Wie viele Inhalte wurden im letzten Halbjahr wegen Verstössen gegen die LinkedIn Richtlinien entfernt und wie viele Anfragen von Regierungen zu Mitgliedern hat die Plattform erhalten? Und wie viele Daten wurden weiter gegeben? Der Transparency Report des ersten Halbjahres 2021 ist da.
Der neue Transparency Report von LinkedIn für das erste Halbjahr 2021 ist da. Die Business-Plattform berichtet über ihre Massnahmen zum Schutz ihrer Mitglieder mit ihrem Community Report und gibt weiter Einsicht in die erhaltenen Regierungsanfragen in ihrem Government Requests Report.
Im Community Report wird jeweils erfasst, wie LinkedIn ihre User Agreement und die Professional Community Policies für die Mitglieder weltweit durchsetzt.
Gelöschte Fake-Accounts. Quelle: LinkedIn.com
In sechs Monaten konnten 11.6 Millionen gefälschte Konten bereits bei der Registrierung durch LinkedIns automatisierte Abwehrmassnahmen blockiert werden. 3.7 Millionen weitere Konten wurden proaktiv durch LinkedIn entfernt und 85’700 weitere Konten, nachdem diese von Mitgliedern gemeldet wurden.
Mit den automatisierten Abwehrmassnahmen von LinkedIn konnte in der ersten Jahreshälfte die Prozentzahl der unangemessenen Inhalte nochmals von 98.3 % auf 99.6 % gesteigert werden. 232’000 Inhalte wurden zusätzlich manuell nach proaktiver Meldung entfernt. Hierzu gehören vor allem unangemessene kommerzielle Aktivitäten und repetitive Kommunikation oder Einladungen, oftmals mit einem finanziellen Hintergrund.
Ähnlich wie im vorangegangenen Berichtszeitraum wurde ein rekordverdächtiges Engagement und Konversationen auf LinkedIn beobachtet. Mit diesem Anstieg sind auch die Inhalte gestiegen, die gegen die Richtlinien verstossen, wie z. B. Fehlinformationen, Hassreden und gewalttätige oder grafische Inhalte.
Es mussten 147’490 Fehlinformationen entfernt werden, dies sind 25 % mehr als im vorherigen Zeitraum und führen die traurige Tabelle an. Die Belästigungen und andere beleidigende oder unhöfliche Inhalte sind mit 147’156 etwas zurückgegangen (-6 %). Dabei sind gewalttätige und grafische Inhalte mit 37’695 gestiegen (+40 %) sowie nicht jugendfreie Inhalte mit 22’621 (+58 %). Auch Hassreden haben sich mit 18’337 erhöht (+24 %) sowie die Meldungen zum Kindesmissbrauch von 101 (+50 %).
LinkedIn Inhaltsverstösse. Quelle: LinkedIn.com
LinkedIn respektiert die Rechte am geistigen Eigentum anderer und duldet keine Urheberrechtsverletzungen. Die Professional Community Policies verlangen von allen Mitgliedern, dass sie die Rechte anderer respektieren und das Gesetz befolgen, einschliesslich der Einholung aller notwendigen rechtlichen Genehmigungen, bevor sie geschützte Inhalte teilen. Es wurden 5’796 Anträge zur Entfernung von Inhalten gestellt, welche zu 99.7 % durch LinkedIn entfernt wurden.
In diesem Bericht wird erörtert, wie LinkedIn auf behördliche Anfragen nach Mitgliederdaten und der Entfernung von Inhalten reagiert. LinkedIn betont, dass die freie Meinungsäusserung gewährt werden muss und versucht, die Auswirkungen von Gesetzen, die sich negativ auf konstruktive, relevante Äusserungen auswirken könnten, zu minimieren.
Auch werden die Gesetze respektiert, die in den einzelnen Ländern gelten. In den USA muss LinkedIn auf verschiedene Arten von rechtlichen Verfahren auf Bundes-, Landes- und lokaler Ebene reagieren. Am häufigsten auf Durchsuchungsbefehle und Vorladungen. LinkedIn erörtert weiter, dass sie niemals Mitglieder-Informationen an eine Regierung weiter geben, ohne vorher zu versuchen, das einzelne Mitglied zu benachrichtigen, es sei denn, das geltende Recht verbietet es, dies zu tun.
LinkedIn Regierungsanfragen. Quelle: LinkedIn.com
Von Januar bis Juni 2021 hat LinkedIn insgesamt 625 Regierungsanfragen erhalten, welche 2’672 Konten betrafen. In 72 % der Fälle hat LinkedIn die Regierungsanfrage bearbeitet und somit personenbezogene Daten weitergegeben.
Die Schweizer Regierung beantragte innerhalb dieses Zeitraums in 2 Anfragen die Daten von 2 Konten. Einem dieser Anträge leistete LinkedIn Folge. In Deutschland handelte es sich um 62 Anfragen, betreffend 70 Konten. 77 % der Anfragen wurden durch LinkedIn bearbeitet und der Regierung Daten von 52 Konten zur Verfügung gestellt.
Insgesamt 62 Regierungsanfragen zur Entfernung von Inhalten erhielt LinkedIn von Januar bis Juni 2021. Mehr als im vorherigen Jahr insgesamt mit 50. 31 Regierungsanfragen stellte China, sieben Indien und 24 die Türkei. Total wurden 57 der 62 Inhalte durch LinkedIn entfernt.
Auch im letzten rapportierten Zeitraum konnte LinkedIn ihre Massnahmen zum Schutz seiner Mitglieder durchsetzen, was nicht selbstverständlich für eine so schnell wachsende Social Media Plattform ist. Hier ist zu beobachten, dass leider auch hier die Anzahl an Fehlinformationen, gewalttätigen sowie nicht jugendfreien Inhalten zugenommen hat.
Auch interessant sind die Anfragen der Regierungen auf Informationen von LinkedIn-Mitgliedern sowie deren Anfrage für Entfernungen von Inhalten.