Der Transparency Report des ersten Halbjahres 2022 ist da. Er zeigt unter anderem auf, wie viele Inhalte im letzten Halbjahr wegen Verstössen gegen die Richtlinien von LinkedIn entfernt oder wie viele Anfragen von Regierungen zu Mitgliederdaten gestellt wurden.
Vor kurzem hat LinkedIn erneut ihren Transparency Report des ersten Halbjahres 2022 veröffentlicht. Dieser beinhaltet, wie die vorherigen Veröffentlichungen, Anfragen durch Regierungen sowie den Community Report. Dieser zeigt auf, was LinkedIn gegen Fake Accounts unternommen hat und das Löschen von Inhalten, welche gegen die Richtlinien verstossen haben.
Die folgenden Daten des Community Reports decken den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2022 ab.
LinkedIns automatisierte Abwehr hat 95.3 % aller gefälschten Konten blockiert. Die restlichen 4.7 % wurden durch manuelle Überprüfungen gestoppt und gelöscht. Insgesamt wurden 16.4 Millionen Fake Accounts bereits bei der Registrierung entdeckt und gelöscht. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Zunahme von 38 % beziehungsweise 4.5 Millionen Accounts. In den letzten drei Reportperioden (2. HJ 2021, 1. HJ 2021 und 2. HJ 2020) waren es jeweils zwischen 11.6 und 11.9 Millionen. Im ersten Halbjahr 2020 war die letzte Periode, wo die Zahl der Fake Accounts sehr hoch war. Damals mit 33.7 Millionen sogar noch massiv höher als in dieser Reportperiode.
Mit den automatisierten Massnahmen konnte LinkedIn 99.2 % aller Spam und betrügerischen Inhalten entdecken und unmittelbar entfernen. 87.1 Millionen wurden proaktiv durch LinkedIn gelöscht, 175’000 wurden nach Reports durch Mitglieder entfernt. Die bei weitem häufigste Art von unangemessenen Inhalten, sind Spam- oder Betrugsinhalte. Dazu gehören unangemessene kommerzielle Aktivitäten und sich wiederholende Mitteilungen oder Einladungen gehören, die oft finanziellen Gewinn versprechen.
Ähnlich wie in den vorangegangenen Berichtszeiträumen wurde erneut ein rekordverdächtiges Engagement sowie Konversationen verzeichnet. Während die meisten Unterhaltungen auf LinkedIn respektvoll und konstruktiv verlaufen, wurde ein Anstieg verletzender Inhalte festgestellt, die durch die weltweiten Ereignisse ausgelöst wurden.
War es im vorherigen Halbjahr erstmals die Verbreitung von Fehlinformationen, sind es diesmal erneut wieder belästigende oder beleidigende Inhalte, welche die traurige Tabelle anführen. Gewalt und Verstösse durch grafische Inhalte sowie nicht jugendfreie Inhalte gingen fast um die Hälfte zurück. Erschreckenderweise nahmen die Meldungen bezüglich Kindesmissbrauch in absoluten Zahlen massiv zu. Waren es früher um die 100, sind es in dieser Periode über 1600.
Soweit gingen die Verletzungen gegen Urheberrecht vom Januar bis Juni 2022 etwas zurück. 1’052 Anfragen hat LinkedIn von Urheberrechtsinhabern erhalten, die eine Verletzung geschützter Werke geltend machen wollten. 1’012 Verstösse wurden entfernt, 55 wurden abgelehnt. Somit wurden 94.85 % der gemeldeten Verstösse akzeptiert.
In diesem Bericht wird erörtert, wie LinkedIn auf behördliche Anfragen nach Mitgliederdaten und der Entfernung von Inhalten reagiert. LinkedIn möchte so viel Transparenz wie möglich über behördliche Anfragen nach Mitgliederdaten und die Entfernung von Inhalten geben. Freie Meinungsäusserung ist LinkedIn äusserst wichtig und die Plattform versucht, die Auswirkungen zu minimieren, welche durch Gesetze verursacht werden könnten.
In den USA reagieren sie auf verschiedene Arten von Rechtsverfahren auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Am häufigsten sind dies Durchsuchungsbefehle und Vorladungen. Ausserhalb der USA werden die Regierungen gebeten, ihr Ersuchen ordnungsgemäss beispielsweise im Rahmen eines Rechtshilfeabkommens oder eines internationalen Verfahrens zu stellen. In Notfällen kann es aber zu Ausnahmen kommen. LinkedIn betont, dass sie nie Informationen an eine Regierung weitergeben, ohne vorher zu versuchen, das einzelne Mitglied zu benachrichtigen, es sei denn, das geltende Recht verbietet es.
Von Januar bis Juni 2022 hat LinkedIn insgesamt 604 Regierungsanfragen erhalten, welche 1’560 Konten betrafen. In 64 % der Fälle hat LinkedIn die Regierungsanfrage bearbeitet und somit personenbezogene Daten weitergegeben.
Die Schweizer Regierung beantragte innerhalb dieses Zeitraums in 5 Anfragen die Daten von 5 Konten. Einem dieser Anträge leistete LinkedIn Folge. In Deutschland handelte es sich um 68 Anfragen, betreffend 81 Konten. 75 % der Anfragen wurden durch LinkedIn bearbeitet und der Regierung Daten von 52 Konten zur Verfügung gestellt. Die österreichische Regierung hatte zwei Anfragen gestellt, jedoch ist LinkedIn diesen nicht nachgekommen.
Insgesamt 27 Regierungsanfragen zur Entfernung von Inhalten erhielt LinkedIn von Januar bis Juni 2022. Mit 12 Anfragen kamen die meisten von Indien, gefolgt mit 8 aus der Türkei.
Der Transparency Report von LinkedIn zeigt einmal mehr auf, dass automatisierte Steuerungsmassnahmen sowie die manuelle persönliche Überprüfung essenziell sind, um damit eine sichere und angenehme Plattform für die Menschen zu schaffen. Die Zunahme einiger Zahlen wie Betrugsversuche oder Inhalte zu Kindesmissbrauch lassen aufhorchen.
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