Das Ads Camp 2024 in Köln war wieder das Digital-Advertising-Event des Jahres! Erfahre in unserem Recap die Top-Trends, Performance-Hebel und KI-gestützten Tools, die Deine Social Ads zum (e)skalieren bringen. Wir haben Dir alles Wichtige – direkt von den Experten des Ads Camps – im Recap zusammengefasst!
Auch 2024 waren wir beim Advertising-Event des Jahres – dem Ads Camp in Köln. Alles, was Rang und Namen hat, war vor Ort, um die heissesten Trends, Strategien und Technologien für 2024 und darüber hinaus zu diskutieren. Von den neusten KI-Lösungen zur Kampagnen-Skalierung, über Insights zur kreativen Gestaltung von Social Ads, bis hin zu smarteren Reporting-Methoden. Das Event war ein Feuerwerk an Wissen und praxisnahen Tipps. Die wichtigsten Highlights und Eindrücke haben wir dir in unserem ausführlichen Recap zusammengefasst. Viel Spass beim Lesen.
Unser Team vor Ort – v.l.n.r. Esther, Nadina, Anna, Helena, Michaela, Matthias, Saskia und Thomas (Besmo)
Florian Litterst – Adsventure
Wenn man schon länger Social Ads schaltet, stellt man fest, dass die Tools immer besser werden. Trotzdem bleiben die Ergebnisse oft hinter den Erwartungen zurück. Warum ist das so? Was läuft schief? Gemäss Florian Litterst stellen sich viele Werbetreibende die falschen Fragen. Er zeigte am Ads Camp auf, welche drei Ebenen es beim Wachstum mit Social Ads gibt und wie darüber die Performance der Kampagnen optimiert wird.
Im ersten Schritt gilt es zu verstehen, dass Social Ads primär Push-Marketing sind. Das bedeutet, dass die Nutzer*innen mit Werbung proaktiv erreicht werden – anders als beim Pull-Marketing, wo die Nutzer*innen gezielt nach Angeboten suchen. Hier müssen die passenden Botschaften gefunden werden, die die Zielgruppe wirklich ansprechen.
Folgende Fragen sollten sich Werbetreibende stellen:
Ein häufiger Fehler ist, zu früh komplizierte Dinge wie Attributionsmodelle zu analysieren, bevor überhaupt ein solides Fundament vorhanden ist. Das Ziel in dieser Phase sollte sein, eine überzeugende Botschaft zu entwickeln, die vor allem bei kalten Zielgruppen zieht. Die Kreation von Ads ist also entscheidend. Es sollte sichergestellt werden, dass die Creatives gut funktionieren und verschiedene Zielgruppen ansprechen.
Ist die erste Ebene gemeistert, kommt die nächste Herausforderung: Prozesse und Systeme zu schaffen. Das bedeutet, dass das, was funktioniert, replizierbar gemacht werden muss. Kreativität allein reicht nicht – es wird ein System benötigt, das immer wieder angewendet werden kann.
Fragen für diese Ebene:
Besonders wichtig ist hier, dass das Team auf Basis der Ads, die tatsächlich performen, neue Inhalte produziert. Ein strukturiertes System sorgt dafür, dass das Creative-Team nicht in die falsche Richtung arbeitet und unnötige Ressourcen verschwendet.
Auf der höchsten Ebene geht es um die Full-Funnel-Skalierung. Das bedeutet, dass auf den Ergebnissen der ersten beiden Ebenen aufgebaut und diese genutzt werden, um die Kampagnen grossflächig zu skalieren. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die Customer-Journey verstanden wird.
Fragen für diese Ebene:
Es ist wichtig, dass Werbetreibende sich klar machen, dass nicht jede Kennzahl gleich relevant ist. Der Fokus sollte auf den entscheidenden Metriken liegen, um datengetrieben die Performance zu steigern.
Bei den drei Ebenen – Push-Marketing, Prozesse und Systeme sowie Full-Funnel-Skalierung – baut jede Ebene auf der vorherigen auf. Es bringt wenig, sich direkt in die Skalierung zu stürzen, wenn die Grundlagen noch nicht stimmen. Es sollte regelmässig reflektiert werden, wo das Unternehmen gerade steht, und die richtigen Fragen gestellt werden. So wird langfristig mehr aus den Social Ads herausgeholt und die Performance nachhaltig gesteigert.
Gesa Lischka – Kochstrasse™
Vertrauen ist die Basis jeder Beziehung – ob im privaten Umfeld oder im Business. Doch wie entsteht Vertrauen und wie wird es gezielt aufgebaut? Gesa Lischka hat am Ads Camp erklärt, dass Vertrauen sich auf zwei Ebenen aufbauen lässt: dem kognitiven und dem affektiven Vertrauen. Während kognitives Vertrauen auf rationale Überlegungen wie Beweise, Zertifikate oder Siegel beruht, ist das affektive Vertrauen viel emotionaler. Es entsteht durch das «Bauchgefühl» und ist eng mit dem Neurotransmitter Oxytocin verbunden, dem sogenannten «Kuschelhormon».
Vertrauen zu erzeugen ist keine Einbahnstrasse. Es erfordert, dass man selbst, als auch die Kund*innen, Mitarbeitenden oder Partner*innen Vertrauen in die Beziehung setzen. Hier sind fünf Merkmale, die Vertrauen in jeder Beziehung – ob geschäftlich oder privat – fördern:
Da man im digitalen Business nicht physisch mit den Kund*innen interagieren kann, musst man andere Wege finden, um Vertrauen zu schaffen. Hier sind einige Strategien, die dabei helfen, Vertrauen bei den Kund*innen und Mitarbeitenden zu stärken:
Vertrauen ist womöglich nicht nur die wichtigste Währung, sondern auch ein entscheidender Hebel für den Erfolg. Wenn man die fünf Merkmale des Vertrauens – Zuhören, Ehrlichkeit, Kompetenz, Charakter und Wiederholung – beachtet, stehen die Chancen gut, das Vertrauen der Kund*innen und Mitarbeitenden langfristig aufbauen und festigen zu können. McKinsey hat es treffend formuliert: Mehr Vertrauen im digitalen Raum sorgt für mehr Umsatz.
Julia Riml & Yannick Arndt – Peak Ace
AI, Automatisierung und Geschwindigkeit werden immer wichtiger im digitalen Marketing. Gerade im Bereich der Paid Media ist die Optimierung von Prozessen und die Effizienzsteigerung entscheidend, um im Wettbewerbsumfeld bestehen zu können. Der Vortrag von Peak Ace beim AdsCamp zeigte auf, wie durch den gezielten Einsatz von AI und Automatisierung kreative Prozesse schneller und effizienter gestaltet werden können..
Paid Media und internationale Kampagnenarbeit erfordern oft die Erstellung und Lokalisierung von Creatives in unterschiedlichen Sprachen und Märkten. Traditionell war dies ein zeitaufwendiger Prozess, der stark von individuellen Übersetzungs- und Designkapazitäten abhängig war. Mit den neuen AI-gestützten Tools wird dieser Prozess jedoch vereinfacht. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von ChatGPT zur Anzeigentexterstellung. In einem spezifischen Workflow können Marketer mithilfe von ChatGPT Anzeigenkopien erstellen lassen, indem sie einfache Prompts eingeben und der AI relevante Informationen wie Zielgruppen, Botschaften und Stil vorgeben. Die AI fragt gezielt nach, um ein passendes Anzeigen-Setup zu generieren, das dann an die jeweilige Kampagne angepasst werden kann.
Einer der grössten Herausforderungen im internationalen Werbemarkt ist die Lokalisierung von Kampagnen. Dabei geht es nicht nur um die einfache Übersetzung von Texten, sondern auch um die Anpassung von Inhalten an die kulturellen Gegebenheiten und Vorlieben der Zielmärkte. Früher musste dies manuell erledigt werden, was viel Zeit und Koordinationsaufwand erforderte. Mit dem Einsatz von Google Sheets und ChatGPT kann der Lokalisierungsprozess nun weitgehend automatisiert werden. Durch den Einsatz von App-Scripts können Inhalte auf Knopfdruck übersetzt und angepasst werden, was den Workflow enorm beschleunigt. Natürlich bleibt die Kontrolle entscheidend, um sicherzustellen, dass die Qualität den Anforderungen entspricht.
