Videos bieten eine einzigartige Möglichkeit, komplexe Botschaften verständlich und ansprechend zu vermitteln und somit das gewünschte Zielpublikum zu erreichen. Doch nicht jedes Video erzielt die gewünschten Ergebnisse. Wie also kann man sicherstellen, dass die eigenen LinkedIn-Videos nicht nur gesehen, sondern auch geschätzt werden und die beabsichtigte Wirkung erzielen?
Die strategische Optimierung von Videoinhalten spielt dabei eine entscheidende Rolle. In diesem Blogbeitrag geben wir fünf essenzielle Tipps, die helfen, LinkedIn-Videos zu optimieren und deren Effektivität zu steigern: Von der Entwicklung einer packenden Story über die technische Ausführung bis hin zur effizienten Budgetverwaltung.
1. Eine fesselnde Geschichte entwickeln
Neben dem Hook zu Beginn eines jeden Videos ist die Geschichte das Herzstück eines jeden erfolgreichen Videos. Storytelling auf LinkedIn sollte nicht nur informativ, sondern auch inspirierend oder hilfreich sein und eine emotionale Verbindung zum Publikum aufbauen. Dies erreicht man am besten, indem man echte Probleme der Zielgruppe aufgreift und authentische Lösungen bietet. Durch das Einbeziehen von realen Herausforderungen und Erfolgsgeschichten, die das Publikum direkt ansprechen, wird eine Resonanz geschaffen, die nicht nur die Aufmerksamkeit erhält, sondern auch nachhaltig wirkt. Dadurch kann auch ein guter Hook entwickelt werden. Oder noch besser: Mehrere Hooks.
Strategien zur Resonanzerzeugung
- Zielgruppenanalyse: Die Zuschauer*innen müssen sich verstanden fühlen und man sollte deren Bedürfnisse kennen (Probleme und Herausforderungen ansprechen).
- Emotionale Verbindung: Durch emotionale Elemente versuchen eine Brücke aufzubauen, welche die Zuschauer*innen direkt anspricht.
- Aktualität und Relevanz: Aktuelle Ereignisse und Trends in die Erzählung integrieren, um die Dringlichkeit und Bedeutung der Botschaft zu verstärken.
2. Visuell ansprechende Umsetzung
Die Qualität der Videoaufnahmen und die technische Umsetzung spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Contents. Hochwertige Videos zeichnen sich durch klare Bildqualität, professionelle Komposition und hervorragenden Ton aus. Für LinkedIn sollten Formate und Auflösungen gewählt werden, die sowohl auf Desktops als auch auf mobilen Geräten gut funktionieren. Best Practice ist zur Zeit das Format 1:1 (1080 x 1080px), da sich dieses am besten für Desktop sowie Mobile eignet. Zwar laufen seit einigen Monaten Tests mit Hochformat-Content (9:16), jedoch kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden, ob diese für alle Nutzer*innen ausgerollt werden.
Technische Aspekte für hochwertige Videos:
- Auflösung: Mindestens 1080p für eine klare Darstellung.
- Tonqualität: Die Investition in ein gutes Mikrofon lohnt sich und sorgt für störungsfreie Audioaufnahmen.
- Seitenverhältnis und Kompression: Es gilt, möglichst viel Platz auf dem Screen einzunehmen, auf welchem die Inhalte betrachtet werden. Deshalb auch die Formatempfehlung 1:1.
Zusatztipp: Nach wie vor werden Videos auf LinkedIn oft ohne Untertitel bereitgestellt. Viele Nutzer*innen konsumieren ihren LinkedIn Feed auf dem Mobiltelefon und dadurch auch ohne Ton, wie auf fast allen Social Media Plattofrmen, ausser TikTok. Videos ohne Untertitel oder ohne visuelles und verständliches Storytelling, sind für solche Nutzer*innen uninteressant, da sie nur mit Ton funktionieren und die gewünschte Botschaft übermitteln. Es gilt somit immer zu gewährleisten, dass die zu übermittelnde Botschaft auch ohne Ton verstanden werden kann.
