15.10.2023 Themenplanung

TikTok schüttet mehr als 10-fach so viel Dopamin wie Schokolade aus | Der Recap zur OMT 2023

Die OMT 2023 bot spannende Einblicke in Online Marketing Trends, von Marketing Automation bis zur TikTok-Psychologie. Experten teilten wertvolles Wissen und die Konferenz bewies erneut ihre Relevanz für Online Marketing Manager. In diesem Beitrag berichten wir über die OMT 2023 und haben verschiedene Referate für Dich zusammengefasst.

Thomas Besmer
8 Min. Lesezeit
1 Kommentar

Die neunte OMT in Mainz, die Online Marketing Konferenz im Rhein-Main-Gebiet, ist bereits Geschichte. Die Konferenz bietet in drei Tracks verschiedene Vorträge zu SEO, SEA, Usability, Tracking, Social Media und Marketing Automation. Somit ist die OMT die perfekte Konferenz, um mal über den Tellerrand zu schauen. Eröffnet wurde die Konferenz um 9 Uhr von Mario Jung.

Und auch die Hutter Consult war mit Thomas Besmer vor Ort, der einen Vortrag über Business Messaging hielt und wie man damit Leads qualifizieren kann. Er selbst war auch Besucher und hat nun seine Learnings von der OMT zusammengefasst. Hier eine Übersicht der Vorträge, die wir besucht haben:

OMT 2023 | Foto by Thomas Besmer | Hutter Consult AG

OMT 2023 | Foto by Thomas Besmer | Hutter Consult AG

Inhaltsverzeichnis

  1. Marketing Automation und Uses Cases
  2. Online Marketing Strategie 2024 – Planung in unsicheren Zeiten
  3. Social Media Fail Compilation – die 11 schlimmsten Fehler im Social Media Marketing
  4. Brainfuck: So nutzt Du die TikTok-Psychologie für Deine Content-Strategie

Die Marketing Automation ist ein Thema, das derzeit in aller Munde ist. Denn es ermöglicht Unternehmen und Agenturen regelmässig wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren. So zeigte Sascha Behmüller, CEO der Agentur ReachX, wie sie die Marketing Automation bei ReachX einsetzen. Dazu muss man wissen, dass die OMT und alles rund um die Konferenz von ReachX betrieben wird. Und so zeigte Sascha, wie die Prozesse bei der OMT automatisiert werden.

Uses Cases in der Marketing Automation:

  • Generierte Willkommens-Mail bei der Registrierung/Anmeldung/Lead-Angabe.
  • Mail-Journey an Neukunden, um die Dienstleistungen und Funktionen der Produkte aufzuzeigen.
  • Je nach Interesse können automatisiert passende Blogbeiträge per E-Mail versendet werden.
  • Und für den Vertrauensaufbau ist auch möglich, Kundenstimmen und Reviews von bestehenden Kunden zu versenden.

Doch für Sascha geht die Automatisierung noch weiter: So wird bei ReachX bzw. OMT das Projektmanagement-Tool Asana eingesetzt. Damit können Aufgaben und deren Unteraufgaben als Vorlage erstellt und je nach Bedarf aufgerufen werden. Dadurch werden Fehler und Aufwände minimiert. Wieso? Weil die Aufgaben bei der Erstellung eines Whitepapers oder eines Podcasts immer gleich bleibend sind. Warum also diese immer manuell erstellen?

Und wenn dann noch Zapier oder make.com dazu kommen, bietet das einen weiteren Schub im Bereich der Automatisierung: So könnten Blogbeiträge automatisch per ChatGPT zusammengefasst und als Mail-Teaser-Texte aufbereitet werden. Oder auch Postings für Social Media auf Basis des Blogbeitrags sind möglich.

Fazit

Durch die gezielte Automatisierung können wiederkehrende Prozesse automatisiert werden. So kann das Onboarding von Neukunden automatisiert werden, indem automatisch eine Mail an den Neukunden verschickt wird, in der das weitere Vorgehen oder die, für die weitere Arbeit nötigen Informationen abgeholt werden. Auch Checklisten für die Account-Sicherheit oder ein Fragenkatalog für das anstehende Kick-off-Meeting können verschickt werden.

Bei der Automatisierung ist es wichtig zu prüfen, welche repetitiven Aufgaben durch Tools ersetzt werden können. Und wenn es nur fünf Minuten pro Mitarbeiter und Tag sind. Bei 12 Mitarbeitern ist das schon eine Stunde pro Tag und auf die Woche gerechnet fast ein Arbeitstag.


Ein Highlight war Robin Heintze, der aufzeigte, welche Schritte notwendig sind, um eine Online Marketing Strategie zu entwickeln. Zuvor gab er jedoch einen Überblick, was alles in eine Strategie gehört. Nach Michael E. Porter ist das Wesen der Strategie zu entscheidend, was man nicht tut.