Auch die Erstellung von kreativen Assets wird durch den Einsatz von AI erheblich vereinfacht. ChatGPT hilft nicht nur bei der Textgenerierung, sondern auch bei der Optimierung von Prompts für kreative Bild- und Videoinhalte. Tools wie BannerBear und Make ermöglichen es, dynamische Creatives in verschiedenen Formaten und Sprachen auf einmal zu erstellen. Ein Beispiel für diesen Prozess war die Erstellung von Werbematerialien für eine fiktive Bubble-Tea-Marke. Durch den Einsatz von AI konnten innerhalb kürzester Zeit verschiedene Bildvarianten und -formate erstellt und optimiert werden. Besonders hilfreich war dabei die Möglichkeit, AI-generierte Bilder durch gezieltes Feedback iterativ zu verbessern.
Ein weiterer Vorteil der Automatisierung ist die Möglichkeit, grosse Mengen an Creatives in kurzer Zeit zu erstellen. Durch den Einsatz von BannerBear und Make wurde der Prozess der Erstellung und des Hostings von Bildern vollständig automatisiert. Mit nur wenigen Klicks konnten so 72 verschiedene Banner in sechs Sprachen und drei Bildformaten erstellt werden – eine enorme Effizienzsteigerung im Vergleich zu manuellen Prozessen.
Der Vortrag hat gut aufgezeigt, dass der gezielte Einsatz von AI unabdingbar sein wird. Von der Anzeigentexterstellung über die Lokalisierung bis hin zur kreativen Asset-Erstellung – die Möglichkeiten, Zeit und Ressourcen zu sparen, sind enorm. Besonders im internationalen Kontext, wo viele Sprachen und Märkte bedient werden müssen, bieten AI-gestützte Workflows eine enorme Erleichterung.
Thomas Besmer – Hutter Consult AG
Was wäre Marketing ohne Reportings? Ohne Reports könnten wir keine Entscheidungen auf solider Datenbasis treffen? Doch es reicht nicht aus, einfach Zahlen zu präsentieren. Das Ziel jedes Reports sollte es sein, klare Aussagen zu vermitteln und den Empfänger*innen wertvolle Erkenntnisse zu liefern. Die Herausforderung dabei: Ein Reporting zu erstellen, das sowohl verständlich als auch aussagekräftig ist. Thomas Besmer hat in seinem Vortrag aufgezeigt, worauf es dabei zu achten gilt.
Bevor es ans Reporting geht, ist es wichtig, zwei Dinge zu unterscheiden: Reporting und Analyse. Das Reporting fasst die aktuellen Leistungen zusammen und bietet eine Übersicht über die Performance, sei es wöchentlich, monatlich oder jährlich. Die Analyse hingegen geht tiefer in die Daten und beantwortet die Fragen, die das Reporting aufwirft. Warum gab es an einem bestimmten Tag einen Anstieg der Klicks? Warum sind die Kosten pro Conversion plötzlich gesunken? Solche Fragen bleiben im reinen Reporting oft unbeantwortet.
Bevor man ein Reporting erstellt, sollte man sich über fünf grundlegende Schritte Gedanken machen:
Ein gut visualisiertes Reporting kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer ignorierten Präsentation ausmachen. Statt einfach nur Zahlen zu zeigen, sollten Diagramme und Tabellen gezielt eingesetzt werden, um Trends und Erkenntnisse klar und deutlich zu machen. Dabei gilt: Weniger ist mehr. Überladene Grafiken verwirren mehr, als dass sie helfen.
Ein Beispiel: Ein einfaches Balkendiagramm kann oft aussagekräftiger sein als ein kompliziertes Kreisdiagramm mit zu vielen Werten. Es können Farben genutzt werden, um positive und negative Entwicklungen hervorzuheben. Dabei sollte man darauf achten, dass die Darstellung die Betrachter*innen direkt zu den wichtigen Informationen führt.
Ein weiteres wichtiges Element im Reporting ist die Zielgruppe. Wer wird den Report lesen? Sind es die Kolleg*innen aus dem Advertising-Team, die tief in den Daten stecken? Oder ist es das Management, das weniger in die Details gehen will? Je nach Zielgruppe sollte das Reporting angepasst werden. Das bedeutet: Verschiedene Versionen für verschiedene Empfänger*innen sind manchmal unumgänglich.
Ein gut durchdachtes Reporting ist nicht nur eine Pflichtaufgabe, sondern eine Chance, die eigene Arbeit sichtbar zu machen. Es hilft nicht nur, die Performance der Kampagnen zu dokumentieren, sondern auch, wichtige Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen. Indem man Reportings klar strukturiert, die richtigen Daten wählt und eine verständliche Visualisierung nutzt, stellst man sicher, dass der Report nicht nur gelesen, sondern auch verstanden wird. Und weniger ist manchmal mehr! Man sollte sich auf das reduzieren, was man wirklich aussagen möchte und dabei auch mal auf Kennzahlen verzichten.
Christian Haase – Meta
Die Plattformen von Meta, wie Facebook und Instagram, bieten Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, ihre Zielgruppen zu erreichen. Doch wie funktioniert das genau, und welche neuen Entwicklungen und Trends zeichnen sich ab? Christian Haase hat uns am Ads Camp ein bisschen tiefer blicken lassen.
Die Arbeit mit Meta-Ads und Performance-Marketing hat sich in den letzten drei Jahren stark verändert. Unternehmen, die auf Performance setzen, sind besonders erfolgreich, da dieser Bereich den höchsten ROI verspricht. Branding spielt zwar auch eine Rolle, jedoch liegt der Fokus vieler Firmen auf performancebasierten Kampagnen, da diese den Interessen der Kund*innen entsprechen.
Viele Agenturen und Unternehmen seien der Ansicht, dass die Meta-Plattform eine der wichtigsten Tools für das Q4 und die Peak Season ist. Die kontinuierlichen positiven Ergebnisse, die in den Meta-Earnings Calls präsentiert werden, sprechen für sich. Trotz einiger Performance-Probleme, die durch Apples Datenschutzänderungen und die Pandemie entstanden sind, bleibt Meta eine der erfolgreichsten und nützlichsten Plattformen für Werbung.
Eine der spannendsten Entwicklungen in der Welt des Performance-Marketings ist der Einsatz von KI und Automatisierung. Meta ist mit dem Lama-Modell ganz vorne dabei. Diese Technologie kann genutzt werden, um Open-Source-Lösungen in den eigenen Geschäftsmodellen zu integrieren. Dadurch wird KI zunehmend Teil der täglichen Arbeitsabläufe und dieser Trend wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. KI bietet auch neue Möglichkeiten im kreativen Bereich, sei es bei der Generierung von Bildern oder im Bereich von Ad Enhancements. Viele Unternehmen finden es jedoch schwierig, diese automatisierten Lösungen mit ihren Markenrichtlinien in Einklang zu bringen, insbesondere wenn automatisierte Creatives nicht den gewünschten visuellen Standards entsprechen.
Datenschutz ist gerade bei Meta immer wieder ein kritisches Thema, welches gewisse Herausforderungen mit sich bringt. Meta investiert seit Jahren massiv in Datenschutz und Sicherheit und beschäftigt weltweit Tausende von Mitarbeitenden, um die Plattform konform mit Datenschutzbestimmungen zu halten. Trotz gelegentlicher Kritik bleibt Meta führend in der Branche und setzt sich für den Schutz der Nutzerdaten ein.
Die Advantage Plus Kampagnenstruktur bietet Werbetreibenden neue Möglichkeiten, ihre Kampagnen zu optimieren. Diese automatisierten Kampagnen sind nicht nur effizienter, sondern auch skalierbar, was zu höheren Conversion Rates und besseren Ergebnissen führt. Besonders im E-Commerce-Sektor erzielen diese Kampagnen eine deutlich höhere Performance, wie Daten aus über einer Million Kampagnen belegen.
Ein weiterer Vorteil von Advantage Plus ist die Möglichkeit, Non-Purchase-Events, wie Leads oder Registrierungen, zu optimieren. Dies ermöglicht es Werbetreibenden, spezifische Ziele zu verfolgen, die über den klassischen Verkauf hinausgehen, um somit die gesamte Customer Journey besser abzubilden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Meta Ads und das Performance-Marketing allgemein in den nächsten Jahren verstärkt durch KI und Automatisierung unterstützt werden. Dabei bleibt der Datenschutz ein zentrales Thema, das es zu beachten gilt, um das Vertrauen der Kund*innen nicht zu verlieren.
Michael Schirnhofer – INCRDBL
Wie gelingt es, kreative Inhalte direkt vom Smartphone aus zu erstellen? Michael Schirnhofer gewährte spannende Einblicke in das Potenzial von CapCut und anderen Video Apps. Er zeigte auf, wie man mit einfachen Mitteln professionell wirkende Videos erstellen kann – sogar unterwegs.
