Der Schutz des eigenen Unternehmens und deren Mitarbeiter auf Facebook sollte immer ein Fokus sein. Dieser Artikel umfasst verschiedene Massnahmen zum Schutz der eigenen Marke, des Business Managers sowie der Profile und Konten, die auf Facebook eingerichtet und implementiert werden können.
Die COVID-19-Pandemie hat zu massiven Veränderungen in der Welt geführt, einschliesslich einer Beschleunigung von Homeoffice und einer Zunahme der Zeit, die Menschen online verbringen. Diese Veränderungen haben auch zu einer Zunahme von Cyberkriminalität und betrügerischen Aktivitäten im Internet geführt. Angreifer nutzen Social-Engineering-Techniken wie Phishing oder die Aufforderung, bösartige Apps oder Software von Drittanbietern herunterzuladen. Die Absicht ist, Facebook-Anmeldedaten zu stehlen, wodurch die Angreifer Zugriff auf diese Tools erhalten. Dies sind gängige Techniken, die Angreifer bei vielen Online-Diensten und Plattformen einsetzen, nicht nur bei Facebook und Instagram.
Die Informationen und die Sicherheit der Menschen zu schützen, ist die wichtigste Verantwortung, die Facebook hat. Das Team arbeitet rund um die Uhr daran, Betrug zu erkennen und zu verhindern, Daten zu schützen und die Sicherheit der Systeme zu gewährleisten. Die Plattform möchte sicherstellen, dass die Menschen Massnahmen ergreifen, um all ihre Profile und Zugangsdaten sicher zu halten. Nur so können die Seiten und der Business-Manager vor fremden Zugriff geschützt werden.
Dabei gibt es nicht nur allein die Brand Safety-Kontrollen, in welchen bestimmte Anpassungen zum Schutz der eigenen Marke vorgenommen werden können. Auch im Business-Manager und im Hinblick auf Konten und Profile können vor allem Unternehmen und deren Mitarbeiter eigenständig Massnahmen anwenden, welche zu noch mehr Sicherheit beitragen. Dieser Artikel beinhaltet ebenfalls Tipps, welche direkt von der Plattform selbst veröffentlicht wurden.
In den Brand Safety-Kontrollen können Werbetreibende verhindern, dass ihre Werbeanzeigen in Zusammenhang mit Content ausgespielt werden, der für ihre Marke nicht effektiv oder sogar schädlich ist. Diese Kontrollen kann jeder Werbetreibender für sich und sein Unternehmen speziell für jedes Werbekonto vornehmen. Vorgenommene Anpassungen werden auf die bestehenden und auf zukünftige Kampagnen übernommen. Dabei ist zu beachten, dass diese Kontrollen zwar jederzeit stärker eingeschränkt werden können, es jedoch nicht mehr möglich ist, diese weniger einzuschränken. Dabei gibt es einige Hebel, welche man als Werbetreibender in den Kontrollen in Bewegung setzen kann.
Anhand des Content-Filters, können Marketer die Art des Contents kontrollieren, in welchem die Werbeanzeigen in den Facebook Platzierungen Instant Articles, Facebook In-Stream-Videos und Audience Network erscheinen. In diesen Platzierungen kann jeweils unter den Einstellungen «Vollständiger Bestand», «Standardbestand» und «Eingeschränkter Bestand» ausgewählt werden.
Eine detaillierte Auflistung der einzelnen Filter und deren Richtlinien in den Platzierungen kann man sich in den Content-Filtern anzeigen lassen.
Anhand von Blockierlisten können Werbetreibende steuern, dass ihre Werbeanzeigen nicht an Orten präsentiert werden, welche schädlich für die eigene Marke sein könnten. Da solche Listen die Reichweite natürlich einschränken, sollten wirklich nur die Orte angegeben werden, an welchen die Anzeigen nicht geschaltet werden sollen.
Dabei handelt es sich um eine URL-Liste (im CSV- oder TXT-Datei Format) von z.B. Webseiten, Apps oder auch Seiten im Audience Network, In-Stream Videos, IGTV oder Instant Articles. Bei der Erstellung der Liste ist es vollkommen ausreichend, wenn man nur die Top-Level-Domains mit aufnimmt. Subdomains einer Webseite werden dann automatisch auch blockiert. Zu beachten ist, dass pro File die Länge der Einschränkungen nicht mehr als 10’000 Zeilen betragen darf. Diese Liste kann für alle Videos greifen, oder nur für eine bestimmte Videoauswahl.
Hier im Business Manager können ausschliesslich Seitenadministratoren die Blockierlisten verwalten, erstellen und hochladen.
Für alle Werbetreibenden, welche bereits beim Hochladen einer zu grossen Blockierliste gescheitert sind, Achtung Geheimtipp! Das sind die aktuellen Obergrenzen für Blockierlisten:
Pro Blocklist dürfen wie erwähnt maximal 10’000 Publisher enthalten sein. Es ist jedoch möglich, die Listen bis zur angeführten Obergrenze zu füllen und anschliessend mehrere Listen hochzuladen. Möchte man also als Unternehmen die Platzierungen nutzen, ist es also dringend empfehlenswert, eine Blockierliste hochzuladen, um die eigene Marke zu schützen.
Bei der Verwendung von In-Stream-Videos können Unternehmen gewisse Themen-Ausschlüsse vornehmen. Dabei wird verhindert, dass die Ads in On-Demand-Videos zu diesen speziellen Themen ausgespielt werden. Facebook hat folgende Themen dazu definiert: Gaming, Nachrichten, Politik und religiöse/ spirituelle Inhalte.
