05.11.2021 Google Ads

Google: 7 Praxistipps für dynamische Suchanzeigen in Google Ads

Dynamische Suchanzeigen sollten in keinem Google Ads Konto fehlen. Sie können mit nur geringem Zeitaufwand erstellt werden und unterstützen bestehende Suchkampagnen, indem passende Suchanfragen abgefangen werden, die ansonsten verpasst werden würden. Um grossen Streuverlust zu vermeiden und die meiste Performance aus den dynamischen Werbeanzeigen herauszuholen, sollten diese 7 Praxistipps beachtet werden.

Dominik Braitsch
5 Min. Lesezeit
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Dynamische Suchanzeigen (oder auch Dynamic Search Ads) haben zwei Nutzen. Sie helfen Werbetreibenden, die eine Website mit grossem Umfang betreiben oder ein dynamisches Sortiment besitzen, in der Minimierung des Verwaltungsaufwandes. Die manuelle Erstellung von Keywordlisten, Anzeigengruppen und Werbeanzeigen für solche Websites kann sehr schnell sehr zeitaufwändig und ressourcenintensiv werden. Dynamische Suchanzeigen reduzieren diesen Aufwand, da hier nur gewünschte URLs sowie Beschreibungstexte für Werbeanzeigen hinterlegt werden müssen. Anzeigentitel und Finale URL werden von Google automatisch selektiert und die optimale Anzeigenschaltung basierend auf dem Website-Inhalt erfolgt, um dem Suchbegriff des Suchenden bestmöglich zu entsprechen. Ein weiterer Zweck der dynamischen Suchanzeigen liegt in der Funktion eines Auffangnetzes gegenüber bestehenden Suchkampagne und den Standard-Anzeigengruppen. Suchanfragen, welche über die bestehenden Keyword-Sets nicht abgedeckt sind, können so abgefangen werden. Welche Praxistipps es bei der Erstellung und Verwaltung von dynamischen Suchanzeigen gibt, werden in diesem Artikel erläutert.

1. Tipp: Irrelevante Ziel-URLs ausschliessen.

Um die Ausspielung von Anzeigen auf marketingtechnisch irrelevanten URLs zu verhindern, können bei der Auswahl der dynamischen Anzeigenziele sowohl Einschluss-Kriterien als auch Ausschluss-Kriterien verwendet werden. Während beim Hinzufügen von dynamischen Anzeigenziele Website-Kategorien, Regeln oder genaue URLs hinterlegt werden können, stehen beim Ausschluss nur die Regeln sowie die Verwendung von genauen URLs zur Verfügung. Es empfiehlt sich, Seiten wie das Impressum, die Datenschutzerklärung, Blogseiten, Pressebereich, Karrierebereiche als auszuschliessende dynamische Anzeigenziele zu definieren.

Dynamische Anzeigenziele ausschliessen

Dynamische Anzeigenziele ausschliessen

2. Tipp: Ausschluss bestehender Keyword-Sets

Keyword-Sets, die bereits in bestehenden Kampagnen und Standard-Anzeigengruppen vorhanden sind, sollten in dynamischen Anzeigengruppen ausgeschlossen werden. Somit werden Kannibalisierungseffekte verhindert, da vermieden wird, dass mehrere Kampagnen im selben Google Ads Konto auf dasselbe Keyword bieten. Für die bereits definierten Keywordlisten wurden in den Standard-Anzeigengruppen in der Regel die relevanteren Anzeigentexte erstellt, wodurch von einer Anzeigenschaltung von dynamischen Suchanzeigen auf dasselbe Thema abzusehen ist. Deshalb empfiehlt es sich, alle vorhandenen Keywords der regulären Kampagnen als auszuschliessende Keywords mit der Keyword-Option [Genau passend] in der dynamischen Anzeigengruppe zu hinterlegen und somit eine Anzeigenschaltung zu verhindern. Dazu zählen auch die eigenen Brand-Keywords. Diese können mit einer eigens erstellen Brand-Kampagne beworben werden, wodurch sie ebenfalls in der dynamischen Suchanzeigen Kampagne ausgeschlossen werden müssen.

Keywords anderer Anzeigengruppen und Kampagnen in der dynamischen Anzeigengruppe ausschliessen.

Keywords anderer Anzeigengruppen und Kampagnen in der dynamischen Anzeigengruppe ausschliessen.

3. Tipp: Strukturierung der dynamischen Anzeigengruppen

Ähnlich wie reguläre Standard-Anzeigengruppen, können auch die dynamischen Anzeigengruppen unterteilt werden, um eine bessere Steuerung und Optimierung zu gewährleisten. Zu beachten ist jedoch, dass die Unterteilung nicht so granular wie bei regulären Anzeigengruppen ausfallen muss. Dynamische Anzeigengruppen können anstatt auf Produktebene nach Produktkategorie, Webseitenbereich oder Themengebiet unterteilt werden. Mittels Einschluss- und Ausschlusskriterien für dynamische Anzeigenziele können somit mehrere URLs in einer Anzeigengruppe geclustert werden. Mit einer Regel können so beispielsweise URLs zur Produktkategorie X (URL enthält/Produktkategorie-X/) und zur Produktkategorie Y (URL enthält/Produktkategorie-Y/) kategorisiert werden. Basierend auf dieser Trennung werden dann dynamische Anzeigengruppen erstellt. Dies ermöglicht, die Beschreibungstexte näher an die beworbene Thematik anzupassen.

