18.11.2021 Marketing

TikTok: Spassplattform oder ernstzunehmendes Netzwerk?

TikTok ist nur eine Spassplattform? Mitnichten: Seit Anfang 2020 startet das soziale Netzwerk durch und erobert nicht nur die Herzen der Nutzer – sondern auch die Marketing-Pläne von immer mehr Unternehmen. Aber wieso ist ein Kanal von unternehmerischer Relevanz, auf dem Tanz- und Spassvideos so im Fokus stehen? Eignet sich TikTok zum gezielten Marken- und Community-Aufbau? Oder gar zur Neukundengewinnung?

Markus Edelberg
3 Min. Lesezeit
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Es ist noch nicht so lange her, dass TikTok lediglich eine App war, die den Betrachter mit Lip-Sync-Videos unterhielt. Inzwischen boomt die App und lockt die Menschen durch kreative Videos mit hohem Mit- und Nachmachpotenzial auf die Plattform. Aber sprechen der Spassfaktor und das überwiegend junge Publikum von TikTok deshalb gegen eine Nutzung durch Unternehmen? Nein. Es ist im modernen Social-Media-Marketing unerlässlich, über TikTok als Kanal nachzudenken und dort aktiv zu werden. Die sechs folgenden Punkte zeigen, wieso Unternehmen diese Plattform nicht unterschätzen dürfen:

1. Die Nutzerzahlen steigen stetig

Ja, die dominierende Altersgruppe liegt aktuell zwischen 18 und 34 Jahren und erscheint somit sehr jung. Blickt man aber auf den Mai 2019 zurück, erstreckte sich die Altersspanne noch von 18 bis 24 Jahren. Die Zahl älterer Nutzer geht erkennbar nach oben und wird dies auch weiterhin tun. Zahnärzte, Universitätsdozenten, Unternehmensberater, Anwälte und selbst Grosseltern haben das Potenzial der Plattform entdeckt und nutzen es bereits. Wieso sollte dies also für Unternehmen und Marken nicht funktionieren?

Quelle: Statista.com

Quelle: Statista.com

2. Ist «mein» Publikum auf TikTok?

Das herauszufinden, ist relativ einfach: Ein Blick auf interessante und thematisch passende TikToks und die dazugehörigen Kommentare zeigt recht schnell, ob sich die eigene Zielgruppe auf TikTok bewegt und wie sie Inhalte konsumiert oder mit ihnen interagiert. Marketer müssen allerdings beachten, dass Inhalte, die sie spannend und gut finden, nicht automatisch auch der Zielgruppe gefallen und zu den gewünschten Interaktionen führen.

3. Die Nutzer sind aktiv

Auch wenn der Grossteil der TikTok-Anwender Beiträge nur konsumiert und keinen eigenen Content produziert, sehen sich viele Menschen eine grosse Menge an Beiträgen an. Schon das Öffnen der App bringt die Menschen zu neuen Erlebnissen in einer bunten und dynamischen Welt, da bereits der Aufbau von TikTok ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht. Menschen nutzen die Plattform gezielt aufgrund der Inhalte, um sich unterhalten, aber auch informieren zu lassen. Der Ton ist eingeschaltet und die Menschen wollen Videos konsumieren.

Doch nur, weil Menschen auf TikTok unterwegs sind, bedeutet das nicht, dass sie automatisch auch für ein Unternehmen da sind. Informationen und lehrreiche Inhalte sind in Ordnung, solange sie unterhaltsam und fesselnd sind. Die Plattform steht für Unterhaltung – und wer nicht unterhält, wird mit einer Daumenbewegung in die Bedeutungslosigkeit geswiped.

4. Null Ablenkung

Die Darstellung der Inhalte im Vollbild reduziert die Ablenkung auf null – Aktivität auf TikTok garantiert also zumindest für kurze Zeit die volle Aufmerksamkeit der Betrachter. Dies erhöht den Wert der Platzierung und sichert präzise Metriken, weil eine Impression nicht bereits gezählt wird, wenn Inhalte nur zu einem Bruchteil auf dem Display der Betrachter landen. Zusätzlich können Unternehmen durch guten Content drei Call to Actions ansprechen:

  • «Mache das Plus weg»,
  • «Drücke das Herz rot» und
  • «Hinterlasse einen Kommentar».

Die drei Aktionen lassen sich direkt im TikTok vornehmen – ohne Sprünge auf Profile oder Seiten, was den Komfort für Anwender deutlich erhöht.

5. Die Zahl der Mitbewerber ist überschaubar

Während rund 89 % der Vermarkter Facebook als Plattform in ihren Marketing-Plänen platziert haben, sind es bei TikTok lediglich vier Prozent.  Allein eine derartige Lücke macht TikTok zu einem Kanal, den man auf seine Zielgruppenverfügbarkeit prüfen sollte. Viele grosse Brands haben das Potenzial bereits erkannt und viele weitere werden folgen – so schnell wie möglich zu starten, sichert also klare Wettbewerbsvorteile.

6. TikTok macht Spass

Sicher: Nicht jeder Marketer wird TikTok toll finden – aber jede Marke hat Inhalte, die auf TikTok passen. User Generated Content ist hier ein praktischer und starker Ansatzpunkt, denn er zeigt, dass Kunden nach Verbindungspunkten zu Marken suchen. Was ist die beste Möglichkeit, die Marken haben, um Verbindungen mit Menschen aufzubauen? Relevanz und Authentizität! Und was ist realistischer und authentischer als ein Unternehmen, das sich nicht als anonymes Gebilde präsentiert, sondern als Gruppe von Menschen, die auf kreative Weise Spass an der Arbeit haben darf?

Fazit

Auch wenn viele Marketer sich um das seriöse Image des Unternehmens sorgen, wenn TikTok als Kanal thematisiert wird: Diese Sorge ist unbegründet. Spass an dem zu haben, was man macht, ist nicht automatisch unseriös. Es zeigt vielmehr, dass ein Unternehmen seine Mitarbeitenden dabei unterstützt, menschliche Nähe zu seinen Kunden aufzubauen. Selbstverständlich müssen dabei die Spielregeln des Unternehmens eingehalten werden. Aber wie immer, wenn es um Social Media geht, sollten Unternehmen den Mitarbeitenden grösstmögliche Freiheiten einräumen und den Menschen vertrauen. Durch das grosszügige Abstecken von Grenzen bleiben Inhalte authentisch und Unternehmen gewinnen die Zuneigung ihrer Kunden.

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