Der Vortrag begann mit der Vorstellung von CapCut als einem wahren „Powerhouse“ für mobile Videoerstellung. Die App bietet eine Vielzahl von Tools und Funktionen, die es ermöglichen, Videos direkt auf dem Smartphone zu bearbeiten und mit kreativen Effekten zu versehen. Dabei betonte der Referent, dass CapCut nicht isoliert steht, sondern Teil eines ganzen Ökosystems von Apps ist. Neben CapCut selbst wurden Tools wie Mojo für Textanimationen, Canva für statische und bewegte Inhalte sowie GoDaddy Studio und Motion Ninja erwähnt. All diese Apps tragen dazu bei, kreative Inhalte noch vielfältiger zu gestalten.
Ein zentraler Punkt des Vortrags war die Frage, wie man mit einfachen Tools, wie etwa CapCut, Videos erstellt, die professionell und ansprechend wirken. Michael Schirnhofer zeigte anhand von Praxisbeispielen, wie man Videos effizient schneidet, animiert und mit Effekten versieht. Besonders hervorgehoben wurde die Keyframing-Technik, die es ermöglicht, Objekte oder Effekte gezielt zu animieren und Bewegung flüssig wirken zu lassen. Dies sei eine Technik, die auch von Nutzer*innen auf Basic-Level beherrscht werden können. Viele würden das Potenzial von Keyframes oft unterschätzen.
Neben CapCut selbst gibt es zahlreiche ergänzende Apps, die das Videoerlebnis auf ein neues Level heben. Zu diesen Tools zählen unter anderem Canva für Grafiken, Motion Ninja für Animationen und Mojo für Textanimationen. Diese Vielfalt an Apps ermöglicht es, den kreativen Prozess zu erweitern und jedes Video individuell und einzigartig zu gestalten. All diese Apps lassen sich nahtlos in CapCut integrieren, um einen fliessenden Workflow zu schaffen. Besonders praktisch: CapCut ist nicht nur auf dem Smartphone verfügbar, sondern auch als Desktop- und iPad-Version, was den kreativen Prozess noch flexibler macht.
Im weiteren Verlauf des Vortrags stellte Michael Schirnhofer einige wertvolle Tricks vor, wie man das Beste aus CapCut herausholen kann. Ein Highlight war die Erklärung, wie man Green-Screen-Effekte nutzt, um Videos eine besondere visuelle Tiefe zu verleihen. Er zeigte, wie einfach es ist, Hintergründe auszutauschen und Texte oder Objekte in Videos zu integrieren. Ein weiteres nützliches Feature ist das automatische Anpassen von Schnitten an den Beat der Musik, wodurch Videos noch dynamischer wirken.
Schirnhofer erklärte, dass CapCut zwar nicht primär als kollaboratives Tool entwickelt wurde, es aber durchaus möglich ist, Projekte in der Cloud zu speichern und zwischen verschiedenen Geräten zu wechseln. Für grössere Teams, die professionellere Tools wie Adobe Premiere verwenden, kann CapCut jedoch als kreative Ergänzung dienen, um Ideen schnell und unkompliziert umzusetzen.
CapCut ist ein leistungsstarkes Tool, das besonders durch seine einfache Bedienbarkeit und die Vielzahl an Funktionen überzeugt. Ob für Anfänger oder Profis, die App bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um kreative Videos direkt auf dem Smartphone zu erstellen. Mit der richtigen Kombination aus Effekten, Animationen und ergänzenden Apps lassen sich beeindruckende Ergebnisse erzielen. Einmal mehr hat Michael Schrinhofer mit seinem Vortrag ins Schwarze getroffen.
Robin Maeter & Jascha Helmer – CREW10
Der Videoschnitt spielt eine grosse Rolle, wenn es darum geht, die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen und zu halten. Im Vortrag „Cut Like a Pro“ von Robin und Jascha wurde verdeutlicht, warum der Schnitt so einen grossen Unterschied macht und wie man durch kreative Schnitttechniken, passende Software und unerwartete Elemente das Maximum aus seinen Kurzvideos herausholt.
Beim Videoschnitt kommt es nicht nur auf die Technik an, sondern vor allem auf das Storytelling. Jede Szene muss sitzen, jede Einstellung muss ihre Berechtigung haben. Auch wenn eine geniale Story vorliegt, der Schnitt jedoch langweilig ist – wird das Video womöglich nicht den Erwartungen gerecht. Das Ziel ist es, die Aufmerksamkeit der Zuschauer*innen zu fesseln und sie bis zum Ende mitzunehmen. Wie wird das erreicht? Indem immer wieder unerwartete Momente eingebaut werden. Ein gutes Beispiel dafür sind Social Ads, bei denen plötzliche, unerwartete Handlungen auftauchen – wie ein Backflip, den niemand erwartet hat. So wird die Spannung hochgehalten und dafür gesorgt, dass die Zuschauer*innen am Ball bleiben.
Bevor überhaupt der erste Schnitt erfolgt, muss klar sein, dass der erste Frame eines Videos entscheidend ist. Laut aktuellen Studien hat man nur 0,4 Sekunden, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer*innen zu gewinnen. Der Einstieg in das Video, auch als „Hook“ bezeichnet, ist daher elementar. Ein überraschendes Bild, wie ein auffälliger Schuh oder ein Tennisball, der durch die Luft fliegt, kann bereits den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Ohne einen starken Hook wird der Rest des Videos nur selten Beachtung finden.
Neben dem Hook braucht jedes erfolgreiche Video eine klare Story. Es muss etwas passieren, das die Zuschauer*innen bei der Stange hält. Das Problem, das zu Beginn des Videos aufgeworfen wird, muss spannend und mitreissend aufgelöst werden. Dabei sollten ständig neue visuelle oder erzählerische Reize gesetzt werden, damit keine Langeweile aufkommt. Ein unerwartetes Element, wie der Auftritt einer Person aus einem Einkaufswagen oder ein plötzliches Auto, sorgt dafür, dass das Interesse wach bleibt. Wenn sich die Zuschauer*innen bereits vorstellen können, was als Nächstes passiert, wird das Video uninteressant.
Obwohl es zahlreiche hochprofessionelle Programme wie Final Cut Pro, Premiere Pro oder DaVinci gibt, sind sie für viele Projekte nicht zwingend erforderlich. Tools wie CapCut und InShot bieten gerade für Social Media und mobile Kurzvideos ausreichende Funktionen, um schnell und effizient zu arbeiten. Besonders für die Produktion von Social Ads empfiehlt es sich, auf diese benutzerfreundlichen und kostenlosen Tools zu setzen. Die Wahl der Software ist oft weniger entscheidend als die Kreativität und der Einsatz, den man in das Projekt steckt.
Da ein Grossteil der Nutzer*innen Videos ohne Ton ansieht, sind Untertitel (Captions) heutzutage unverzichtbar. Sie sorgen nicht nur dafür, dass der Inhalt verständlich bleibt, sondern bieten auch eine zusätzliche Ebene, die die Aufmerksamkeit der Zuschauer*innen bindet. Während das Bild vielleicht statisch ist, halten die sich bewegenden Captions die Zuschauer*innen bei der Stange. Darüber hinaus sollte jedes Video eine unerwartete Wendung enthalten – ein Moment, der die Zuschauer*innen überrascht und begeistert. Dies erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit, dass das Video bis zum Ende angesehen wird, sondern steigert auch die Chance, dass es geteilt wird.
Auch wenn die Software flexibel gewählt werden kann, ist die Qualität der Hardware nicht zu unterschätzen. Wer erfolgreich Videos für Social Media produzieren will, sollte sicherstellen, dass das genutzte Smartphone oder die Kamera eine ausreichende Bildqualität bietet. Ein iPhone 16 Pro Max oder vergleichbare Geräte setzen hier den Standard, während ältere Modelle oder weniger leistungsfähige Smartphones an ihre Grenzen stossen. Denn am Ende zählt, dass das Video in den ersten Sekunden mit einer glasklaren Bildqualität überzeugt.
Der Weg zu erfolgreichen Social Ads führt über den richtigen Schnitt, kreatives Storytelling und die Nutzung von unerwarteten Elementen. Dabei muss nicht immer die teuerste Software zum Einsatz kommen. Es reicht der clevere Einsatz von Tools wie CapCut und InShot. Ein starker Hook, kontinuierliche Action und hochwertige Captions tragen massgeblich dazu bei, dass Videos viral gehen und geteilt werden.
