smartphone filmt. Um körniges Videomaterial zu vermeiden, sollte man immer zusehen, dass man von einer natürlichen oder künstlichen Lichtquelle Gebrauch macht. Also helle Fenster hinter einem, sind eine gute Lichtquelle. Wenn man jedoch gegen ein Fenster filmt, ist das Subjekt zu dunkel. Szenen in der Nacht benötigen eine künstliche Lichtquelle. Das kann eine reguläre Lampe sein, eine leuchtende Werbetafel oder ein nach aussen Leuchtendes Fenster an einem Haus. Ich bin ein Fan von möglichst natürlichen Lichtverhältnissen in denen ich mich schnell anpassen kann. Was aber tun, wenn die Verhältnisse nicht optimal sind?

  • Einstellungen am Handy vornehmen. Mittlerweile kann man ISO, Blendenöffnung (Aperture) und die Verschlusszeit (Shutter Speed) einstellen. Dabei sollte ISO jedoch möglichst tief gehalten werden, denn ist ISO zu hoch, wird auch dann das Bild körnig.
  • Man bringt sein eigenes Licht mit. Hier können Studiolampen nützlich sein, wobei man auch von normalen Lampen Gebrauch machen kann. Es gibt auch Lampenkits für Smartphones, die sehr günstig sind.

Am besten macht man sich einfach pragmatische Gedanken dazu, nicht plötzlich im Dunkeln zu stehen. Am besten sucht man sich auch wiederholbare Szenarien aus, dass man über verschiedene Tage hinweg, mit gleichen oder zumindest ähnlichen Lichtverhältnissen filmen kann.

  1. Ton

Schlechter Ton kann ein Videoprojekt ruinieren. Darum ist es wichtig, sich gute Überlegungen zu machen, wie man Ton aufnehmen oder in das Video einfügen will. Für Gesprochenes empfehle ich ein Lavalier Mikrofon, solche gibt es auch für Smartphones. Dabei ist beispielsweise das BOYA BY-M1 eine sehr günstige Lösung mit guter Preis-Leistung. Ausserdem ist das Kabel lange genug.

Nun nicht vergessen: Musik! Will man coole Musikstücke für seine Videos anmelden, jedoch mühsame und kostenspielige Lizenzierung über die SUISA vermeiden, bietet sich Artlist.io an. Eine wunderbare Musikdatenbank die mit einem günstigen Jahresabonnement für ca. 200$ im Jahr, unendlich viel Musik (auch für Werbezwecke für Unternehmen) anbietet. Zwar sind darunter keine berühmten Popsongs, ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis ist jedoch garantiert.

    Fazit

    Für ein gute Videos braucht man nicht viel. Schon gar nicht einen Lagerraum voller Equipment. Für Social Media Ads kann ein einfacheres Setup schon reichen. Wichtig ist, dass man dabei die Faktoren Stabilität, Kamera, Licht und Ton berücksichtigt. Stabilität kann leicht mit einem Gimbal oder einem Stativ erreicht werden. Als Kamera braucht man gar nicht mehr als das eigene Smartphone. Für Licht, gibt es Anstecklampen für das Smartphone oder Studioleuchten zum mitnehmen. Wichtig ist, dass das Videomaterial nicht körnig wird. Ton ist meiner Meinung nach, das wichtigste. Ist der Ton schlecht, kann es das Video ruinieren. Also ist es wichtig mit einem Mikrofon Geräusche oder gesprochenes aufzunehmen. Weiter kann die richtige Musik ein Videoprojekt qualitativ enorm aufwerten. Dazu gibt es wunderbare online Datenbanken, ohne teure oder komplizierte Rechteabklärungen.

    Es kann also darauf los gefilmt werden! Nächstes Mal in der Reihe “Videoproduktion für alle” ist die Postproduktion dran.

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