Google Maps lanciert einen eigenen News Feed, in welchem Google Anwender Beiträge erstellen und erkunden können. Damit eröffnet sich eine neue Möglichkeit, um Orte am jeweiligen Standort zu finden und entsprechend auch darüber zu berichten.
Stories, Stories und noch mehr Stories, egal wo man hinsieht. Google hingegen bleibt etwas konservativ und führt anstelle von kleinen Kreisen am oberen Bildschirm Rand einen eigenen News Feed in Google Maps ein. Technisch gesehen nennt Google das neue Feature den “Community Feed” weil er lokale Beiträge aus der Nähe aufführt. Dieser ist gleich organisiert wie man es von anderen Plattformen kennt – ein vertikal scrollbarer Feed mit Beiträgen welche man “liken” kann, indem man auf einen kleinen Daumen tippt.
Der Feed, welcher über die Registerkarte “Erkunden” der Google Maps-Anwendung aufgerufen werden kann, soll es erleichtern, die neuesten Nachrichten Updates und Empfehlungen aus vertrauenswürdigen lokalen Quellen zu finden. Dazu gehören Postings, die Geschäftsinhaber mit Google My Business erstellen, um Kunden über neue Geschäfte, Menüaktualisierungen und andere Angebote zu informieren. Nach Angaben von Google wird der Schwerpunkt bei der Einführung auf der Hervorhebung von Postings von Unternehmen aus der Lebensmittel- und Getränkebranche liegen.
Seit Jahren können Unternehmen diese Art von Postings mit den Google-Tools erstellen. Früher mussten die Anwender jedoch gezielt auf das Unternehmensprofil tippen, um ihre Aktualisierungen zu erhalten.
Jetzt wird dieselbe Art von Posting auch denjenigen Google Maps-Anwendern angezeigt, die nicht den zusätzlichen Schritt unternommen haben, einem bestimmten Unternehmen zu folgen. Diese erhöhte Sichtbarkeit hat sich laut Google auf die Ansichten der Posts ausgewirkt. Bei ersten Tests des Community-Feeds vor seiner öffentlichen Einführung stellte Google fest, dass die Beiträge von Unternehmen mehr als doppelt so häufig aufgerufen wurden wie vor der Einführung des Feeds.
Zusätzlich zu den Beiträgen von Unternehmen wird der neue Community Feed Inhalte enthalten, die von Google-Anwendern (welchen gefolgt wird), gepostet wurden. Ausserdem sind aktuelle Bewertungen von Googles Local Guides ersichtlich – dem Freiwilligenprogramm, bei dem Personen ihr Wissen über lokale Orte weitergeben können, um zum Beispiel Profilabzeichen oder frühzeitigen Zugang zu Google-Funktionen zu erhalten.
Viele der im Community Feed enthaltenen Informationen waren bereits vor dem heutigen Start an anderer Stelle in Google Maps verfügbar.
Beispielsweise bot die Registerkarte “Updates” von Google Maps einen ähnlichen Feed an, der die Postings von Unternehmen zusammen mit Nachrichten, Empfehlungen, News und anderen Funktionen enthielt, die zum Entdecken anregen sollten. Währenddessen gruppierte die Registerkarte “Entdecken” die Unternehmen am oberen Bildschirmrand in thematische Gruppen (z.B. Speiselokale im Freien, Cocktailbars usw.) und ermöglichte es den Personen dann, andere Listen zu durchsuchen und Fotos von Bereichen anzuzeigen.
Mit der Aktualisierung werden diese Gruppen von Unternehmen nach Kategorie weiterhin am oberen Bildschirmrand angezeigt, aber der Rest der Registerkarte ist dem scrollbaren Feed gewidmet. Dies verleiht der Registerkarte ein deutlicheres Gefühl als zuvor.
Wenn nach unten gescrollt wird, können Beiträge mit “Gefällt mir” markiert werden oder es kann Unternehmen “gefolgt” werden, wodurch deren Benachrichtigungen ebenfalls an die persönliche Registerkarte “Updates” gesendet werden. Kommentare gibt es derzeit noch keine.
Google erhofft sich dadurch, dass das Update Personen dazu ermutigt, die App öfter zu besuchen, um herauszufinden, was in ihrer Gegend passiert – ob es sich dabei um einen neuen Beitrag eines Unternehmens handelt oder um die Bewertung eines anderen Nutzers, der eine unterhaltsame lokale Aktivität beschreibt, wie zum Beispiel einen Tagesausflug oder einen neuen Wanderweg.
Die Funktion kann auch auf Reisen oder bei Recherchen in anderen Gebieten verwendet werden, da der “Community Feed”, nicht nach dem eigenen Wohnort oder aktuellen Standort gebunden ist, sondern danach, wo auf der Karte gesucht wird.
Der Feed ist die Neuste in einer Reihe von Aktualisierungen, die Google Maps zu einem echten Facebook-Rivalen machen soll. In den letzten Jahren hat Google Maps Funktionen hinzugefügt, die es Personen ermöglichen, Unternehmen zu verfolgen, ähnlich wie bei Facebook, und diese Unternehmen direkt in der App zu benachrichtigen, ähnlich wie Messenger. Unternehmen konnten in der Zwischenzeit ihr eigenes Profil in Google Maps einrichten, wo sie ein Logo und ein Titelfoto hinzufügen und einen kurzen Namen wählen konnten – ähnlich wie es die Facebook-Seiten heute bieten.
Gemäss Google wird die Funktion weltweit auf Google Maps für iOS und Android eingeführt und ist bereits bei vielen Personen im DACH-Raum verfügbar.
Ob Google damit wirklich zum Facebook Killer wird, bleibt zu bezweifeln. Wenn wir etwas zurückdenken, konnte sich Google+ nicht wirklich durchsetzen als Social Media Plattform. Dieses Mal wird aber der bessere Schachzug gespielt, da auf eine bereits stark genutzte Plattform, nämlich Google Maps gesetzt wird, anstatt eine neue Plattform aufzubauen. Dadurch sollte Google Maps stärker genutzt werden, sofern sich die Personen entsprechend motivieren lassen. Was aber für Unternehmen auf alle Fälle empfehlenswert ist, ist diese Funktion bereits von Anfang an zu nutzen, um die Sichtbarkeit vom eigenen Unternehmen zu erhöhen.
Dazu gibt es bereits Tools, welche die Verwaltung von Google My Business Einträgen erleichtern, wie zum Beispiel Qvadi, welches im Dezember noch gratis getestet werden kann in der Betaphase. Die Hutter Consult unterstützt als Partner bei Bedarf bei der Einrichtung und der Verwaltung.