Panel-Diskussion
Im Performance-Marketing wird oft der Return on Ad Spend (ROAS) als die wichtigste Kennzahl angesehen. Doch immer mehr Experten erkennen, dass diese Metrik in vielen Fällen nicht ausreicht, um den tatsächlichen Erfolg einer Kampagne zu bewerten. Stattdessen wird der Fokus zunehmend auf betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie den EBIT gelegt. Genau darum ging es beim Ads Camp in der Panel-Diskussion zum Thema „Kill ROAS, Kiss EBIT“. Dabei wurde verdeutlicht, warum der ROAS seine Grenzen hat und welche Alternativen es gibt, um Kampagnen effizient zu steuern.
Der ROAS gibt an, wie viel Umsatz für jeden eingesetzten Werbe-Euro oder -Franken generiert wird. Auf den ersten Blick klingt das vielversprechend. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass der ROAS in vielen Fällen nicht die volle Wahrheit über die Performance einer Kampagne verrät. Florian Literst erklärte, dass der ROAS oft überbewertet wird, da er keine Rücksicht auf die tatsächliche Profitabilität, wie zum Beispiel die Margenstruktur, nimmt. Ausserdem kann die Attribution von Verkäufen über verschiedene Kanäle verzerrt sein, was zu einer überhöhten Darstellung des ROAS führen kann.
Maria, die bei der Kartenmacherei im Performance-Marketing tätig ist, sprach darüber, wie komplex es ist, eine sinnvolle Attribution über alle Kanäle hinweg zu gewährleisten. In ihrem Unternehmen wird der ROAS nicht isoliert betrachtet, sondern in einen betriebswirtschaftlichen Kontext gesetzt. Entscheidend ist dabei der sogenannte “Treiberbaum”, bei dem Umsätze, Orders und andere Shop-KPIs regelmässig analysiert werden. Der ROAS wird zwar als Indikator genutzt, aber am Ende zählen Margen und Profitabilität mehr als ein hoher ROAS.
Florian und Maria waren sich einig, dass das Performance-Marketing in den letzten Jahren eine deutliche Evolution durchlaufen hat. Während früher der ROAS als Hauptkennzahl galt, hat sich der Fokus inzwischen auf tiefere betriebswirtschaftliche Kennzahlen verlagert. Neben dem ROAS wird verstärkt auf die Contribution Margin, den AOV (Average Order Value) und die CAC (Customer Acquisition Costs) geachtet. Auch das Thema Inkrementalität, also die Frage, wie viele zusätzliche Verkäufe durch eine Kampagne generiert werden, wird immer wichtiger. Hierfür nutzen Unternehmen wie die Kartenmacherei Post-Purchase-Umfragen und Conversion-Lift-Studien, um die tatsächliche Wirkung ihrer Kampagnen zu messen.
Florian erläuterte mehrfach, dass der ROAS allein oft nicht ausreicht, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Um alle relevanten Daten in die Werbeplattformen wie Meta oder Google Ads zurückzuspielen, sollen Tools wie die Conversion API eingesetzt werden. So kann der Neukunden-ROAS vom Bestandskunden-ROAS getrennt werden, was eine präzisere Optimierung ermöglicht.
Die Diskussion zeigte, dass eine umfassendere Betrachtung nötig ist. Mit Tools wie Google Analytics, Tableau oder spezialisierten Attributionstools können die Daten aus verschiedenen Kanälen zusammengeführt und analysiert werden. Allerdings warnt Florian davor, zu viele Dashboards zu verwenden, da dies oft mehr Verwirrung stiftet, als es hilft. Der Fokus sollte immer auf den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen liegen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Der ROAS kann eine nützliche Metrik sein, um den Erfolg von Werbekampagnen zu messen, doch er ist nicht die einzige Kennzahl, die berücksichtigt werden sollte. Im Performance-Marketings spielen betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie der EBIT und die Contribution Margin eine immer wichtigere Rolle. Unternehmen, die langfristig erfolgreich sein wollen, müssen lernen, den ROAS als einen Teil eines grösseren Kennzahlensystems zu sehen und ihre Entscheidungen auf fundierten Daten zu basieren. Nur so lässt sich der wahre Erfolg einer Kampagne messen und die Profitabilität steigern.
Marcin Zawisza & Joshua Gerstendorf – TikTok
Marcin und Josh, beide erfahrene Experten im Bereich Digital- und Social Media Marketing, gaben uns interessante Einblicke in das Thema Marketing-Attribution. Das zentrale Thema drehte sich um die Bedeutung von effektiven Measurement-Methoden, insbesondere bei TikTok, und warum der „Last Click“ als einzige Quelle der Wahrheit nicht ausreicht.
Im Vortrag ging es insbesondere um Attribution, also die Frage, wie man den Erfolg von Werbemassnahmen richtig misst, und welche Tools dafür zur Verfügung stehen. Ziel der Session war es, den Teilnehmenden ein tieferes Verständnis von den verschiedenen Aspekten der Customer Journey zu vermitteln und aufzuzeigen, wie man diese optimal tracken kann, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
Josh verglich den „Last Click“-Ansatz mit einer Instrumentalversion eines Songs von Barry White: Man erkennt die Melodie, aber es fehlt die Stimme und damit ein wichtiger Teil des Gesamtbildes. Genauso verhält es sich beim „Last Click“-Modell. Es bildet lediglich den letzten Berührungspunkt einer Customer Journey ab und vernachlässigt die zahlreichen vorherigen Interaktionen, die zum endgültigen Kauf geführt haben. Dies ist vergleichbar mit einem Fussballtor, das zwar dem Torschützen zugeschrieben wird, jedoch ohne die vorherigen Pässe und die Teamarbeit nie zustande gekommen wäre. Genau hier liegt das Problem: Der „Last Click“ zeigt nur einen kleinen Ausschnitt der gesamten Customer Journey.
Im weiteren Verlauf des Vortrags wurden verschiedene Tools und Methoden vorgestellt, die helfen, die gesamte Customer Journey abzubilden und so eine präzisere Attribution zu ermöglichen:
Marcin betonte, dass es bei der Performance-Messung auf TikTok unerlässlich ist, alle relevanten Signale zu erfassen. Dies geschieht durch die Implementierung von Pixeln und Events API, die zusammen genutzt werden sollten, um eventuelle Diskrepanzen auszugleichen. Ohne eine saubere Signal-Erfassung ist eine genaue Erfolgsmessung nahezu unmöglich.
Ein weiteres wichtiges Thema war der Cross-Channel-Vergleich. Viele Marken nutzen neben TikTok auch andere Plattformen wie Google, Snapchat oder Pinterest. Hier ist es wichtig, nicht nur die Performance eines einzelnen Kanals zu betrachten, sondern das Zusammenspiel der verschiedenen Kanäle zu analysieren. TikTok bietet in diesem Kontext einzigartige Nutzergruppen, die auf anderen Plattformen nicht zu finden sind, weshalb ein genauer Blick auf die spezifischen Eigenschaften und das Nutzerverhalten jeder Plattform sinnvoll ist.
„Last Click“ ist nicht genug. Marken sollten sich auf moderne Attributionstools verlassen und ihre Messmethoden kontinuierlich weiterentwickeln, um den wahren Wert ihrer Kampagnen zu verstehen. Dabei ist es unerlässlich, Tests durchzuführen und die verschiedenen Kanäle miteinander zu vergleichen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Wer diese Methoden anwendet, wird nicht nur bessere Einblicke in die Customer Journey erhalten, sondern auch die Performance seiner Kampagnen optimieren können.
Ann-Cathrin Edelhoff & Johannes Gerresheim – Gymondo
Johannes und Ann-Cathrin präsentierten auf dem Adscamp Einblicke in die Strategien von Gymondo, einer führenden Plattform für Fitness- und Ernährungsangebote. Der Fokus lag dabei auf Performance-Marketing und wie man in einem hart umkämpften und saisonal geprägten Markt erfolgreich Kund*innen gewinnt und langfristig bindet.
Gymondo bietet eine Vielzahl von Fitnesskursen und Ernährungsplänen, um Menschen zu einem fitteren und gesünderen Leben zu verhelfen. Besonders stolz ist das Unternehmen auf seine Vielfalt an Fitnessprogrammen und über 2000 Rezepte, die sich flexibel in jeden Lebensstil integrieren lassen – ob unterwegs, im Hotel oder zu Hause.