Dynamische Kampagnen und Anzeigengruppe können ebenfalls strukturiert werden.

Dynamische Kampagnen und Anzeigengruppe können ebenfalls strukturiert werden.

4. Tipp: Regelmässige Prüfung der Suchbegriffe

Da Google mit dynamischen Suchanzeigen einen gewissen Handlungsspielraum hat, ist es unerlässlich regelmässig die Suchbegriffe zu kontrollieren, welche eine Anzeigenauslieferung auslösen. Basierend darauf, wie die eigene Website organisiert ist und wie gut Google diese mit den Suchanfragen zusammenführen kann, erscheinen relevante oder irrelevante Suchbegriffe im Bericht. Bestimmt ist der meiste Traffic thematisch korrekt, jedoch schlüpft hin und wieder ein irrelevantes Keyword hindurch. Im Suchbegriff-Bericht der dynamischen Anzeigengruppe sollte mindestens wöchentlich verglichen werden, welche Suchbegriffe erscheinen und welche Landingpage mit dem Suchbegriff gematched wurde. Ist der Begriff unpassend, kann dieser zu den auszuschliessenden Keywords hinzugefügt werden, oder die unpassende Landingpage wird als auszuschliessenden URL definiert.

Prüfen von Suchbegriffen in dynamischen Anzeigengruppen.

Prüfen von Suchbegriffen in dynamischen Anzeigengruppen.

5. Tipp: Anzeigeerweiterungen sind auch hier möglich

Was für Standard-Anzeigengruppen selbstverständlich ist, wird für dynamische Anzeigengruppen oft vergessen. Auch hier ist es möglich, die unterschiedlichen Anzeigeerweiterungen hinzuzufügen. Diese werden wie gewohnt mit der dynamisch generierten Anzeige ausgespielt. Mindestens drei Anzeigeerweiterungen sollten der dynamischen Anzeigengruppe hinzugefügt werden. Dabei müssen keine neuen erstellt werden. Erweiterungen, die bereits in Verwendung sind, können einfach hinzugefügt werden.

Bei dynamischen Anzeigengruppen und Kampagnen können Anzeigenerweiterungen hinterlegt werden.

Bei dynamischen Anzeigengruppen und Kampagnen können Anzeigenerweiterungen hinterlegt werden.

6. Tipp: Noch mehr Automatisierung durch Gebote

Um sich vorsichtig an die Ausspielung dynamischer Suchanzeigen heranzutasten und Streuverlust zu vermeiden, können manuelle CPC Gebote definiert werden. Diese können Schritt für Schritt angehoben werden, sobald erste Performance-Indikatoren erkannt werden. Dynamische Anzeigengruppen performen allerdings wesentlich effizienter, wenn eine automatische Gebotsstrategie im Einsatz ist. So kann der Google Algorithmus alle User-Signale zum Zeitpunkt der Anzeigenauktion miteinbeziehen und das richtige Gebot basierend auf Nutzer-Absicht, Gerät, Surfverhalten und vielen anderen Signalen bestimmen.

Mit automatischen Gebotseinstellungen performen dynamische Suchanzeigen besser.

Mit automatischen Gebotseinstellungen performen dynamische Suchanzeigen besser.

7. Tipp: Einsatz von Zielgruppen

Der Einsatz von Zielgruppen macht auch bei dynamischen Suchanzeigen Sinn. Auch hier können, um Streuverlust zu vermeiden, Zielgruppen zusätzlich für die Ausrichtung hinzugefügt werden. Dies schränkt die Ausspielung der Anzeigen – neben den Keywords – auf die definierten Zielgruppen ein. Bei geringen Kampagnenbudgets und kleinen Websites ist das jedoch eine grosse Limitierung der dynamischen Suchanzeigen und führt oft zu wenig Anzeigenschaltung. Für umfassende Websites kann das Sinn ergeben. Weiters kann mittels Remarketing-Listen für Suchanzeigen (RLSA) auch bei dynamischen Anzeigegruppen der Suchende erneut angesprochen und mittels Gebotsanpassungen verstärkt ins Targeting genommen werden.

Bei dynamischen Anzeigengruppen können Zielgruppen sowohl zur Beobachtung als auch zur Ausrichtung hinzugefügt werden.

Bei dynamischen Anzeigengruppen können Zielgruppen sowohl zur Beobachtung als auch zur Ausrichtung hinzugefügt werden.

Fazit

Dynamische Suchanzeigen sind nicht nur eine enorme Arbeitserleichterung für grosse Websites und Produktsortimente, sondern auch ein ausgezeichnetes Mittel, um Suchanfragen abzufangen, die man mit den regulären Kampagnen verpasst hätte. Auch wenn dynamische Suchanzeigen ohne Keywords und mit nur wenig Zeitaufwand erstellt werden können, empfehlen wir diese nur als Ergänzung zu den bestehenden und regulären Standard-Kampagnen.  Dynamische Suchanzeigen sind nicht so «gefährlich und angsteinflössend» wie oft angenommen, wenn diese korrekt erstellt und optimiert werden. Mit diesen Praxistipps und gut definierten Keyword-, URL- und Suchbegriff-Ausschlüssen, bekommt Google keinen zu grossen Spielraum, sodass das Budget auch zweckmässig verwendet wird.

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