28.10.2020 WhatsApp

WhatsApp: Vereinfachte Verwaltung von Geschäftsgesprächen auf WhatsApp

Facebook plant in naher Zukunft eine eigene Hosting-Infrastruktur für WhatsApp anzubieten. Das bringt für Geschäftskunden Vorteile beim Setup und Betrieb, um mittelfristig Produkte direkt über den Chat verkaufen zu können.

‎Dorian Kostanjsek
2 Min. Lesezeit
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Im Jahr 2018 hat Facebook Tools eingeführt, die es Menschen ermöglichen, einfach und kostenlos mit Unternehmen über WhatsApp zu kommunizieren. Inzwischen werden täglich mehr als 175 Millionen WhatsApp-Nachrichten an Geschäftskonten auf der ganzen Welt gesendet.

Nun kündigt das Unternehmen eine neue Möglichkeit für Unternehmen an, ihre WhatsApp-Chats mit Kunden über die sichere Hosting-Infrastruktur von Facebook zu speichern und zu verwalten, welche Anfang nächsten Jahres eingeführt wird. Dadurch wird es einfacher, die WhatsApp Business API zu nutzen und schneller auf WhatsApp-Nachrichten reagieren, sein Inventar auf dem neuesten Stand zu halten und Produkte über Chats zu verkaufen. Facebook ist bestrebt, den Menschen eine sichere, transparente und datenschutzgerechte Möglichkeit zur Kommunikation mit Unternehmen zu bieten.

Welche Auswirkungen hat diese bevorstehende Aktualisierung auf den Datenschutz?

Jede auf WhatsApp gesendete Nachricht – sei es Text, Anruf, Sprachnotiz oder Video – verwendet dasselbe Protokoll, das Nachrichten von vor dem Versand bis zur Zustellung an den vorgesehenen Empfänger schützt. All dies geschieht automatisch: Es ist nicht erforderlich, spezielle Einstellungen zum Schutz der Nachrichten zu aktivieren. Aber das Versenden von Nachrichten an ein Unternehmen ist anders als das Versenden von Nachrichten an eine Privatperson, was in den folgenden Punkten erläutert wird.

  • Chats mit Unternehmen, die den WhatsApp Messenger, die WhatsApp Business-Anwendung oder die WhatsApp Business-API selbst zur Verwaltung und Speicherung von Kundennachrichten verwenden, werden durchgehend verschlüsselt.
  • Wenn ein Unternehmen sich dafür entscheidet, einen Drittanbieter für den Betrieb der WhatsApp Business API in seinem Namen zu verwenden, wird dies aus Sicht von Facebook nicht als End-to-End-Verschlüsselung betrachtet, da das Unternehmen, an welches Nachrichten gesendet werden, sich dafür entschieden hat, einem Drittanbieter Zugriff auf diese Nachrichten zu gewähren. Dies ist auch dann der Fall, wenn es sich bei diesem Drittanbieter um Facebook handelt.
  • Es ist wichtig zu verstehen, dass es keinen Ausschalter für die Verschlüsselung gibt und die Benutzer weiterhin ihre Sicherheitsschlüssel für End-to-End-verschlüsselte Chats überprüfen werden.

Welche Daten werden verwendet und wie?

Wenn Facebook als Hosting-Provider für ein Unternehmen fungiert, verwendet es die von ihm verarbeiteten Nachrichten im Namen und auf Anweisung des Unternehmens. Dies ist eine branchenübliche Praxis bei vielen Unternehmen, die Hosting-Lösungen anbieten. Unternehmen welche WhatsApp nutzen, können dabei Chats die sie erhalten, für ihre eigenen Marketingzwecke verwenden, welche Werbung auf Facebook beinhalten können.

Wie werden diese Veränderungen heute vermittelt und was ist in Planung?

Facebooks Ziel ist es, den durchgehend verschlüsselten Status eines Gesprächs innerhalb des Chats transparent zu machen, sodass sich die Menschen über die Vertraulichkeit ihres Gesprächs und über das, was mit ihren Nachrichten geschieht, im Klaren sind. Wenn eine Person eine Nachricht an ein Unternehmen sendet, das sich für die Nutzung der Hosting-Dienste von Facebook entschieden hat, wird dies auch innerhalb des Chats deutlich gemacht, wie im folgenden Screenshot ersichtlich ist.

Vergleich Hosting. Quelle: Facebook

Fazit

Es scheint sich ordentlich was zu tun betreffend WhatsApp. Vor allem das Hosting direkt bei Facebook dürfte spannend – und hoffentlich auch günstiger und einfacher zu nutzen sein, weil mehr direkt im Haus gemacht wird. Das einem dann angezeigt wird, ob sich die Daten bei Facebook oder einem anderen Betreiben befinden ist zwar nett gemeint, schlussendlich kann der Endbenutzer jedoch nie wissen, was Unternehmen mit den Daten im Hintergrund anstellen. Ob sie jetzt bei Facebook oder einem anderen Unternehmen liegen ist meist so lange egal, bis etwas durchsickert. Auf alle Fälle ist damit etwas mehr Transparenz gegeben.

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