Der Fitnessmarkt ist hart umkämpft, und das nicht nur von grossen Marken, sondern auch aufgrund der stark saisonalen Nachfrage. Etwa 12 % aller physischen Fitnessstudio-Anmeldungen erfolgen im Januar. Digital sind es sogar 30-40 %. Das bedeutet, dass die Kosten für die Kundengewinnung besonders zu Jahresbeginn hoch sind. Gymondo legt daher grossen Wert auf den Customer Lifetime Value (CLV), um sicherzustellen, dass Kund*innen über die ersten drei Monate hinaus bleiben und ihre Abonnements verlängern.
Die Kampagnenstruktur von Gymando basiert auf einem „Always-On“-Ansatz, kombiniert mit gezielten Rabattaktionen. Während die „Always-On“-Kampagnen ohne direkte Rabatte funktionieren, werden auf den zugehörigen Landingpages dennoch Rabatte kommuniziert, was die Conversion-Rate deutlich erhöht. Ann-Cathrin empfahl, etwa 40 % des Budgets in „Always-On“-Kampagnen und 60 % in gezielte Rabattaktionen zu investieren. Dieser Ansatz erwies sich als erfolgreich, da er eine kontinuierliche Präsenz gewährleistet, während gleichzeitig Spitzen in der Performance genutzt werden können.
Anfang des Jahres stehen Fitnessziele wie Abnehmen im Vordergrund. Hier nutzt Gymando Trends und Google-Insights, um gezielt auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kund*innen einzugehen. Ann-Cathrin betonte, dass die Kommunikation über das gesamte Jahr hinweg angepasst wird, um stets relevant zu bleiben und die verschiedenen Phasen der Fitnessreise der Kund*innen zu begleiten. Ein besonders nützliches Tool für die Verwaltung von Budgets während Peak-Zeiten ist das „Budget Scheduling“ im Ads Manager. Damit kann das Budget zu den Zeiten automatisch erhöht werden, in denen die meisten Nutzer*innen online sind – ein wertvolles Feature, um die Effizienz der Kampagnen zu maximieren.
Ann-Cathrin zeigte verschiedene Werbeanzeigen, die von der Gegenüberstellung von Fitnessstudio vs. Gymando bis hin zu kreativen Split-Screen-Anzeigen reichten. Besonders erfolgreich war die Us-Against-Them-Anzeige, die die Vorteile von Gymando im Vergleich zu traditionellen Fitnessstudios hervorhob. Auch Testimonial-Videos zeigten eine hohe Performance. Im Rahmen der Tests stellte sich heraus, dass eine monatliche Preisstruktur bei den Kund*innen besser ankommt als die Darstellung eines wöchentlichen Preises, obwohl man ursprünglich das Gegenteil erwartet hatte. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, Hypothesen zu testen und die tatsächlichen Reaktionen der Zielgruppe zu analysieren.
Gymando nutzt auch Influencer-Marketing als effektives Mittel, um Vertrauen aufzubauen und die Reichweite zu erhöhen. Johannes erklärte, dass Influencer*innen wie Fiona Erdmann oder Team Harrison erfolgreich in die Kampagnen integriert wurden. Durch „Partnership Ads“ kann Jumondo die Inhalte der Influencer*innen direkt in den eigenen Kampagnen nutzen, was zu einer höheren Conversion-Rate führte. Ann-Cathrin empfiehlt dabei, die Rechte an den Inhalten bereits bei Vertragsverhandlungen sicherzustellen, um spätere Probleme zu vermeiden.
Der Erfolg von Gymando im Performance-Marketing basiert auf einer klaren Strategie, die saisonale Trends nutzt, einfache und attraktive Angebote kommuniziert und durch kontinuierliche Tests und Anpassungen optimiert wird. Die Kombination aus „Always-On“-Kampagnen, gezielten Rabattaktionen und einer kreativen Kommunikation hat sich als äusserst effektiv erwiesen. Influencer-Marketing und die Nutzung moderner Tools wie „Budget Scheduling“ und „Partnership Ads“ runden die Strategie ab und sorgen für eine nachhaltige Steigerung der Kundenakquise und -bindung.
Daniel Zoll – #einfachdan
Daniel Zoll gab uns Einblicke in die Welt der Videoproduktion und zeigte, wie man auch ohne teures Equipment oder aufwändige Technik effektive und ansprechende Videos kreieren kann.
Daniel betonte, dass es oft nicht die teuren Kameras oder das aufwändigste Setup sind, die den Erfolg eines Videos ausmachen. Vielmehr kommt es darauf an, kreativ zu sein und mit dem zu arbeiten, was man zur Verfügung hat. Ein inspirierendes Beispiel: Eine Influencerin schafft es, mit einfachen Haushaltsgegenständen beeindruckende Videos zu produzieren. Ein Fön dient beispielsweise als Windmaschine und Luftballons sorgen für den richtigen Effekt – und das alles ohne professionelle Ausrüstung. Die Kernbotschaft: Es braucht nicht das beste Equipment, sondern den Mut, einfach anzufangen und auszuprobieren.
Einer der wichtigsten Faktoren in der Videoproduktion ist Inspiration. Daniel empfahl, sich von anderen Kreativen inspirieren zu lassen und regelmässig interessante Inhalte zu speichern. Ob auf TikTok, Instagram oder anderen Plattformen – die gespeicherten Clips dienen später als kreative Grundlage für eigene Videos. Daniel wies zudem darauf hin, dass es selten nötig ist, das Rad neu zu erfinden. Es reicht oft, Ideen aufzugreifen und sie mit einem eigenen Twist umzusetzen.
Eine der grössten Herausforderungen bei der Videoproduktion besteht darin, die Zuschauer*innen von Anfang an zu fesseln. Besonders bei kurzen Videos auf Social Media ist die sogenannte “Hook” – also der Einstieg in das Video – entscheidend. Daniel erklärte, dass es oft nur Bruchteile von Sekunden gibt, um die Aufmerksamkeit der Betrachter*innen zu gewinnen. Dafür können verschiedene Elemente eingesetzt werden: ein starker visueller Einstieg, spannende Soundeffekte oder provokante Aussagen. Wichtig ist, dass der Anfang neugierig macht und die Zuschauer*innen dazu bringt, weiterzuschauen.
Spannung und Dynamik sind zentrale Elemente erfolgreicher Videos. Daniel riet dazu, mehrere Ebenen in die Videos einzubauen, um sie interessanter zu gestalten. Ein Beispiel: Während eine Person spricht, könnte im Hintergrund eine weitere Handlung ablaufen – ganz ähnlich wie in Talkshows, bei denen während des Gesprächs gleichzeitig gekocht wird. Solche zusätzlichen Handlungsebenen machen das Video lebendiger und sorgen dafür, dass die Zuschauer*innen länger dranbleiben.
Eine weitere Technik, die Daniel ansprach, ist die “Poke-the-Pool”-Methode. Dabei handelt es sich um eine Technik, die Spannung erzeugt, indem zwei Dinge gleichzeitig passieren. Ein bekanntes Beispiel aus der Filmwelt ist „The Big Short“, in dem komplexe Finanzthemen erklärt werden, während eine Person in einer Badewanne Champagner trinkt. Diese Art von visueller Abwechslung sorgt dafür, dass selbst trockene Themen interessant bleiben.
Es wurde darauf hingewiesen, dass auch einfache Übergänge die Qualität eines Videos erheblich steigern können. Es geht dabei nicht darum, die spektakulärsten Effekte einzubauen, sondern Bewegung und Dynamik zu schaffen. Ein Beispiel wäre, eine Person im Video durch den Raum laufen zu lassen, während der Hintergrund wechselt. Solche kleinen Effekte halten die Aufmerksamkeit der Zuschauer*innen und sorgen für Abwechslung.
Ein weiterer Tipp von Daniel ist es, echte Objekte in Videos zu verwenden, statt ausschliesslich auf digitale Effekte zu setzen. Auch da nannte er ein Beispiel: Wenn man in einem Video über Zuckergehalt spricht, sollte man den Zucker physisch im Video zeigen, anstatt nur Zahlen einzublenden. Diese kleine, aber effektive Technik macht das Video authentischer und greifbarer für das Publikum.
Musik und Soundeffekte spielen eine entscheidende Rolle in der Videoproduktion. Sie können Emotionen verstärken und das Video lebendiger wirken lassen. Daniel betonte jedoch auch die Bedeutung von Stille. Das bewusste Weglassen von Musik an bestimmten Stellen kann ebenfalls Spannung erzeugen. Zudem sollten Soundeffekte gezielt eingesetzt werden – etwa das Starten eines Autos oder das Bremsen, um dem Video mehr Realismus zu verleihen.
