01.12.2011 Diverses

Facebook: Open Graph BETA – Erste Ergebnisse

Kürzlich habe ich darüber berichtet, wie sich der Social Graph zum Open Graph (Beta) entwickelte. Der weiterentwickelte Open Graph ermöglicht es neben dem Verbinden von Personen mit Objekten auch eine Aktivität zwischen diesen zu definieren. Diese Aktivitäten können, je nach Einstellung, automatisch geteilt werden (Seamless Sharing). Wenn ich also über eine App, wie dem Social […]

Aldo Gnocchi
6 Min. Lesezeit
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Kürzlich habe ich darüber berichtet, wie sich der Social Graph zum Open Graph (Beta) entwickelte. Der weiterentwickelte Open Graph ermöglicht es neben dem Verbinden von Personen mit Objekten auch eine Aktivität zwischen diesen zu definieren. Diese Aktivitäten können, je nach Einstellung, automatisch geteilt werden (Seamless Sharing). Wenn ich also über eine App, wie dem Social Reader der Washington Post, einen Artikel lese, wird auf meiner Facebook Timeline (von Facebook noch nicht ausgerollt) automatisch ein entsprechender Eintrag gepostet, dass ich den Artikel XY (Objekt) gelesen (Aktivität) habe. Die untenstehende Abbildung zeigt Einträge des Social Readers der Washington Post und von Spotify (Musik), die automatisch an meine Timeline gepostet wurden. Dazu musste ich die entsprechende App auf meiner Timeline installieren. Selbstverständlich kann man als Benutzer jederzeit die Einstellungen ändern – falls man nicht will, dass jeder gelesene Artikel oder jedes angehörte Lied automatisch mit seinen Freunden geteilt wird. Weiter kann man auch bestimmen, wer die geteilten Inhalte sehen darf. Gute Apps bieten diese Möglichkeiten bereits bei der Installation an.

Open Graph BETA Apps die auf der neuen Timeline von Facebook installiert wurden

Open Graph BETA Apps die auf der neuen Timeline von Facebook installiert wurden

Medienunternehmen gehören in den USA zu den Early Adopters

Zu den ersten Unternehmen, welche die Möglichkeiten des Open Graphs, wie beispielsweise den Like-Button oder die Recommendation Box, von Anfang an genutzt haben, gehörten die Medienunternehmen. Auch im Zusammenhang mit dem erweiterten Open Graph waren sie wieder von Anfang an mit dabei. Am 29. November 2011 wurde auf dem Developer Blog von Facebook ein Artikel publiziert, der erste Ergebnisse bezüglich dem Open Graph BETA im Einsatz bei Zeitungsverlagen aufzeigte.

With the Open Graph , publishers can build a new kind of news app that makes it easy for people to discover what their friends are reading, and look back at top articles over time

Zeitungen, wie The GuardianThe Independent, die Washington Post, oder das News Portal Yahoo! News haben gezeigt, dass viel Potential im Open Graph steckt.

At f8, we launched the new features of the Open Graph into beta with a set of media partners including Yahoo! News, The Washington Post, The Guardian, The Independent, and The Daily. Today, The Huffington Post becomes the latest partner with the launch of its new Open Graph-enabled app on Facebook. The early results from social news partners are encouraging, once again showing that news sites that focus on building social and personalized news experiences will see the most dramatic increases in traffic and engagement.

Yahoo! News 600% mehr Traffic ab Facebook

Mehr als 10 Millionen Menschen haben das neue soziale News-Erlebnis von Yahoo! News bereits getestet. News werden durch Facebook-Benutzer geteilt, deren Freunde entdecken die geteilten News und teilen diese wiederum mit ihren Freunden (Viralität resp. Word of Mouth). So konnte Yahoo! News beispielsweise einen Traffic-Zuwachs von 600% verzeichnen. Dabei handelt es sich um User die von Facebook auf Yahoo! News gingen (Referrals) sowie Leute, die sich auf Yahoo! News mit Facebook Connect verbunden haben.

