Product Pages mit Product Ads, ein lang ersehnter Business Manager, Erweiterungen des Audience Networks und Audience Insights kommen bei LinkedIn, wenn sie bei anderen Plattformen untergehen. Das Jahr 2022 wird ein riesiges Feuerwerk für die wohl grösste Business Plattform weltweit. Es wird besonders weitreichende Änderungen und viel mehr Spielraum für Unternehmen geben.
Ende Februar hat LinkedIn Marketing ihre Product Roadmap 2022 vorgestellt. Das letzte Update zur Roadmap wurde im November 2021 veröffentlicht. Die neue Roadmap deckt die nächsten 6 Monate ab und zeigt diverse Änderungen zum letzten Update auf. Nach wie vor werden aber immer noch Features vermisst, welche auch in diesem Jahr den Marketers nicht zur Verfügung stehen werden. Die Plattform hat bereits die 810 Millionen Marke an Mitglieder geknackt und das Potenzial für Marketers steigt unabdingbar an. Aus diesem Grund liegt der Fokus bei dieser Roadmap auf dem Business Manager und weiteren spannenden Ad-Formaten.
Bei der Vorstellung der neuen Roadmap fokussierte sich LinkedIn auf die kommenden 6 Monate. Gemäss LinkedIn soll das Advertising ebenfalls die Vision und Mission der Plattform “Schaffung wirtschaftlicher Chancen für alle Mitglieder der globalen Arbeitswelt” widerspiegeln. Denn genau so sollten auch die Ads erstellt und grundlegend die Funktionen des Advertisings sein. LinkedIn Marketing teilt die neuen Produkt-Updates in vier Hauptrubriken ein:
In erster Linie geht es um den organischen Content einer Company Page. LinkedIn teile erneut mit, dass sie im letzten Jahr die Artikel-Funktion auch für Unternehmensseiten aufgeschaltet haben. Dadurch können Fachbeiträge nicht nur von einzelnen Mitgliedern veröffentlicht, sondern auch dem Unternehmenskonto gutgeschrieben werden. Die Fachartikel sind anschliessend unter der Rubrik Beiträge als Artikel auffindbar.
Nach dem Launch des Artikels für Unternehmensseiten kommt jetzt der nächste Schritt zum Newsletter. Bis Ende März 2022 sollten für alle Unternehmensseiten LinkedIn Newsletter zur Verfügung stehen. Mit dieser neuen Funktion kann direkt eine Subscriber-Community mit wiederkehrenden Artikeln aufgebaut werden. Das grossartige ist, dass alle Company Page Follower eine Benachrichtigung erhalten, dass ein Newsletter zu einem bestimmten Thema ab sofort zur Verfügung steht. Die Unternehmensseite muss lediglich mehr als 150 Follower haben, damit die Funktion verfügbar ist.
Im letzten Jahr wurden die Product Pages ausgerollt, jedoch nicht für alle Unternehmensseiten. Nun hat die Plattform bereits erste Änderungen vorgenommen und die Reviews der Produkte mit Produkt-Empfehlungen ausgetauscht. Bis Ende März 2022 sollen für alle Unternehmensseiten (egal welche Branche) diese Produktseiten innerhalb der Company Page aufgeschaltet werden.
Ebenfalls wird es möglich sein, eine eigene Community für die Produkte aufzubauen. Dadurch soll der Austausch von Produkt-Benutzern gesteigert sowie besser auf Anfragen eingegangen werden. Die Beziehung zum Unternehmen wird dadurch verstärkt und der Erfahrungsaustausch gesteigert.
Einer der Kernwerte von LinkedIn ist es, die Mitglieder an erster Stelle zu platzieren und ihre Privatsphäre innerhalb der Plattform zu schützen. In diesem Bereich legen sie klar den Fokus auf die Transparenz gegenüber den Mitgliedern.
LinkedIn bietet den Werbetreibenden und Mitgliedern durch Audits und Beteiligung eine branchenführende Transparenz, wie Werbung auf LinkedIn funktioniert. Ausserdem können die Mitglieder ihre Werbeerfahrung auf der Plattform kontrollieren.
Aber nicht nur die Ads können jederzeit überprüft werden. LinkedIn fragt bei den Mitgliedern vermehrt an, ob sie mit dem Inhalt des Feeds zufrieden sind oder nicht. Es wird beispielsweise nachgefragt, ob die Unterhaltungen im Feed respektvoll und freundlich sind oder eher nicht.
Die Hauptprodukte bei der jetzigen Roadmap waren die Erweiterung des LinkedIn Audience Networks, die neuen Ad-Formate und Platzierungen, eine neue Landingpage für Marketers, Erweiterungen der Metriken sowie Updates zu der Bidding-Strategie.
Im letzten Quartal 2020 wurde der Company Engagement Report aufgeschaltet. Mit dem Company Engagement Report kann von den hochgeladenen Unternehmenskontakten das Engagement gemessen werden. Der Report zeigt die Anzahl der Interaktionen (Likes, Kommentare und geteilte Beiträge). So kann festgestellt werden, ob die Werbeanzeigen auch bei den richtigen LinkedIn Mitgliedern ankommen. Zudem lässt sich mit dem Engagement Report nachverfolgen, wie die Zielgruppe auf die Werbeanzeigen reagiert haben.
Der Company Engagement Report wird nun mit CRM-Spalten erweitert. Das CRM kann mit LinkedIn verbunden werden (nur Salesforces und mit dem Sales Navigator möglich), um den Verkaufsstand und den Wert des Geschäfts zu sehen.