Der Vortrag vermittelte auf unterhaltsame Weise, dass erfolgreiche Video-Ads keine hochprofessionelle Ausrüstung erfordern. Vielmehr geht es darum, kreativ zu sein, sich von anderen inspirieren zu lassen und den Mut zu haben, einfach loszulegen. Indem man mit echten Objekten arbeitet, spannende Übergänge einbaut und auf eine starke Hook achtet, lassen sich Videos kreieren, die das Publikum fesseln – und das selbst mit minimalem Budget. Wer diese Prinzipien umsetzt, kann mit seinen Video-Ads maximale Resonanz erzielen.
Patrick Kaschuba – barkerz
Patrick widmete sich in seinem Vortrag der Zukunft der Ad Creatives. Der Fokus liegt dabei auf der strategischen Rolle des Creative Strategists – einer Position, die zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Die Rolle des Creative Strategists eine Schlüsselposition im Prozess der Entwicklung von Winning Ad Creatives. Während früher oft der Media Buyer alle Aufgaben übernahm, hat sich die Komplexität der Anforderungen stark erhöht. Der Creative Strategist ist derjenige, der den Prozess leitet und die Strategie definiert. Es geht nicht mehr nur darum, gute Creatives zu erstellen, sondern um die Vorgehensweise in der Umsetzung. Patrick betont, dass diese Rolle nicht alleine ausgefüllt werden kann. Ein guter Creative Strategist arbeitet in einem Team, das gemeinsam die verschiedenen Schritte von der Analyse über die Content-Produktion bis hin zum Media-Buying abdeckt. Ohne ein starkes Team wird es schwierig, den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Die Anforderungen an Creatives sind im Wandel. Es wird nicht mehr ausreichen, einfache User-Generated Content (UGC)-Videos zu produzieren. Der Content muss diverser, kreativer und auf spezifische Zielgruppen zugeschnitten sein. Patrick spricht davon, dass es wichtig ist, verschiedene Personas und Schauspieler*innen einzusetzen, um unterschiedliche Blickwinkel und Storys zu erzählen. Auch die Qualität des Inhalts wird eine zentrale Rolle spielen – und das nicht nur in technischer Hinsicht, sondern vor allem auf der Ebene der kreativen Ideen. Ein wichtiger Trend ist die Diversifikation. Creatvies müssen über verschiedene Formate und Plattformen hinweg skaliert werden. Der Prozess der Creative Diversification stellt sicher, dass verschiedene Zielgruppen erreicht und alle Phasen des Funnels abgedeckt werden. Das Konzept „Evolution statt Revolution“ beschreibt diese Herangehensweise sehr treffend.
Patrick beschreibt den strukturierten Prozess, den er und sein Team bei der Erstellung von Creatives verfolgen. Der Startpunkt ist immer eine fundierte Analyse und Recherche, um Hypothesen für die zu testenden Creatives aufzustellen. Danach folgen Copywriting, Content-Produktion und schliesslich die Postproduktion. Dabei kommt es besonders darauf an, dass alle Schritte klar durchdacht sind und das Team zusammenarbeitet. Der Creative Strategist ist dabei verantwortlich für die Planung und Durchführung, aber er ist nicht derjenige, der alles allein macht. Patrick verdeutlicht, dass ein Creative Strategist eher wie ein Quarterback im Team agiert: Er gibt die Richtung vor, muss aber auf die Unterstützung seines Teams zählen können, um das Ziel zu erreichen.
Der Prozess des Creative Testings ist ein zentraler Bestandteil der Strategie. Es geht darum, systematisch und auf Basis fundierter Hypothesen verschiedene Kreativansätze zu testen. Dabei sollte jedoch immer darauf geachtet werden, nicht zu viele Tests durchzuführen, da dies die Relevanz verwässert. Die wichtigste Kennzahl in diesem Zusammenhang ist die Ad Spend per Deploy Creative – also die Frage, wie viel Budget auf ein Creative verwendet werden kann, ohne dass dessen Performance nachlässt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Diversifikation erfolgreicher Creatives. Sobald ein Winner gefunden wurde, geht es darum, diesen über verschiedene Kanäle, Formate und Zielgruppen zu skalieren. Das Ziel ist es, möglichst viele Varianten eines funktionierenden Creatives zu entwickeln, um omnipräsent zu werden und die volle Bandbreite des Funnels abzudecken.
Im Performance Marketing sei es entscheidend, ständig neue Ideen und Ansätze zu entwickeln. Dazu gehört nicht nur, Trends zu erkennen und zu nutzen, sondern auch, innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) in den kreativen Prozess zu integrieren. Ein Beispiel aus der Praxis ist die Nutzung von AI-generierten Inhalten, die überraschend erfolgreich sein können – auch wenn man es zunächst nicht erwartet.
Der Vortrag von Patrick zeigt, dass die Rolle des Creative Strategists für den Erfolg von Performance-Kampagnen immer wichtiger wird. Um in Zukunft erfolgreich zu sein, braucht es eine klare Strategie, die auf fundierten Analysen basiert, sowie die Fähigkeit, Trends zu erkennen und innovative Ansätze zu verfolgen. Die erfolgreiche Führung eines Teams, das in allen Phasen des Prozesses zusammenarbeitet, ist der Schlüssel, um Winning Ad Creatives zu entwickeln und zu skalieren.
Manuel Kekeisen – LinkedIn
LinkedIn entwickelt sich in einem rasanten Tempo weiter, besonders im deutschsprachigen Raum. Manuel, verantwortlich für das Agentur- und Partnergeschäft bei LinkedIn, stellte im Rahmen des diesjährigen Adcamps die Pläne und Zukunftsvisionen der Plattform vor. Der Fokus lag dabei auf der Frage, wohin sich LinkedIn in den kommenden Jahren entwickeln wird, welche Trends und Tools im Vordergrund stehen und welche Chancen sich für Marken, Unternehmen und Talente bieten.
LinkedIn hat weltweit eine beeindruckende Marke erreicht: Über eine Milliarde Nutzerinnen und Nutzer sind inzwischen auf der Plattform registriert. Besonders spannend für den deutschsprachigen Raum ist, dass DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) zu den am schnellsten wachsenden Regionen gehört – nur Indien liegt in puncto Wachstum noch vor der DACH-Region.
Aktuell hat LinkedIn in dieser Region mehr als 25 Millionen Mitglieder, und die Tendenz ist weiterhin steigend. Auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind auf LinkedIn stark vertreten und zeigen ein enormes Wachstum. Besonders Startups sehen in der Plattform grosses Potenzial, was die Präsenz und die Ansprache potenzieller Kund*innen betrifft.
LinkedIn zeichnet sich durch eine professionelle, geschäftsorientierte Nutzerschaft aus. Themen wie Business und Management dominieren die Interessen der Mitglieder. Auch technologische Entwicklungen, insbesondere rund um künstliche Intelligenz (AI), gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Ein weiteres, zunehmend relevantes Thema ist die Arbeitsplatzkultur. Manuel betonte, dass die Generation Z – die jüngste und am schnellsten wachsende Nutzergruppe auf LinkedIn – grosses Interesse an Themen wie Arbeitsumfeld und Diversität zeigt. Diese Generation, die in naher Zukunft einen erheblichen Teil des globalen Arbeitsmarktes ausmachen wird, stellt besondere Anforderungen an Arbeitgeber und erwartet flexiblere, authentische und werteorientierte Arbeitsmodelle.
Für Unternehmen wird es immer wichtiger, ihre Marke auf LinkedIn in drei Dimensionen zu präsentieren: als Corporate Brand, Product Brand und Talent Brand. Marken wie Apple und Audi zeigen, wie man auf LinkedIn erfolgreich zwischen diesen Bereichen balanciert. Es geht nicht nur darum, das Produkt oder die Dienstleistung zu bewerben, sondern auch die Arbeitgebermarke zu stärken und sich gesellschaftlich verantwortungsbewusst zu positionieren.
Besonders die Talent Brand werde in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen, da die Generation Z verstärkt auf der Suche nach Arbeitgeber*innen ist, die ihnen mehr als nur einen Job bieten – sie suchen nach Sinn, kultureller Passung und persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Unternehmen, die diese Bedürfnisse verstehen und gezielt ansprechen, können sich auf LinkedIn erfolgreich als attraktive Arbeitgeber*innen präsentieren.
KI wird auch auf LinkedIn eine zentrale Rolle spielen, um Effizienz und Benutzerfreundlichkeit zu steigern. Ein Beispiel hierfür ist LinkedIns neues Tool Accelerate, das KI-gestützte Lösungen zur Kampagnenerstellung bietet. Damit können Nutzer*innen Entwürfe schneller erstellen und optimieren, was die Erstellung von Ads erheblich vereinfacht und effizienter macht.
