Der Social Media Industry Benchmark Report 2025 zeigt: Engagement-Raten sinken, Content-Strategien verändern sich. Die wichtigsten Insights findest du im Blogartikel zusammengefasst.
Der Social Media Industry Benchmark Report 2025 liefert umfassende Erkenntnisse und Trends für Deine Social-Media-Strategie. Durch die Analyse von über 2’100 Unternehmen und Millionen von Posts auf Facebook, Instagram, Twitter (X) und TikTok über 14 Schlüsselindustrien hinweg, liefert der Report tiefe Einblicke in die Performance-Metriken des Jahres 2024 und zeichnet ein klares Bild für die strategische Ausrichtung im Jahr 2025. Wir haben uns den Report genauer angeschaut und analysiert. In diesem Artikel findest Du die wichtigsten Entwicklungen und Empfehlungen kompakt zusammengefasst.
Eines der auffälligsten Ergebnisse des Reports ist der spürbare Rückgang der durchschnittlichen Engagement-Raten über die analysierten Plattformen hinweg. Und ja: es betrifft alle 4 Plattformen. Diese Entwicklung signalisiert eine zunehmende Sättigung und einen verschärften Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen.
Konkret fielen die medianen Engagement-Raten pro Post auf Facebook um 36%, auf Instagram um 16% und auf TikTok um beachtliche 34%. Den dramatischsten Einbruch verzeichnete jedoch X (ehemals Twitter) mit einem Minus von 48%.
Betrachtet man die absoluten Medianwerte, werden die Herausforderungen noch deutlicher:
Dieser generelle Abwärtstrend, der sich auch im Vergleich zu den Vorjahren zeigt, zwingt Unternehmen dazu, ihre Content-Qualität und Zielgruppenansprache kritisch zu hinterfragen und stärker auf echte Interaktion statt auf reine Reichweite zu setzen.
«Engagement rate benchmarks over time» – Quelle: Social Media Industry Benchmark Report 2025
Die Performance der einzelnen Plattformen entwickelte sich unterschiedlich, was eine differenzierte Betrachtung erfordert:
Eine der überraschendsten Erkenntnisse ist, dass Karussell-Posts in diesem Jahr Reels in Bezug auf die mediane Engagement-Rate übertrafen. Obwohl Reels oft häufiger gepostet wurden (z. B. bei Finanzdienstleistern), erzielten die mehrteiligen Bilder-Posts eine höhere Interaktion. Dies zeigt, dass gut durchdachte, narrative oder informative Karussells bei den Nutzer*innen nach wie vor hoch im Kurs stehen und eine effektive Alternative zu Videoinhalten darstellen können. Branchen wie Alkohol, Finanzdienstleistungen und Nonprofits profitierten besonders von diesem Format. Gleichzeitig ging die mediane Posting-Frequenz auf Instagram erstmals seit drei Jahren leicht zurück (Median 4,5 Posts/Woche).
«Instagram activity – Post per week» – Quelle: Social Media Industry Benchmark Report 2025
TikTok behauptet seine Position als Plattform mit dem höchsten Engagement (Median 1,73%), musste aber dennoch einen deutlichen Rückgang hinnehmen. Die Plattform bleibt ein Kraftzentrum für virale Trends und kreative Inhalte, doch auch hier wird es anspruchsvoller, aus der Masse herauszustechen. Interessanterweise stieg die Posting-Frequenz auf TikTok leicht an (Median 1,97 Videos/Woche), was den Wettbewerb weiter verschärft. Branchen wie Hochschulbildung und Nonprofits bewiesen jedoch, dass spezifischer, zielgruppenrelevanter Content auch auf TikTok weiterhin herausragendes Engagement erzielen kann.
«Videos per week vs. engagement rate per video (by follower)» – Quelle: Social Media Industry Benchmark Report 2025
Die Plattform erlebt die schwierigste Phase. Der massive Engagement-Rückgang (-48 %) ging Hand in Hand mit einer drastisch reduzierten Posting-Aktivität (Median nur noch 2,16 Tweets/Woche, -33 % ggü. Vorjahr). Viele Branchen, darunter Mode und Home Decor, haben ihre Aktivitäten auf X fast vollständig eingestellt. Nur wenige Ausnahmen, wie Sportteams oder Finanzdienstleister, konnten hier noch punkten oder ihre Aktivität steigern. Die Zukunft der Plattform als relevanter Marketingkanal scheint für viele Branchen ungewiss.
«Engagement rate per tweet (by follower)» – Quelle: Social Media Industry Benchmark Report 2025
Obwohl auch Facebook einen deutlichen Rückgang der medianen Engagement-Rate verzeichnete, zeigten sich einige Branchen wie Food & Beverage oder Alkohol relativ stabil oder konnten sogar leichte Zuwächse erzielen. Die Posting-Frequenz sank jedoch auch hier im Median (4,19 Posts/Woche), wobei Branchen wie Mode, Gesundheit & Schönheit sowie Food & Beverage ihre Aktivitäten am stärksten drosselten. Fotos bleiben oft das Format mit dem höchsten Engagement.
«Facebook – Posts per week» – Quelle: Social Media Industry Benchmark Report 2025
Die Analyse der 14 Branchen offenbart enorme Leistungsunterschiede:
Das lässt sich aus den Daten für die Content-Erstellung nun ableiten.
Der Report bestätigt erneut: Viel posten heisst nicht automatisch viel Engagement. Die Medienbranche ist das beste Beispiel: Sie postet mit Abstand am häufigsten, erzielt aber unterdurchschnittliche Engagement-Raten pro Post. Im Gegensatz dazu steht die Hochschulbildung, die mit moderater Frequenz Spitzen-Engagement erreicht. Die medianen Posting-Frequenzen liegen bei: Facebook 4.19, Instagram 4.5, Twitter 2.16 und TikTok 1.97. Es gilt, die richtige Balance für die eigenen Zielgruppen und Ressourcen zu finden.
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, #valentinesday
, #christmas
oder #summer
sind verlässliche Engagement-Treiber über fast alle Branchen hinweg.
#giveaway
oder #competition
funktionieren branchenübergreifend gut.#fintok
, #recipes
, #campuslife
, #fitcheck
, #travelgoals
oder #marketing
helfen, die richtige Zielgruppe zu erreichen.#fyp
oder #foryou
immer noch relevant, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.
Der Social Media Industry Benchmark Report 2025 unterstreicht: Die Zeiten einfacher organischer Reichweite sind vorbei. Das Ringen um Aufmerksamkeit in den sozialen Medien erfordert mehr denn je eine strategische und datengestützte Herangehensweise. Sinkende Engagement-Raten, die überraschende Stärke von Instagram Karussells, die anhaltende, wenn auch leicht getrübte Dominanz von TikTok, der besorgniserregende Zustand von Twitter (X) und die enormen Leistungsunterschiede zwischen den Branchen sind entscheidende Erkenntnisse für die Planung 2025.
Und es zeigt einmal mehr, dass man ohne gute Strategie, die organische und bezahlte Inhalte optimal kombiniert, in 2025 nicht drumherumkommt. Zudem zeigt der Report auf, wie wichtig ein kontinuierlicher Leistungsvergleich ist. Unternehmen müssen ihre eigene Performance regelmässig mit relevanten Branchendaten vergleichen, um Stärken, Schwächen und ungenutzte Potenziale zu identifizieren. Nur so lässt sich verstehen, welche Plattformen, welche Content-Formate und welche Frequenzen für die eigene Marke am effektivsten sind.