10.04.2012 Statistiken

Social Media: Die Nutzung von Social Media beeinflusst unser Gehirn!

Das Social Media unser Leben vielfältig beeinflusst, wurde bereits anhand unterschiedlicher gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Beispiele aufgezeigt. Das Social Media jedoch auch einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unser Gehirn hat, ist wahrscheinlich für viele etwas Neues. Social Media beeinflusst uns mehr als wir dachten Eine Infografik zum Thema “How Social Media is Running our minds” von […]

Aldo Gnocchi
4 Min. Lesezeit
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Das Social Media unser Leben vielfältig beeinflusst, wurde bereits anhand unterschiedlicher gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Beispiele aufgezeigt. Das Social Media jedoch auch einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unser Gehirn hat, ist wahrscheinlich für viele etwas Neues.

Social Media beeinflusst uns mehr als wir dachten

Eine Infografik zum Thema “How Social Media is Running our minds” von AssistedLivingToday hat aus unterschiedlichen Quellen Studienauszüge zum Einfluss von Social Media auf unser Gehirn zusammengefasst. Social Media hat gemäss einiger wissenschaftlicher Untersuchungen Einfluss auf unsere Multitasking-Fähigkeiten, sozialen Interaktionen und die Fähigkeit sich zu fokussieren. Social Media beeinflusst aber auch weitere Verhaltenseigenschaften. So werden immer mehr Social Media Benutzer zunehmend ungeduldig, da man sich daran gewöhnt, dass alles immer und zu jeder Zeit verfügbar ist. Hast Du das bei dir auch schon beobachtet?

Hier die interessantesten Punkte aus der Infografik

  • Die gegenwärtige Aufmerksamkeitsspanne liegt bei 5 Sekunden – vor 10 Jahren noch 12 Minuten. Was das für Auswirkungen auf Werbetreibende hat, kann man sich ja ausdenken – noch mehr Kreativität wird gefordert. In Grossbritannien hat die verminderte Aufmerksamkeitsfähigkeit im Jahr 2011 wirtschaftliche Kosten von £ 1.6 Milliarden verursacht – durch mangelnde Konzentrationsfähigkeit. Immer wenn unser Gehirn eine neue Aufgabe beginnt, muss es sich zuerst reorientieren – Unterbrechungen (Tweets, Mails, Facebook-Benachrichtigungen, SMS, etc.) sind gemäss wissenschaftlichen Untersuchungen “deadly to production” (AssistedLivingToday, 2012). Untenstehend ein Auszug von Ablenkungsquellen während der Arbeit.
Quellen der Ablenkung

Quellen der Ablenkung

  • Gerade bei jüngeren Menschen ist die Aufmerksamkeitspanne drastisch kürzer als bei älteren Menschen – die eventuell auch weniger aktiv Social Media verwenden?
  • Im Durchschnitt überprüft ein Sachbearbeiter pro Stunde 30 bis 40 mal seine Mails – also alle 1.5 Minuten.
  • Das der Social Media Konsum einen grossen Einfluss auf unser Gehirn hat, ist naheliegend – unser Gehirn passt sich ständig an neue Erfahrungen an. Wer viele Stunden mit Social Media verbringt, wird logischerweise Fähigkeiten entwickeln, welche Menschen, die Social Media wenig oder gar nicht nutzen nicht aufweisen.
  • Menschen die nur Texte, ohne integrierte Videos lesen, verstehen mehr über das Gelesene als solche, welche die selbe Information in Form von Text und Video konsumieren. Obwohl Videos in Social Media sehr beliebt sind, stören sie unsere Konzentrationsfähigkeit.
  • Eine Studie befragte Studierende und fand heraus, dass 57% dieser Generation Social Media nutzen um Aufmerksamkeit zu finden und sich selbst zu vermarkten (Personal Brand aufbauen). 40% der Studierenden bestätigten, dass die Selbstvermarktung in Social Media sehr nützlich war um im Leben weiter zu kommen.
  • 5 Stunden Surfen im Internet reichen gemäss einer Studie von der Universität California aus damit das Gehirn seine Funktionsweise feststellbar verändert.
  • Positiv: Das Problemlösungsverhalten sowie die Fähigkeit schnelle Entscheidungen zu treffen hat sich durch das verwenden des Internets bei vielen Probanden stark verbessert.
  • Social Media macht süchtig: Eine Studie die bei Studierenden durchgeführt wurde und bei welcher die Probanden 24 Stunden lang auf jegliche Art von Medien verzichten mussten zeigte, dass Phantomerscheinungen auftauchten. Einige Probanden hatten Phantom-Mobiltelefonvibrationen gespürt, griffen nach ihren Mobiltelefonen oder verhielten sich hyperaktiv und rastlos.
  • Schon mal von “Oxytocin” gehört? Studien haben herausgefunden, dass durch den Einsatz von Social Media, respektive beim Verwenden von sozialen Netzwerken Oxytocin, ein Hormon welches Vertrauen und Empathie stimuliert, ausgelöst wird. Wer soziale Netzwerke verwendet kann auf Grund der Oxytocin Ausschüttung ähnliche Gefühle empfinden, als wenn man mit seinen Freunden oder seiner Familie sprechen würde – auch wenn die Kommunikation vermittelt und nicht face-to-face stattfindet. Durch Social Media fühlt man sich nahe an seinen Freunden.
  • Interessant ist auch die Aussage, dass sich Stresshormone bei Menschen die twittern tendenziell vermindern. Ein Grund wieso viele Manager begnadete Twitter-Benutzer sind?
  • Adrenalin wird ebenfalls ausgeschüttet: Normalerweise wird Adrenalin dann ausgeschüttet, wenn wir plötzlich auf eine Veränderung in unserer Umgebung reagieren müssen. Social Media ist quasi eine Serie von Veränderungen, wodurch der Körper immer wieder Dosen von süchtigmachenden Hormonen erhält – und das macht Menschen süchtig.
Infografik “How Social Media is Running our Minds”

Infografik “How Social Media is Running our Minds”

Fazit

Social Media macht süchtig, da sowohl unser Gehirn als auch unser Körper uns mit süchtigmachenden Hormonen an die Bildschirme unserer Endgeräte bindet – auf Kosten unserer Konzentrationsfähigkeit. Obwohl die Studien scheinbar wissenschaftlich durchgeführt wurden, würde ich mich nicht zu stark auf diese Resultate abstützen. Untersucht wurden nur Digital Natives. Wie sehen die Effekte bei Digital Immigrants aus? Reagieren Frauen stärker auf die süchtigmachenden Hormone als Männer? Diese und viele weitere Fragen müssen noch beantwortet werden. Das Forschungsgebiet ist hochspannend und wir werden wieder darüber berichten, wenn neue Studien zum Einfluss von Social Media auf uns Menschen verfügbar sind.

In diesem Sinne: Stay connected!


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