Am 4. März 2020 treten bedeutende Richtlinien-Anpassungen für den Facebook Messenger in Kraft. Facebook will mit diesem Update den Fokus des Messengers auf zeitnahe und persönlich relevante Gespräche legen, die auch von Menschen initiiert werden. Wir zeigen auf, welche Änderungen aktiv werden, welche Message-Tags zukünftig zum Einsatz kommen und mit welchen fünf Best Practices das Beste aus den Veränderungen gemacht werden kann.
Das gegen Ende 2019 kommunizierte Update der Messenger-Richtlinien steht kurz vor der Tür. Facebook will mit diesen Änderungen erreichen, dass das Benutzererlebnis im Facebook Messenger besser wird, indem Spam und Missbrauch reduziert werden und der direkte 1:1-Dialog zwischen Seiten / Unternehmen und Menschen gefördert wird. Für Seiten und Unternehmen bedeuten die anstehenden Änderungen, dass neue Wege gefunden werden müssen, um mit Menschen in Kontakt zu treten, in Kontakt zu bleiben und gleichzeitig den Richtlinien zu entsprechen. Aber: Was für Änderungen stehen überhaupt an?
Das Abonnenten-Messaging steht nur noch für News-Seiten zur Verfügung, die sich offiziell über den News Page Index (NPI) von Facebook registriert und verifiziert haben. Bis anhin war es auch für andere Seiten möglich, sich für das Versenden von sogenannten Broadcasts freischalten zu lassen. Da diese Funktion von einigen Unternehmen missbräuchlich genutzt wurde, wird sie von Facebook mit diesem Update entfernt. Wichtig: Auch Seiten, die von Facebook für das Subscription-Messaging freigeschaltet wurden, können diese Funktion ab dem 4. März nicht mehr nutzen.
Wenn eine Person mit einem Chatbot interagiert, so ist es innerhalb von 24 Stunden nach der letzten Interaktion erlaubt, kostenfreie Werbebotschaften an diese Person zu senden. Diese Möglichkeit bleibt auch weiterhin bestehen. Neu entfällt aber die Möglichkeit, ausserhalb des 24-Stunden-Fensters eine zusätzliche Nachricht mit Werbeinhalt zu senden (bekannt als “24+1”-Regel). Nachrichten ausserhalb des 24-Stunden-Fensters müssen neu zwingend mit einem der neuen Message-Tags versehen werden.
Für Seiten, die sich nicht über den News Page Index registrieren können, steht das bezahlte Werbeformat Sponsored Messages zur Verfügung, mit welchem sie Menschen ausserhalb des 24-Stunden-Fensters reaktiveren oder mit Promotionen erreichen können.
Message-Tags beschreiben den Inhalt einer gesendeten Nachricht und geben Facebook somit ein Indiz, weshalb ein Abonnent mit genau dieser Nachricht kontaktiert wird. Die aktuell 17 vorhandenen Message-Tags werden durch das Update auf die folgenden 4 reduziert:
Nachrichten ausserhalb des 24-Stunden-Fensters, die mit keinem dieser Message-Tags versehen sind, werden ab dem 4. März 2020 nicht mehr ausgeliefert. Ein Missbrauch der Tags führt zu einer Einschränkung der Messenger-Funktionen oder zu einer Sperrung der Seite. Weitere Informationen zu den Message-Tags befinden sich im Facebook-Hilfebereich.
Es wird eine neue “One-time Notification”-API veröffentlicht, mit welcher eine einmalige Nachricht an Menschen, die sich explizit für diese Nachricht registriert haben (Opt-In), gesendet werden kann. Diese kann verwendet werden, falls diese spezifische Nachricht nicht in den Verwendungszweck einer der 4 Message-Tags fällt. Beispiele:
Die One-time Notification API für einmalige Benachrichtigungen ist kein Ersatz für Abonnenten-Messaging. Im Gegensatz zu Abos, bei denen ein Unternehmen mehrere Nachrichten an Personen auf einer wiederkehrenden Basis senden kann, beschränkt die One-time Notification API den Chatbot auf eine einzige Nachricht pro Benutzeranfrage (um die er explizit gebeten haben muss).
Die Richtlinienänderungen sollen den 1:1-Dialog zwischen Menschen und Unternehmen verbessern, indem sie zeitnahe und persönlich relevante Gespräche fördern – wobei von Menschen begonnene Gespräche und damit verbundene Folgekommunikationen (Follow-Ups) bevorzugt werden. Facebook möchte mit diesen Änderungen also vorwiegend die missbräuchliche Nutzung von automatisierten Nachrichten zur Verbreitung von Promotionen und Spam unterbinden und den Messenger als Tool zur direkten, persönlichen Kommunikation etablieren.
Um Unternehmen und Seiten dabei zu helfen, sich an die neuen Richtlinien anzupassen und das Beste aus den Veränderungen zu machen, hat Facebook fünf Best Practices veröffentlicht, die für die Planung, das Design, die Umsetzung und den Umgang mit Messenger-Kommunikation ins Auge gefasst werden sollten:
Facebook reagiert mit diesem Policy-Update auf eine bislang sehr locker gehandhabte Regelung für Push-Benachrichtigungen und den damit einhergehenden Missbrauch dieser Möglichkeiten. Die Richtlinienänderungen führen dazu, dass ab sofort keine täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Benachrichtigungen oder Sequenzen mehr möglich sind – auch wenn ein Abonnent einer solchen zugestimmt hat. Da eine Registrierung im News Pages Index (NPI) für die meisten Unternehmen nicht möglich sein wird, ist eine Reaktivierung von Abonnenten oder eine gezielte Übermittlung von Nachrichten nur noch über bezahlte “Sponsored Messages” oder über weitere Kanäle (SMS, E-Mail, …) möglich. Ausnahme: Nachrichten, die in das 24-Stunden-Fenster, in einen der Message-Tags oder in die One-time Notification fallen. Für Abonnenten hat das den Vorteil, dass Messenger-Dialoge weniger Spam zur Folge haben und deutlich persönlicher / direkter werden. Unternehmen werden dadurch gezwungen, ihre Messenger-Strategie zu überdenken und auf die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Ähnlich wie bereits bei WhatsApp setzt Facebook somit den Fokus des Facebook Messengers auf den direkten 1:1 Kontakt zwischen Kunde und Unternehmen mit dem Ziel, diese Dialoge relevanter, zeitnaher und persönlicher zu gestalten und die Initiative zur Kontaktaufnahme dem Kunden zu überlassen.
Kleine Randnotiz:
Da wir – die Hutter Consult AG – unsere Seite als News-Seite verifiziert haben und im News Pages Index registriert sind, weisen wir gerne weiterhin auf die Möglichkeit hin, Updates aus unserem Blog im Chatbot zu abonnieren:
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