Strategieinhalt | Robin Heintze | Foto by Thomas Besmer | Hutter Consult AG

Strategieinhalt | Robin Heintze | Foto by Thomas Besmer | Hutter Consult AG

Er zeigte auf, wie eine Online Marketing Strategie in einer Customer Journey dargestellt wird und was dabei jeweils zu beachten ist. Dabei zeigte er auch auf, welche Ziele nach See-Think-Do-Care möglich sind.

Für jede Stufe können entsprechende Kanäle definiert werden

Robin Heintze stellte dazu die Kanalmatrix vor, die eine Auflistung der Kanäle nach Customer Journey ist. Dabei wird für jeden Kanal definiert, welche Ziele er erfüllen soll und wie hoch der Einfluss des Kanals auf die Zielerreichung ist. Durch diese aufwendige Vorarbeit erhalten Unternehmen einen umfassenden Überblick, was zielführend ist und was nicht.

Er zeigt auch das Beispiel auf, dass es Unternehmen gibt, die beschliessen, das Marketingbudget um 20% zu kürzen und dann alle Massnahmen um 20% kürzen. Anstatt zu schauen, welche Kanäle gut funktionieren und die Kürzungen bei den Kanälen vorzunehmen, die nicht so gut funktionieren oder einen grossen Einfluss auf die Ziele haben.

Und auch auf die Frage vieler Unternehmen «Wie viel Geld soll ich in die einzelnen Kanäle investieren?» hat Robin eine Antwort. Er nennt die 70-20-10-Regel. Also 70 Prozent der Marketingausgaben in bewährte und funktionierende Kanäle, 20 Prozent in den Test neuer, risikoarmer Kanäle und 10 Prozent in risikoreiche Kanäle.

Wann ist das Risiko gering oder hoch?

Er identifiziert Risiken in fünf Stufen. Und sagt auch, dass all das, was Expertinnen als brandheisser Trend bezeichnen, meist ein sehr hohes Risiko bergen, da kaum Erfahrung und entsprechende Cases. Wir erinnern uns ans Metaverse und NFT.

Und am Ende des Vortrags nannte er auch seine vier Learnings:

  1. Mach (vielleicht) weniger, das aber besonders gut.
  2. Nutz Deine Ressourcen bewusst für Prioritäten.
  3. Fokussiere Dich auf das, was Deine Ziele erreicht.
  4. Bau Deine Strategie auf und passe sie laufend an.
Risiko einschätzen | Robin Heintze | Foto by Thomas Besmer | Hutter Consult AG

Risiko einschätzen | Robin Heintze | Foto by Thomas Besmer | Hutter Consult AG

Fazit

Robin brannte ein Feuerwerk an Input und Ideen ab. In der kurzen Zeit hat er dem Publikum viele Methoden und Frameworks vorgestellt, die für alle leicht anwendbar sind. Eine Aussage zur Strategie wurde mehrfach genannt, nämlich dass eine Strategie kein langfristiges Thema ist, sondern regelmässig (quartalsweise) angepasst werden sollte.


Nach dem Mittag ging es mit Kim Nadine Adamek weiter. In ihrem Vortrag hat sie dem Publikum 11 der schlimmsten Fehler im Social Media Marketing aufgezeigt.

Hier haben wir die schlimmsten 11 Fehler in Social Media aufgelistet:

  1. Fehler: Ungeprüfte Fakten veröffentlichen
  2. Fehler: Unpassende Hashtags nutzen
  3. Fehler: Überall das Gleiche
  4. Fehler: Kommentare/Nachrichten ignorieren
  5. Fehler: Zu oft posten
  6. Fehler: Too much information
  7. Fehler: Zielloses Posten von Content ist nicht gut
  8. Fehler: Alte Posts ignorieren
  9. Fehler: Keine Klarheit über die Zielgruppe
  10. Fehler: Denken, dass Social Media sich nur um Verkäufe dreht
  11. Fehler: Unauthentische Stockfotos nutzen

Und da Kim nicht einfach nur Fehler aufzeigt, sondern auch aufzeigt, wie man diese behebt, sind hier 11 Punkte, wie Unternehmen Social Media Marketing fehlerfrei machen können:

Social Media Fail-Nr. 4 | Kim Nadine Adamek  | Foto by Thomas Besmer | Hutter Consult AG

Social Media Fail-Nr. 4 | Kim Nadine Adamek  | Foto by Thomas Besmer | Hutter Consult AG

11 Punkte, wie Unternehmen Social Media fehlerfrei machen können

  • Überprüfe den Content, bevor Du ihn heraushaust.
  • Hashtagrecherche macht Sinn – tu das!
  • Verschiedene Kanäle, brauchen unterschiedliche Inhalte.
  • Kommuniziere mit den Menschen.
  • Poste regelmässig, aber nicht zu oft.
  • Weniger ist mehr: Du musst keine Romane schreiben.
  • Definiere Ziele für die Kanäle und Postings.
  • Fang an, zu analysieren und zu optimieren.
  • Kenne Deine Zielgruppe und ihren Bedarf.
  • Social Media ist Entertainment, Aufmerksamkeit und Beziehungsaufbau.
  • Nutze echte Fotos.

