Qualitätsjournalismus wird wieder gefragter. So möchte Facebook den Menschen weltweit möglichst qualitativ hochwertige Beiträge ausspielen. Ab sofort werden deshalb Originalberichterstattungen von Verlagen bevorzugt im Newsfeed ausgegeben. Zudem wird neu überprüft, ob reale Personen hinter den Artikeln stehen.
Facebook hat das Ranking für ihren News-Content aktualisiert, um Originalberichterstattungen von News-Portalen bevorzugt auszuspielen. Dabei spielt auch die transparente Urheberschaft von Artikeln eine grosse Rolle. Facebook möchten den Menschen rund um die Welt möglichst qualitativ hochwertige Beiträge ausspielen.
Die originalen News-Beiträge auf Facebook spielen rund um die Welt eine bedeutende Rolle, damit sich die Menschen informieren können. Seien dies Breaking-News, eine Vertiefung in ein besonderes Thema, neue Fakten und Daten sammeln, teilen von kritischen Aktualitäten in Krisenzeiten oder das Publizieren von Augenzeugen-Berichten. Diese wichtige Art von Journalismus braucht Zeit und Erfahrung, welche Facebook nun ihrem Stellenwert gerecht wird und diese prioritär behandelt.
Facebook wird Artikel im News Feed bevorzugt ausspielen, welche sie als Originalberichterstattung identifizieren können. Dabei werden diverse Beiträge innerhalb eines spezifischen Themas angeschaut und den am häufigsten zitierten als Ursprungsquelle gekennzeichnet. Diese Anpassungen werden zuerst in der englischen Sprache umgesetzt, die weiteren Sprachen folgen laufend.
Die meisten News Stories, welche Menschen im Newsfeed sehen, sind nach wie von ihren Freunden oder Seiten, welche sie folgen – dies wird sich nicht ändern. Werden mehrere Beiträge von Verlegern gemeinsam genutzt und sind diese auch im Newsfeed einer Person verfügbar, wird von Facebook der Originalpost bevorzugt ausgeliefert. Die Definition einer Originalberichterstattung und deren Standards sind komplex, weshalb Facebook laufend mit Verlegern und Akademiker diese Umsetzung verfeinern wird.
Facebook beginnt Nachrichteninhalte herabzustufen, welche über keine eindeutigen Informationen über die Redakteure eines Verlages verfügen. Dies wird durch eine Überprüfung von Bylines (Verfasserzeile) oder der Mitarbeiterseite der Webpage gewährleistet, wo jeweils die Vor- und Nachnamen der Redakteure aufgelistet sind. Verleger, bei denen solche Informationen nicht vorhanden sind, verfügen über eine mangelnde Glaubwürdigkeit und erstellen Inhalte meist mit Clickbaits oder Ad Farms. Alle Facebook-Nutzer geben an, dass sie solche Inhalte nicht sehen wollen.
«Redaktionelle Transparenz» ist ein professioneller Standard, welche durch Organisationen unterstützt wird wie Trust Project, SOS Support Public Broadcasting Coalition, Global Forum for Media Development oder Reporters Without Borders’ Journalism Trust Initiative. Facebook hat mit diesen Organisationen sowie weiteren 20 globalen Medien-Experten ihre Standards entwickelt. Dabei haben sie auch festgestellt, dass in einigen Regionen Transparenz Journalisten in schwierige Situationen bringen kann. Deshalb startet dieses Projekt in einem limitierten Markt unter Berücksichtigung des Pressumfelds, in dem die Verleger tätig sind.
Originalnachrichten und -berichterstattungen können als Folge dieser Änderungen eine Zunahme der Verbreitung erfahren. Es ist jedoch wichtig sich daran zu erinnern, dass der News Feed von verschiedenen Ranking-Signalen abhängt, um Inhalte zu priorisieren. Wie Facebook Inhalte von Verlagen einstuft, kann hier nachgelesen werden. Facebook geht davon aus, dass die meisten Nachrichtenverleger aufgrund der Aktualisierungen keine signifikanten Änderungen an ihrer Verbreitung im Newsfeed feststellen werden.
In Zeiten von Corona, politischen Unsicherheiten und aktuellen Diskussionen über Rassen- oder Zugehörigkeitsdiskriminierung, kommt dieses Update von Facebook keinesfalls zu einem schlechten Zeitpunkt. Viele Menschen informieren sich heutzutage fast ausschliesslich über Social Media, weshalb Qualitätsjournalismus immer wichtiger wird. Social Media hat bestimmt auch seinen Teil dazu beigetragen, dass diese Branche leidet. Dass Facebook nun dieses Projekt laufend umsetzt zeigt, dass auch das grosse Social Media Unternehmen bestrebt ist, seinen Nutzern richtige und wahre Informationen zur Verfügung zu stellen.