3. Die effektivsten Videoarten für LinkedIn kennen
Auf LinkedIn erzielen bestimmte Videoarten aufgrund ihrer spezifischen Ausrichtung auf professionelle Inhalte und Geschäftskommunikation bessere Ergebnisse. Es ist entscheidend, die Arten von Videos zu verstehen, die auf dieser Plattform am effektivsten sind:
- Erklärvideos: Diese Videos sind ideal, um komplexe Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsprozesse zu erläutern
- Kunden-Testimonials und Fallstudien: Hier eignen sich authentische Berichte zufriedener Kund*innen oder detaillierte Darstellungen erfolgreicher Projekte
- Thought Leadership und Experten-Interviews: Das eigene Unternehmen oder Schlüsselpersonen des Teams als Branchenführer positionieren
- Behind-the-Scenes: Einblicke in das Unternehmen, seine Kultur und die Menschen dahinter gewähren
4. Budgets und Zeitpläne effektiv verwalten
Effektives Budget- und Zeitmanagement sind entscheidend für die Produktion von Videoinhalten, besonders in einem professionellen Kontext wie LinkedIn. Es gilt sorgfältig zu planen und sich Prioritäten zu setzen, um sicherzustellen, dass Ressourcen effizient genutzt werden. Dabei gilt es sich zu überlegen, ob eine Inhouse-Produktion oder die Beauftragung externer Dienstleister sinnvoller ist, abhängig von den spezifischen Anforderungen und Ressourcen der eignen Organisation.
Inhouse-Produktion
Vorteile:
- Kontrolle und Flexibilität: Bei einer Inhouse-Produktion behält man die volle Kontrolle über den gesamten kreativen und produktiven Prozess. Dies ermöglicht schnelle Anpassungen und Änderungen an der Videostrategie und am Inhalt.
- Kosteneffizienz bei regelmässiger Produktion: Wenn regelmässig Videos produziert werden, können Inhouse-Operationen auf lange Sicht kosteneffizienter sein, da wiederkehrende Produktionskosten gesenkt werden können. Hierbei lohnt es sich zudem, an einzelnen Tagen gleich Content für einen kompletten Monat aufzunehmen oder zu produzieren.
- Besseres Markenverständnis: Ein internes Team verfügt über ein tiefes Verständnis der Markenwerte und der Unternehmenskultur, was sich positiv auf die Relevanz und Authentizität der Inhalte auswirken kann.
- Aufbau interner Kompetenzen: Man entwickelt interne Fähigkeiten, die für zukünftige Projekte genutzt werden können, was zu einer stetigen Verbesserung der Videoqualität und der Prozesse führt.
Nachteile:
- Anfangsinvestitionen: Hohe anfängliche Investitionen in Ausrüstung, Software und Schulung des Personals können erforderlich sein.
- Begrenzte Expertise: Abhängig von der Größe und Erfahrung des Teams könnten spezialisierte Fähigkeiten (Beispielsweise Motion Design & Animation) nicht vorhanden sein.
- Ressourcenbindung: Ressourcen wie Zeit und Personal sind dauerhaft gebunden, auch in produktionsarmen Zeiten.
Externe Dienstleister
Vorteile:
- Zugang zu Expertenwissen: Externe Agenturen bringen spezialisiertes Wissen und Erfahrung mit, das oft über das hinausgeht, was inhouse verfügbar ist. Dies kann besonders wichtig für hochwertige oder spezialisierte Videoformate sein.
- Flexibilität in der Kapazität: Man bezahlt nur für Leistungen, wenn diese benötigt werden.
- Hochwertige Ausrüstung und Techniken: Externe Produzenten verfügen in der Regel über Zugang zu modernster Technik und Software, die kontinuierlich aktualisiert wird.
- Effizienz: Oft können Projekte schneller abgeschlossen werden, da externe Teams gleichzeitig an verschiedenen Aspekten eines Projekts arbeiten können.
Nachteile:
- Höhere Kosten pro Projekt: Während externe Dienstleister die Kapazität flexibel halten, können die Kosten pro Projekt höher sein, besonders wenn Änderungen oder mehrere Überarbeitungen erforderlich sind.
- Weniger Kontrolle: Man hat weniger Einfluss auf den Produktionsprozess, was zu Ergebnissen führen kann, die möglicherweise nicht genau den Erwartungen entsprechen.
- Koordination: Die Arbeit mit externen Teams erfordert oft erheblichen Koordinationsaufwand, um sicherzustellen, dass die Endprodukte pünktlich und gemäß den Spezifikationen geliefert werden.
Bei der Entscheidung zwischen Inhouse-Produktion und externen Dienstleistern sollte man die spezifischen Bedürfnisse des Projekts, die verfügbaren Ressourcen und die langfristigen Ziele des Unternehmens berücksichtigen. Manchmal kann auch eine Kombination beider Ansätze sinnvoll sein, um die Vorteile zu maximieren und die Nachteile zu minimieren.