Ebenso spannend ist der neue Buyer Group-Ansatz, bei dem KI genutzt wird, um Zielgruppen noch genauer anzusprechen. Hierbei geht es nicht nur darum, Entscheidungsträger*innen zu identifizieren, sondern auch versteckte Einflussgruppen innerhalb eines Unternehmens zu finden. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten für das Targeting und macht es einfacher, Kaufentscheidungen zu beeinflussen.
Video-Content erlebt auf LinkedIn einen enormen Aufschwung. Die Einführung eines dedizierten Video-Feeds zeigt, dass LinkedIn in diesem Bereich zunehmend Relevanz sieht. Auch wenn das Feature aktuell vorwiegend organisch genutzt wird, ist davon auszugehen, dass Video-Ads in Zukunft ein zentraler Bestandteil der Paid-Strategien auf der Plattform werden.
Ein weiteres Feature ist die Integration von Live-Events in Kampagnen. Unternehmen können künftig eine Kampagne aufsetzen, die vor, während und nach einem Live-Event gezielte Werbung schaltet. So können sowohl Reichweite als auch Interaktionen mit der Zielgruppe gesteigert werden – eine vielversprechende Entwicklung, die Unternehmen die Möglichkeit gibt, ihre Event-Strategie noch effektiver zu gestalten.
LinkedIn entwickelt sich von einer reinen Recruiting-Plattform zu einem umfassenden Ökosystem für Unternehmen, Marken und Talente. Die zunehmende Integration von Video, KI und neuen Formaten eröffnet spannende Möglichkeiten. Besonders die Generation Z wird in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen, und Unternehmen sollten bereits jetzt beginnen, ihre Inhalte auf diese Zielgruppe auszurichten.
Laura Rieger – Perspective
Ein erfolgreiches Ad Spend-Management scheint oft eine Herausforderung zu sein, vor allem, wenn es um hohe Budgets geht. Laura Rieger erklärte bei ihrem Vortrag, dass es nicht nur um das kreative Element in einer Anzeige geht, sondern vor allem um die richtige Strategie und Prozesse. In ihrem Vortrag gab sie wertvolle Einblicke, wie Unternehmen ihren Ad Spend erfolgreich managen können, indem sie bewährte Frameworks und Testmethoden anwenden.
Laura betonte zu Beginn, dass es nicht immer auf das kreativste oder neueste Ad-Format ankommt. Vielmehr seien klare Prozesse und eine durchdachte Strategie entscheidend, um langfristig erfolgreich und profitabel zu sein. Wer sich auf “Quick Wins” oder den neuesten Hype-Kanal konzentriert, erreicht vielleicht kurzfristige Erfolge, doch nachhaltige Profitabilität lässt sich nur mit einem klaren Plan erzielen. Das Wichtigste sei daher, strukturierte Prozesse zu implementieren. Diese stellen sicher, dass Kampagnen getestet, angepasst und optimiert werden. Hierbei gehe es auch darum, sich nicht nur auf Einzelmassnahmen zu verlassen, sondern eine übergreifende Strategie zu entwickeln, die auf allen Plattformen konsistent umgesetzt wird.
Eine zentrale Säule von Lauras Ansatz ist ihr Testing Framework. Sie stellte den dreistufigen Prozess vor, der von der Nachrichtentests über Conversion-Tests bis hin zur Skalierung führt.
Ein wichtiger Punkt in Lauras Vortrag war das Konzept der Iteration. Sobald ein kreativer Ansatz funktioniert, wird er in verschiedenen Variationen getestet, um immer wieder neue Potenziale zu entdecken. Ein bewährtes Creative kann so durch kleinere Anpassungen, wie zum Beispiel andere Headline-Varianten oder leicht abgeänderte Designelemente, immer wieder neu eingesetzt werden. Besonders interessant war dabei der Einsatz von “Talking Head”-Videos, bei denen Personen direkt in die Kamera sprechen. Diese Art von Videos funktionierten laut Laura besonders gut, da sie eine direkte, persönliche Ansprache ermöglichten.
Für ihr Unternehmen hat Laura eine Doppelkanal-Strategie implementiert, die Meta und LinkedIn kombiniert. Während auf Meta vor allem Direct-Response-Kampagnen laufen, bei denen es um die Generierung von Leads geht, wird LinkedIn hauptsächlich für Brandbuilding und Thought Leadership genutzt. Besonders auf LinkedIn hat sich gezeigt, dass “ungated” Content – also Inhalte, die ohne Barriere wie Formulare oder Registrierungen zugänglich sind – besser funktioniert als traditionelle Lead-Generierungs-Ansätze. Auf Meta hingegen laufen immer noch sehr erfolgreiche “gated” Kampagnen, wie zum Beispiel ein Funnel für eine Videofallstudie, die bereits seit zwei Jahren ohne grössere Anpassungen läuft und nach wie vor Leads generiert.
Zum Abschluss ihres Vortrags fasste Laura die wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Ad-Strategie zusammen:
Lauras Vortrag verdeutlichte, dass erfolgreicher und profitabler Ad Spend nicht allein auf kreativen Ideen basiert. Vielmehr sind es klar strukturierte Prozesse, die den Erfolg langfristig sichern. Unternehmen, die ihre Anzeigen durch iterative Tests immer weiter optimieren und eine plattformgerechte Strategie entwickeln, können ihre Kampagnen nicht nur effizienter gestalten, sondern auch messbare Ergebnisse erzielen. Das Ziel sollte immer sein, profitabel zu arbeiten – und das gelingt nur durch eine Kombination aus Strategie, Testing und kontinuierlicher Optimierung.
Ines Kriebernig – Dynatrace
Ines Kriebernig stellte sich im am Ads Camp im Fireside Chat allen Fragen hinsichtlich LinkedIn. Die Session lebte vom Dialog und vor allem von den Fragen des Publikums.
Ines, die als Gastrednerin eingeladen war, stellte gleich klar, dass ihre Session von den praktischen Erfahrungen lebt, die sie im Umgang mit LinkedIn-Kampagnen gemacht hat. Sie hat das Glück, auf viele Beta- und Alpha-Features von LinkedIn zugreifen zu können, die für normale Nutzer*innen oft noch nicht verfügbar sind. Diese Vorreiterrolle ermöglicht es ihr, frühzeitig Erfahrungen mit neuen Funktionen zu sammeln und die Ergebnisse im beruflichen Kontext zu analysieren. Ihre Reise auf LinkedIn begann im Sommer 2017, als sie ihre erste Kampagne schaltete. Damals gab es im DACH-Raum kaum Ressourcen oder Unterstützung für LinkedIn-Werbung. Mit viel Eigeninitiative und dem Austausch mit Experten wie AJ Wilcox, der in den USA bereits sehr aktiv war, sammelte sie wertvolle Learnings. Diese Erfahrungen halfen ihr später, LinkedIn als einen der wichtigsten Kanäle bei Dynatrace zu etablieren.
Ines erklärte, dass Dynatrace mittlerweile über 300.000 Follower auf LinkedIn hat und in über 55 Ländern Kampagnen fährt – darunter auch in Ländern wie Saudi-Arabien, Ghana und Japan. Diese globale Präsenz zeigt, wie stark LinkedIn als Plattform für internationale B2B-Kampagnen genutzt werden kann. Eine Besonderheit von Dynatrace ist, dass sie LinkedIn nicht nur für Lead-Generierung, sondern auch für Brand-Awareness-Kampagnen nutzen. Dabei hat sich im letzten Jahr ein starker Shift in der Ausrichtung ergeben. Während früher der Fokus fast ausschliesslich auf Leads lag, setzen sie nun vermehrt auf Markenbekanntheit. Dies spiegelt sich auch in neuen Features wie Thought Leadership Ads wider, die für B2B-Influencer-Marketing besonders interessant sind.
Ines beschrieb den anfänglichen Enthusiasmus, als dieses Ad-Format eingeführt wurden. Die Erwartungen waren hoch, aber die Realität zeigte, dass die Performance anfangs enttäuschend war. Dennoch setzen sie diese Ads weiterhin gezielt ein – insbesondere dann, wenn authentische Inhalte von Mitarbeitenden oder C-Level-Personen verwendet wurden. Eine Erkenntnis aus der Praxis: Je authentischer und organischer der Content, desto besser die Performance. Insbesondere Postings von Entwickler*innen oder technischem Personal, die kurze, prägnante Videos erstellen, erzielen deutlich mehr Engagement als formale Beiträge des C-Level.