Eine schon längst überfällige Funktion, die bereits bei Meta wieder verschwunden ist, sollte demnächst erscheinen. Die Beta-Version startet bis Ende März 2022.
Mit den Audience Insights können die demografischen Zusammensetzungen aller Zielgruppen erschlossen werden. Relevante Inhalte und Themen können für die definierte Zielgruppe entdeckt werden. Ebenfalls kann das Engagement der Zielgruppe mit der eigenen Marke nachverfolgt werden.
Der Revenue Attribution Report (RAR) ermöglicht es Werbetreibenden, den ROI effektiv zu messen und ihre Marketing-Aktivitäten zu optimieren, indem sie CRM-Daten den Werbeaktivitäten auf LinkedIn zuordnen, um die Auswirkungen der Marketing-Aktivitäten auf die tatsächlichen Geschäftsergebnisse zu ermitteln. Dies wird mit dem neuen Business Manager möglich sein, indem das CRM über eine Schnittstelle angebunden wird.
Bereits bei den früheren Roadmaps wurde das Document Ad vorgestellt und ist für einige Mitglieder schon verfügbar (Beta-Version). Im zweiten Quartal 2022 wird es definitiv für alle Mitglieder ausgerollt. Spannend ist, dass mit dem Document Ad auch Leads generiert werden können. Eine Ziel-URL kann aber nicht hinterlegt werden, es dreht sich alles um die Informationen im Dokument und die daraus resultierenden Leads.
Mit dem Click-to-Message Ad können klassische Single Image Ads im Newsfeed ausgespielt werden. Wenn ein Mitglied mit dem Single Image Ad interagiert, wird die Person direkt in die Inbox weitergeleitet, um mit dem Unternehmen zu kommunizieren. Es soll eine Art Chat-Funktion sein, damit die Zielgruppe direkt mit dem Unternehmen interagieren kann. Die Inbox des Unternehmens wird aber nicht für den allgemeinen Community-Austausch angedacht, sondern wird innerhalb des Kampagnen Managers aufgebaut.
Ein weiteres neues Ad-Format ist das Conversation Starter Ad. Es ist eine Anlehnung an das bestehende Conversation Ad, aber noch mehr in Richtung eines interaktiven Chats mit dem Unternehmen direkt. Dieses Ad-Format ist aus diesem Grund nicht für Europa zugänglich, da es zu den Sponsored Messaging Formaten gehört. Die Beta-Version wird im dritten Quartal 2022 ins Rollen gebraucht.
Bereits gegen Ende 2021 wurde die Beta-Version des Offsite-Conversiontrackings gestartet. Das aktuelle Setup der Conversion wird erweitert, damit es einfacher ist Conversions onsite und offsite zu erfassen.
Bei den Brand Lift Tests, welche erst ab einem eher höheren Media Spend (90’000.00 USD) pro Ad Account funktionieren, gibt es in diesem Quartal Ergänzungen bei den Insights. Neue Optionen bei den demografischen Daten sowie Branchen-/Orts-Benchmarks werden verfügbar.
Auch bei LinkedIn können bald Offline Conversions verbunden werden, um den vollen Impact des Mediaspends zu messen.
Bei der Vorstellung der Roadmap hat die Plattform erneut auf die Erneuerungen “Ziel der Optimierung” bei den Geboten hingewiesen. Zudem teilte LinkedIn erneut mit, dass das Forcasting-Tool beim Kampagnensetup erneuert wurde.
Im ersten Halbjahr 2022 wird die Boosting Funktion mit Video-Beiträgen erweitert und es wird möglich, die Zielgruppen abzuspeichern. Zudem sollen Kampagnen direkt innerhalb der Boosting Funktion geändert und gestoppt werden können.
Gemäss LinkedIn wird es auch ein Pilotprojekt geben, in dem über die mobile App die Boosting Funktion eingesetzt werden kann. Diese soll ebenfalls in der zweiten Hälfte 2022 lanciert werden.
Neben der Navigationsleiste, welche neu auf der linken Seite des Kampagnen Managers aufzufinden ist, wird es endlich möglich sein, die Accounts, Kampagnengruppen, Kampagnen und Ads löschen zu können. Mit der neuen Navigationsleiste soll es auch möglich sein, das Budget, den Zeitplan und das Gebot ausserhalb der Kampagne anzupassen.
Zurzeit gibt es die Beta-Version des Business Managers für einige Mitglieder. Im zweiten Quartal 2022 soll er aber endlich für alle Marketer zur Verfügung stehen. Die Usability soll mit Dashboards vereinfacht werden, sodass auch Company Pages und diverse Einstellungen im Business Manager vorgenommen werden können. Das Arbeiten mit verschiedenen Teams und Partnern wird dadurch um einiges vereinfacht.
Grosse Änderungen gab es bei der jetzigen Roadmap im Vergleich zum November 2021 nicht. Einige Ad-Formate, wie das Click-to-Message Ad oder das Conversation Starter Ad, wurden vorgestellt. Allerdings wurde das Product Ad, welches ebenfalls sehr interessant ist, nicht mehr erwähnt. Die Landingpages, welche den Ansatz der Instant Experiences pflegen, erhielten auch keine Erwähnung mehr. Es ist aber klar, dass es extrem viele Erneuerungen und Erweiterungen in diesem Jahr geben wird. Allerdings stockt die LinkedIn nicht nur im Bereich des Advertisings massiv auf, sondern auch auf der Seite der Company Page wird es nochmals einige neue Features geben. Der Newsletter für die Company Page ist sicherlich eines der spannendsten Formate, aber auch die Product Pages in Kombination mit den Product Ads werden ein neues Highlight auf LinkedIn.