Yahoo! News

Yahoo! News

The Independent: Mehr als eine Million Benutzer haben sich mit Facebook verbunden

Mehr als eine Million Facebook-Benutzer haben den Mehrwert der Empfehlungen aus ihrem sozialen Kontext erkannt und sich auf der Webseite des Independent mit Facebook verbunden. Interessanterweise haben sich auf Grund der Empfehlungen einige Artikel viral weiterverbreitet. Dabei handelt es sich um Artikel aus den späten 1990-er. Nachrichten werden also nicht mehr aktiv gesucht, sondern finden ihren Weg automatisch zu uns. Empfehlungen machen es möglich.

Neue Leserschaft über Facebook-Applikationen erreicht

The Guardian bietet auf Facebook eine kostenlose News App an, welche von beinahe vier Millionen Benutzern verwendet wird. Auf dieser App werden durchschnittlich eine Million Page Impressions pro Tag erzeugt. Weiter konnten mit Hilfe dieser App auch Altersgruppen erreicht werden, die man ansonsten kaum erreicht.  Mehr als 50% der App-Benutzer sind 24 Jahre alt oder jünger.

Die Washington Post, welche den Social Reader (Facebook Applikation) entwickelte, verzeichnete mehr als 3.5 Millionen aktive monatliche Benutzer – Tendenz steigend. Gerade bei internationalen und jüngeren Leser scheint die Applikation auf positive Resonanz gestossen zu sein. 83% der Leser sind unter 35 Jahre alt.

Washington Post Social Reader

Washington Post Social Reader

Ob die schwächelnde Zeitungsindustrie bei uns mit solchen Apps wieder neue Leser gewinnen könnte? Würde man den Beispielen der erwähnten Zeitungen folgen, sollten auch bei uns positive Effekte denkbar sein.

Facebook empfiehlt folgende Best Practices für Social News Apps:

  • Show recommendations to increase engagement. Keep people engaged by prominently showing friends’ recently activity on your main pages and pages with high exit rates. When no social content is available, surface personalized recommendations based on users’ interests on Facebook and clearly explain why you’re showing each recommendation.
  • Create compelling objects. Maximize the click through rates of your stories by specifying Open Graph tags for all your articles and including compelling images, titles and descriptions. Avoid misleading images or titles to prevent your app from being marked as spam, which will negatively impact your app’s distribution in News Feed.
  • Leverage your existing user base. If you have an existing site, be sure to make connecting a prominent option for existing users. And if people are already sharing your content on Facebook, consider sending referral traffic from Facebook into a flow that makes it easy for people to have a social experience on your site.
  • Make the benefits of sharing clear. Open Graph apps are designed for people that want to share. In your app, you should clearly explain how your app works and the benefits of adding your app to their Timeline. Choose an approach that makes the most sense for your users, whether that’s an informative dialog, in-line marketing messaging, house ad inventory, and/or a learn more page.
  • Keep users in control. As we’ve previously highlighted, people are more active when they are in control. In addition to the privacy controls on Facebook, we encourage you to build controls into your app that fit how people use your app.

Was bei uns jedoch nicht so sehr auf positive Resonanz stossen könnte, ist die Funktion des automatisierten Teilens (Seamless Sharing). Immer wieder hört man davon, dass die Benutzer auf Facebook Angst vor dem Verlust ihrer Privatsphäre haben. Eine App die automatisch alle gelesenen Inhalte auf Facebook teilt, könnte einigen Usern Kopfschmerzen bereiten. Möglicherweise kommen solche Apps jedoch gerade bei jüngeren Menschen gut an, die mit dem Teilen von Inhalten aufgewachsen sind und welche immer weniger Zeitung lesen.

Die Empfehlungsfunktion die durch das Klicken des Like-Buttons zustande kommt, ist meines Erachtens sehr sinnvoll. Sie hilft bessere Entscheidungen bezüglich dem Lesen von Artikeln treffen zu können. Wenn ich sehe, dass einem meiner Freunde ein Artikel “gefällt” (Empfehlung), werde ich diesen möglicherweise auch lesen.

Bevor sich das volle Potential der Social News Apps entfalten kann, muss Facebook als erstes die neue Timeline ausrollen. Wenn diese neue Art des Teilens von den Facebook-Benutzern akzeptiert wird, können mit dem erweiterten Open Graph spannende Apps umgesetzt und für Medienanbieter zusätzliche Reichweiten respektive Leser, Zuschauer oder Zuhörer erreicht werden. Auch für andere Branchen stellt der erweiterte Open Graph eine interessante Entwicklung dar.

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