5. Kontinuierlich analysieren und verbessern
Der Erfolg eines Videos wird nicht nur durch die Anzahl der Aufrufe gemessen. Engagement-Raten, Betrachtungstiefen und die Interaktion des Publikums bieten wertvolle Einblicke in die Effektivität Ihres Videos. Nutzen Sie LinkedIn Analytics, um Basisdaten zu erfassen, und ergänzen Sie dies durch Tools wie Google Analytics oder spezialisierte Videomanagement-Tools wie Vidyard oder Wistia, um detaillierte Analysen und Heatmaps Ihrer Videoinhalte zu erhalten. Nutzen Sie diese Daten, um Ihre Videostrategie kontinuierlich zu verfeinern und anzupassen.
Worauf sollte geachtet werden?
- Detaillierte Engagement-Metriken: Neben der einfachen Betrachtung von Engagement-Raten sollten auch spezifischere Metriken wie die Anzahl der Kommentare, Shares und Likes analysiert werden. Diese Daten geben Aufschluss darüber, wie die Zuschauer*innen mit dem Video interagieren und welche Teile des Inhalts die stärkste Reaktion hervorrufen.
- Demografische und geografische Daten: Wer sieht die Videos an? Um das herauszufinden, lassen sich demografische Daten wie Alter, Geschlecht und geografische Lage analysieren. Diese Informationen können helfen, die Zielgruppe besser zu verstehen und Inhalte massgeschneidert anzupassen.
- Geräte- und Plattformanalyse: Es gilt zu analysieren, auf welchen Geräten und Plattformen die Videos am häufigsten angesehen werden. Dies kann wichtige Hinweise darauf geben, wie das Format und Design der Videos optimiert werden sollte.
Welche Erkenntnisse kann ein Reporting liefern?
- Betrachtungszeit: Videos mit einer hohen Abbruchrate in den ersten Sekunden könnten auf nicht ansprechende Anfangssequenzen hinweisen. Die ersten Momente des Videos, sollten die Zuschauer*innen sofort fesseln.
- Interaktionspunkte: Interaktionsreports zeigen, bei welchen Videoabschnitten die Zuschauer*innen am häufigsten interagieren. Videos, die an bestimmten Stellen hohe Interaktionen zeigen, geben Hinweise auf besonders ansprechende Inhalte oder auf Momente, die möglicherweise Fragen aufwerfen.
- Konversionsraten: Für Videos, die darauf abzielen, die Zuschauer*innen zu einer bestimmten Aktion zu bewegen (z.B. Besuch einer Webseite oder Anmeldung für ein Webinar), ist die Konversionsrate ein entscheidender Indikator für den Erfolg.
Resultierende Empfehlungen und Anpassungen
- Inhaltliche Anpassungen: Basierend auf den Erkenntnissen über die meistgesehenen oder am höchsten engagierten Teile des Videos können nun ähnliche Inhalte in zukünftigen Videos verstärkt oder weniger erfolgreiche Aspekte überarbeitet werden.
- Zielgruppenanpassung: Wenn bestimmte demografische Gruppen besonders gut oder schlecht reagieren, könnte dies eine Anpassung der Zielgruppenstrategie oder der Content-Ausrichtung nahelegen.
- A/B-Testing: Das Experimentieren mit unterschiedlichen Videoformaten, Längen, Intros und Calls-to-Action eignet sich optimal, um herauszufinden, welche Elemente die besten Ergebnisse liefern. A/B-Tests eignen sich, um empirisch fundierte Entscheidungen über die effektivsten Strategien zu treffen.
- Timing und Frequenz: Die Analyse des optimalen Veröffentlichungszeitpunkts kann die Sichtbarkeit und das Engagement erhöhen. Es empfiehlt sich mit verschiedenen Tagen und Uhrzeiten zu experimentieren, um die optimale Veröffentlichungsstrategie zu ermitteln.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die kontinuierliche Optimierung von LinkedIn-Videos unumgänglich ist, um die Sichtbarkeit und das Engagement auf der Plattform zu steigern. Die stetige Analyse und Anpassung auf Basis von Metriken und Feedback ist entscheidend, um den Erfolg von Videos auf LinkedIn zu gewährleisten und sicherzustellen, dass sie die gewünschten Ziele erreicht werden. Letztlich ist der Erfolg von LinkedIn-Videos jedoch nicht nur an Aufrufe und Interaktion gebunden, sondern auch daran, wie gut auf die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe eingegangen wird.