Der Bereich Measurement ist für Ines besonders wichtig, vor allem seit LinkedIn neue Tools und Metriken zur Verfügung stellt, wie etwa die Dwell Time. Diese Metrik misst die Verweildauer von Nutzer*innen auf einer Anzeige und ist besonders für Brand Awareness-Kampagnen relevant. Auch wenn Dynatrace diese Metrik noch nicht vollständig integriert hat, zeigt sie sich von den Möglichkeiten begeistert.
Auch Brand Lift Studies seien sehr interessant. Hier setzt Dynatrace auf Kooperationen mit externen Anbietern wie Kantar, um den Einfluss von Kampagnen auf die Markenbekanntheit zu messen. Eine wichtige Erkenntnis war, dass eine höhere Frequency einen erheblichen Einfluss auf die Markenwahrnehmung hat. Besonders interessant: Eine Frequency von über 20 führte zu einem deutlich höheren Brand Lift.
Ines erläuterte, dass es eine Balance zwischen Lead-Generierung und Brand Awareness geben muss. Lead-Kampagnen machen auf LinkedIn durchaus Sinn, besonders wenn sie durchdacht und gut gemessen werden können. Wichtig ist dabei, dass die Creatives für Awareness-Kampagnen von hoher Qualität sind, da schlecht gestaltete Awareness-Kampagnen oft mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Es wurde zudem erwähnt, dass viele Werbetreibende die Plattform als teuer empfinden. Insbesondere im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken. Dennoch sieht Ines LinkedIn als wertvolles Tool, besonders im B2B-Bereich, und empfiehlt, Budgets mit Bedacht zu planen und ständig zu optimieren.
Die Session bot einen tiefen Einblick in die Praxis der LinkedIn-Werbung, insbesondere für grosse internationale Unternehmen wie Dynatrace. Ines konnte wertvolle Erfahrungen teilen, insbesondere im Umgang mit neuen Features und der Balance zwischen Lead-Generierung und Brand Awareness. Für Unternehmen, die LinkedIn als Werbeplattform nutzen, sei es entscheidend, kontinuierlich zu testen, zu optimieren und sich auf die spezifischen Bedürfnisse der Zielgruppe zu fokussieren.
Britta Behrens – Die Nerds
Britta Behrens betonte, wie wichtig es sei, LinkedIn nicht nur als Plattform für Social Ads zu sehen, sondern als umfassendes Tool für Personal Branding und Corporate Influencing. Ein starkes Unternehmensprofil und engagierte Mitarbeitende, die als Corporate Influencer*innen auftreten, spielen dabei eine zentrale Rolle. Nur durch das Zusammenspiel aus Werbung, organischer Kommunikation und einer aktiven Mitarbeiterbeteiligung kann das volle Potenzial von LinkedIn ausgeschöpft werden.
Viele Unternehmen streben nach mehr Followern auf ihrer Unternehmensseite. Doch Britta stellte klar: Follower-Ads sollten niemals das Hauptziel sein. Zwar kann man mit Follower-Ads die Sichtbarkeit steigern, jedoch ist es wesentlich sinnvoller, eine organische Strategie zu verfolgen, bei der Mitarbeitende ihre Netzwerke nutzen, um Follower zu gewinnen. Jede*r Mitarbeiter*in kann bis zu 30 Personen pro Monat zu einem Unternehmensprofil einladen, was eine viel günstigere und effektivere Methode ist.
LinkedIn Events bieten die Möglichkeit, sowohl organisch als auch über bezahlte Werbung Leads zu generieren. Ein besonderes Feature: Mit einem Anmeldeformular im Event können direkt Kontakte gesammelt werden, die anschliessend über CRM-Systeme wie HubSpot oder Salesforce weiterbearbeitet werden. Wer auf diese Weise Teilnehmer*innen für ein Event sammelt, kann im Nachgang gezielt E-Mail-Marketing betreiben und die Leads weiterqualifizieren.
Unternehmen, die bereits einen LinkedIn-Newsletter einsetzen, profitieren von einem enormen Reichweitenvorteil. Sobald der erste Newsletter versendet wird, erhält jeder Follower eine Benachrichtigung und die Möglichkeit, den Newsletter zu abonnieren. Besonders Unternehmen mit einer grossen Follower-Basis, wie Audi, können so tausende von Abonnenten gewinnen und ihre Inhalte direkt in die Posteingänge ihrer Zielgruppe bringen. Dies umgeht den üblichen Algorithmus und stellt sicher, dass wichtige Inhalte bei den richtigen Personen ankommen.
Mit dem zunehmenden Fokus auf Video-Inhalte schafft LinkedIn ein Format, das vor allem die jüngere Generation anspricht. Unternehmen sollten daher verstärkt auf 9:16 Videos setzen, um in den neuen Video-Feed zu gelangen. Diese Videos erzielen derzeit deutlich höhere Reichweiten, was sie zu einem wichtigen Baustein für eine erfolgreiche LinkedIn-Strategie macht. Auch wenn LinkedIn aktuell noch keine umfangreichen Bearbeitungs-Tools wie TikTok oder Instagram bietet, lohnt es sich, auf den Trend zu setzen.
Wie andere Speaker*innen am Ads Camp, sprach auch Britta in ihrem Vortrag von den Thought Leadership Ads. Die Ads funktionieren jedoch nur dann, wenn sie authentisch sind. Mitarbeitende, die bereits eine starke persönliche Marke auf LinkedIn haben, sollten gezielt als Corporate Influencer*innen eingesetzt werden. Wichtig ist, dass sie nicht nur ihre Posts teilen, sondern auch aktiv auf Kommentare reagieren und sich in Diskussionen einbringen.
Immer mehr Influencer*innen aus anderen Plattformen entdecken LinkedIn für sich. Hierbei gelten allerdings die gleichen Regeln wie auf anderen Social-Media-Plattformen: Werbung muss klar gekennzeichnet werden. Unternehmen sollten langfristige Kooperationen mit Influencer*innen anstreben, die ihre Zielgruppe authentisch ansprechen. So lassen sich wertvolle Beziehungen aufbauen und die Glaubwürdigkeit der Marke stärken.
Eine erfolgreiche LinkedIn-Strategie im B2B-Bereich erfordere zudem die enge Zusammenarbeit zwischen Marketing und Vertrieb. Mithilfe des Sales Navigators können gezielte Kampagnen gefahren und die richtigen Ansprechpartner*innen identifiziert werden. Besonders effektiv sind sogenannte Smart Links, die detaillierte Informationen darüber geben, welche Inhalte sich potenzielle Kund*innen angesehen haben. Diese Insights ermöglichen es dem Vertrieb, gezielt auf die Interessen der Leads einzugehen und die Konversation zu vertiefen.
LinkedIn bietet weit mehr als nur bezahlte Werbeanzeigen. Um das volle Potenzial der Plattform auszuschöpfen, sollten Unternehmen auf eine ausgewogene Mischung aus organischen und bezahlten Massnahmen setzen. Das Zusammenspiel von Personal Branding, Corporate Influencing und gezielten Ads sorgt dafür, dass nicht nur Reichweite und Leads generiert werden, sondern auch das Vertrauen in die Marke langfristig wächst. Wer diese Strategien konsequent umsetzt, kann seine LinkedIn-Performance deutlich verbessern.
Das Ads Camp war auch in diesem Jahr wieder ein herausragendes Highlight für alle, die sich mit Social Media Advertising auseinandersetzen. Die Vorträge boten tolle Einblicke in die neuesten Trends, darunter der geschickte Einsatz von kreativen Video-Ads, die richtige Balance zwischen Push-Marketing und Full-Funnel-Skalierung sowie die zunehmende Bedeutung von datengetriebenen Reporting-Methoden. Wie jedes Jahr waren viele praxisorientierten Case Studies, die zeigten, wie Unternehmen mithilfe von Automatisierung, kreativen Prozessen und effektiven Kampagnenstrukturen ihre Werbebudgets profitabel einsetzen können. Es wurde einmal mehr nicht nur an der Oberfläche gekratzt, sondern dank vielen Deep Dives in andere Welten abgetaucht.
Kurz gesagt: Das Event hat nicht nur wertvolle strategische Impulse geliefert, sondern auch eine Fülle an anwendbaren Best Practices und konkreten Tools präsentiert, die allen Teilnehmenden helfen, ihre Skills und Kampagnen-Setups zu erweitern. Wie immer war es ein Event, das durch seine energiegeladene Atmosphäre und die geballte Expertise der Speaker*innen neue Massstäbe gesetzt hat.
Bleibt nur noch zu sagen: Ads Camp – WE LOVE YOU!