Unternehmen lassen oftmals ausser Acht, dass ihre Ads in der In-Stream-Video-Platzierung auch in Livestreams von Gaming-Partnern erscheinen können. Durch das Haken setzen bei «Alle Live-Streams ausschliessen» kann dies verhindert werden. Somit kann eine noch genauere Kontrolle der zu erscheinenden Platzierungen vorgenommen werden. Werbetreibende können diesen Ausschluss im Werbeanzeigenmanager direkt beim Erstellen einer Anzeige oder im Business Manager für das gesamte Konto einstellen.
Um die Kontrolle über die Auslieferung der Werbeanzeigen zu stärken, können Unternehmen eine Publisher-Positivliste erstellen, die festlegt, wo die Anzeigen eingeblendet werden sollen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Reichweite dabei stark eingeschränkt werden kann.
Hier kann eine Publisher-Positivliste erstellt werden.
Die Publisher-Listen führen die Orte auf, in denen die eigenen Werbeanzeigen erscheinen könnten. Diese Listen werden täglich aktualisiert und unterteilen sich nach den Platzierungen In-Stream-Videos, Facebook Instant Articles, Audience Network und Instagram-IGTV.
Hier können die Publisher-Listen eingesehen werden.
In den Brand Safety-Kontrollen können die Publisher-Listen als CSV-Datei exportiert werden, um diese zu analysieren, zu sortieren oder zu filtern. Aufgrund dieser Auswertung können entsprechend die Blockierlisten und/oder die Publisher-Positivlisten erstellt und aktualisiert werden.
Sind bei der Auswertung Publisher dabei, bei denen man als Unternehmen nicht erscheinen möchte, können diese entsprechend der Blockierliste hinzugefügt werden. Das kann anhand der genannten CSV-Datei oder durch einen Klick direkt auf den Publisher mit dem Button «Zur Blockierliste hinzufügen» erfolgen.
Für Werbetreibende ist es nichts Neues. Facebook prüft bereits vor Schaltung der Werbeanzeigen diese im Hinblick auf die Gemeinschaftsstandards. Nicht selten kommt es dann vor, dass Anzeigen, welche noch nicht in einer Kampagne aktiv waren, plötzlich mit dem Status «Abgelehnt» ausgezeichnet werden. Es soll schliesslich nur Content auf Facebook und Instagram geteilt werden, welcher den Standards entspricht.
Auch Publisher durchlaufen eine kurze Prüfung, bevor hier eine Auslieferung von Werbung im Audience Network erfolgt:
Publisher, welche sich nicht sicher sind, ob sie den Audience Network-Richtlinien entsprechen, können sich hier weiter dazu informieren. Weiterhin müssen die Voraussetzungen der Monetarisierungsrichtlinien für Partner erfüllt werden, damit Publisher mit Facebook Geld verdienen können.
Hier gibt es genauere Informationen zur Monetarisierung der Seite und hier zur Monetarisierung der App.
Die Kampagne läuft, doch wie kann man feststellen, wo die Werbeanzeigen ausgespielt wurden? Hier kommen die Auslieferungsberichte ins Spiel, welche während oder nach Laufzeit einer Kampagne angeschaut werden können. Das Auslieferungsfenster bezieht sich auf die letzten 30 Tage. Es handelt sich dabei um Platzierungen, in welchen die Werbeanzeigen innerhalb oder neben Content erschienen sind. Der Auslieferungsbericht zeigt an, ob und wie oft die Werbeanzeigen in Webseiten, Apps, In-Stream-Videos, IGTV oder auch auf Facebook-Seiten eingeblendet wurden. Entdeckt man hier eine nicht passende URL, kann man diese direkt auf die Blockierliste setzen. Dies ist dringend empfehlenswert für die Optimierung zukünftiger Kampagnen, da so im Vorhinein weitere Ausschlüsse in den Blockierlisten vorgenommen werden können.
Hier können die Auslieferungsberichte angeschaut werden.
Wir empfehlen ausserdem, die Konten regelmässig zu überprüfen und zu aktualisieren, um die besten Praktiken zur Kontosicherheit aufrechtzuerhalten.
Weiteres über die Sicherheit im Business Manager ist hier zu finden.
Da Facebook weiss, dass die Arbeit an der Sicherheit nie zu 100 % abgeschlossen ist, arbeiten die Teams jeden Tag an Innovationen und Iterationen, um neuen und sich entwickelnden Bedrohungen entgegenzuwirken. Die Sicherheitsfunktionen der Produkte und die Erkennungsmechanismen, mit denen Facebook bösartige Aktivitäten auf der Plattform identifizieren und verhindern kann, werden ständig verbessert. Ausserdem bietet die Plattform für Unternehmen eine grosse Menge an Sicherheitsmassnahmen, welche in den Brand Safety-Kontrollen eigenständig evaluiert und umgesetzt werden können. Um die eigene Werbung zielgerichtet, sicher und markengeschützt ausspielen zu können, empfehlen wir dringend den Einsatz der oben aufgeführten Massnahmen. Auch im Hinblick auf die Sicherheit der eigenen privaten Profile, und um fremde Zugriffe auf den Business Manager vermeiden zu können, sollten die oben erwähnten Massnahmen ergriffen werden. Vor allem für Werbetreibende, welche sowohl für die Markensicherheit nach aussen und auch für die Sicherheit des Business Managers verantwortlich sind, bietet Facebook genügend Hebel, welche eigenständig umgesetzt werden können.