Fazit

Noch immer gibt es unzählige Unternehmen, die tagtäglich vermeidbare Fehler in Social Media machen. Und die Social Media immer noch so betreiben, wie sie vor 10 Jahren betrieben wurden. Doch diese Zeiten sind vorbei. Und so ist Kims Aufzählung von Fehlern und Tipps eine Liste, die sich Social Media Verantwortliche an den Arbeitsplatz hängen sollten.


Zum Abschluss spricht Melanie Schoen über TikTok und die Gefahren für unsere psychische Gesundheit. Denn durch die vielen Impulse bei der Nutzung von TikTok kann unser Gehirn nicht alles verarbeiten. Das führt zu Unzufriedenheit. TikTok setzt 10-mal mehr Dopamin frei als der Konsum von Schokolade!

Anschliessend stellte sie dem Publikum die Frage, welches Unternehmen mehr auf die psychische Gesundheit der Zielgruppe achtet oder mehr auf Reichweite. Denn mit der Nutzung von TikTok gefährde man auch die psychische Gesundheit der Zielgruppe. Letztlich lässt sich diese Aussage auf alle Plattformen übertragen.

Melanie Schoen | Selbstständige Online Marketing Beraterin | Quelle: OMT.de

Melanie Schoen | Selbstständige Online Marketing Beraterin | Quelle: OMT.de

Wie können Unternehmen die Aufmerksamkeit der Zielgruppe auf TikTok lenken?

Melanie zeigte auch, dass Unternehmen maximal 1,7 Sekunden Zeit für den ersten Eindruck haben, ansonsten scrollt die Zielgruppe im zweiten Schritt.

Daher rät sie, dass der Einstieg bzw. der Aufhänger in der Tonalität wie aus der «Bild» gestaltet werden sollte. Der Inhalt jedoch soll so gut recherchiert sein, wie ein Artikel aus dem «Handelsblatt». Und der Inhalt muss die Probleme der Zielgruppe lösen. Das heisst auch, dass Unternehmen ihre Zielgruppen kennen müssen. Und das sind nicht nur demografische Informationen, sondern auch Informationen über Bedürfnisse und Wünsche.

Wenn sich Unternehmen für TikTok entscheiden, dann müssen sie liefern. Das heisst, unterhaltsam, persönlich und authentisch sein. Sonst ist das TikTok-Spiel von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Fazit

Es reicht nicht, einfach einen Kanal zu eröffnen und dann Inhalte von anderen Plattformen zu veröffentlichen. TikTok hat eine eigene Handschrift. Und dies wird für viele Unternehmen schwierig, insbesondere Unternehmen, die auf ein stringentes CI/CD Wert legen, werden auf TikTok mehrheitlich untergehen.


Den Abschluss der Konferenz bildete die OMT-Website Clinic. Bei diesem Format konnten sich Unternehmen im Vorfeld bewerben und wurden dann von 10 Experten aus verschiedenen Bereichen bewertet. In diesem Jahr wurde die Kübler Gruppe geprüft und viele Verbesserungen wurden dem Publikum präsentiert, die nicht nur für die Kübler Gruppe, sondern auch für viele andere lehrreich waren.


Das Summary zum Anschauen:

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Zusammenfassung OMT mit Interviews |Quelle: Video by Thomas Besmer | Hutter Consult AG

Fazit zur OMT

Die OMT hat auch in diesem Jahr wieder bewiesen, dass er auf die Agenda eines jeden Online Marketing Managers gehört. Vielen Dank auch an Mario Jung, dass wir von Hutter Consult nun schon seit mehreren Jahren die Konferenz mit unserem Fachwissen bereichern dürfen. Es ist immer wieder eine Freude, an einer so gut organisierten Konferenz teilzunehmen.

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  1. seotexte24@protonmail.com' Jonas sagt:

    Die OMT 2023 klingt ja wirklich beeindruckend, besonders die Einblicke in die Psychologie hinter TikTok! Es ist faszinierend zu sehen, wie Plattformen wie TikTok unsere Wahrnehmung beeinflussen und welche Rolle Dopamin dabei spielt.
    Diese Erkenntnisse können wirklich wertvoll für das Social Media Marketing sein.
    Habt ihr vielleicht praktische Beispiele, wie Unternehmen diese Informationen nutzen, um ihre TikTok-Strategien zu verbessern?

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